Aimershof ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet von Weihenzell im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geschichte
Der Ort wurde im Lehenbuch (1303/13) des Hochstifts Würzburg als „Eidemshof“ erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit hatten die Herren von Heideck zu Vestenberg die Vogtei über den Ort zu Lehen erhalten. Die Hochgerichtsbarkeit ging auf die Burggrafschaft Nürnberg über. Im burggräflichen Urbar von 1361/64 wurde der Ort als „Memerstorf“ aufgelistet. In deren Rechtsnachfolge wurde das Hochgericht vom brandenburg-ansbachischen Hofkastenamt Ansbach ausgeübt. Im Salbuch von 1434 waren die Herren von Eyb Lehensträger in „Meymershof“. Zum Lehen gehörten 80 Morgen Acker und 13 Tagewerk Wiesen. Auch der Ansbacher Gumbertusstift war im Ort begütert, wie aus einer Aufstellung, die zwischen 1442 und 1446 entstanden ist, hervorgeht. Dort wurde für „Meymerßhoff“ ein Gut angegeben. Verwaltet wurde der Grundbesitz durch das Propsteiamt Weihenzell. Im 16-Punkte-Bericht des Fürstentums Ansbach von 1684 wurden für „Aymershof“ ein Hof und zwei Güter verzeichnet. Das Hochgericht übte nach wie vor das Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Bruckberg der Herren von Eyb inne.
Aimershof wurde wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. 1729 verkauften Friedrich und Johann Franz von Eyb ihre Rechte an dem Ort an das Fürstentum Ansbach für 4900 fl. Der Ort galt zu diesem Zeitpunkt als unbezimmert. Zu einer Wiederherstellung des Ortes kam es offensichtlich nicht, da dieser in der Beschreibung des Oberamtes Ansbach von 1790 und des Ansbacher Kreises von 1801 sowie in den Ortsverzeichnissen des Rezatkreises von 1814, 1818 und später nicht mehr aufgelistet wird.
Literatur
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 8 (Digitalisat).
Fußnoten
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 160 und 187.
Dietrich Deeg: Die Herrschaft der Herren von Heideck: Eine Studie zu hochadliger Familien- u. Besitzgeschichte (= Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken. Band 18). Neustadt/Aisch 1968, DNB 456319735, S. 169. - ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 229.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 143.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 157.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 148. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 678.
- ↑ K. H. v. Lang, S. 8 (= Karl Friedrich Hohn: Der Retzatkreis des Königreichs Bayern geographisch, statistisch und historisch beschrieben. Riegel und Wießner, Nürnberg 1829, OCLC 163343674, S. 65 (Digitalisat). Dort als Aimersdorf aufgelistet und – wohl irrtümlicherweise – mit 9 Feuerstellen und 49 Einwohnern angegeben.)
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Oberamt Anspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 3–44 (Digitalisat).
- ↑ Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 32–45 (Digitalisat).
- ↑ Addreß-Handbuch für den Rezat-Kreis des Königreichs Baiern. Johann Baptist Reindl, Bamberg 1814, OCLC 894897947 (Digitalisat).
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043 (Digitalisat).