Aist | ||
Die Aist wenig unterhalb des Zusammenflusses von Feld- und Waldaist bei Hohensteg | ||
Daten | ||
Lage | Mühlviertel, Oberösterreich; Granit- und Gneishochland (Böhmische Masse) | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Donau → Schwarzes Meer | |
Ursprung | Zusammenfluss von Feldaist und Waldaist in Hohensteg (Gem. Tragwein) 48° 19′ 12″ N, 14° 33′ 55″ O | |
Quellhöhe | ca. 310 m ü. A. | |
Mündung | zwischen Albern (Gem. Mauthausen) und Au an der Donau (Gem. Naarn) in die DonauKoordinaten: 48° 13′ 51″ N, 14° 33′ 54″ O 48° 13′ 51″ N, 14° 33′ 54″ O | |
Mündungshöhe | ca. 240 m ü. A. | |
Höhenunterschied | ca. 70 m | |
Sohlgefälle | ca. 5,1 ‰ | |
Länge | 13,8 km | |
Einzugsgebiet | 636,4 km² | |
Abfluss am Pegel Schwertberg (Kaolinwerk) AEo: 604,7 km² Lage: 9,05 km oberhalb der Mündung |
NNQ (30.12.2005) MNQ 1983–2010 MQ 1983–2010 Mq 1983–2010 MHQ 1983–2010 HHQ (13.08.2002) |
420 l/s 1,56 m³/s 6,34 m³/s 10,5 l/(s km²) 68,8 m³/s 337 m³/s |
Gemeinden | Schwertberg | |
FFH-Gebiet |
Die Aist ist ein Bach- und Flusssystem im östlichen Mühlviertel in Oberösterreich, welches ein Gebiet von 636 km² entwässert.
Lage, Landschaft und Lauf
In Hohensteg (südlich von Pregarten) vereinigen sich die Feld- und Waldaist zur Aist. Die Aist hat bis zur Mündung in die Donau in der Nähe von Schwertberg eine Länge von 14 Kilometern. Zusammen mit der Waldaist kommt sie auf eine Länge von rund 72 km.
Auf ihrer Strecke fließt die Aist durch das geschützte Natura-2000-Gebiet Waldaist-Naarn (Fauna-Flora-Habitat-Gebiet).
Etymologie
Die Bezeichnung „Aist“ ist eine Kontraktionsform des althochdeutschen Flussnamens „Agasta“, wie er etwa in der Wilhelminischen Schenkungsurkunde aus dem Jahr 852 aufscheint. Die Vorsilbe „ag-“ bedeutet indogermanisch „treiben“, „in Bewegung setzen“. Mit dem Gewässernamensuffix „sta“ ergibt sich als Bedeutung „die rasch Fließende“, was dem starken Gefälle entspricht. Aus dem Jahr 983 ist die Form „Agesta“ überliefert.
Geschichte
Ab Mitte des 9. Jahrhunderts bildete die Aist die westliche Grenze des sogenannten Regensburger Luß, nachdem der Traungauer Grenzgraf Wilhelm dem bayerischen Kloster Sankt Emmeram das Gebiet zwischen den Flüssen Aist und Naarn geschenkt hatte. Der Regensburger Luß war einer der acht Rodungsstreifen, die für die Besiedlung des Mühlviertels von Bedeutung waren.
Durch das Jahrhunderthochwasser im August 2002 wurde das gesamte Aisttal verwüstet.
Verschiedenes
- In Wien-Floridsdorf wurde 1953 die Aistgasse nach dem Fluss benannt.
Orte an der Aist
Siehe auch
Literatur
- Klaus Berg, Clemens Gumpinger, Simonetta Siligato: Wehrkataster der Aist und ihrer Zuflüsse. Gewässerschutz-Bericht 41. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft, Linz 2009, 250 Seiten (PDF; 5.844 kB auf land-oberoesterreich.gv.at).
Weblinks
- Eintrag zu Aist im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Einzelnachweise
- ↑ Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System (DORIS)
- ↑ BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft 62, Wien 2014, S. 7 (PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021).
- ↑ Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2010. 118. Band. Wien 2012, S. OG (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,6 MB])
- ↑ Urkunde: Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae, ed. Boczek, 1836 (Google data) XXXV. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research („inter Agastam et Nardinam“).
- ↑ Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen der politischen Bezirke Perg und Freistadt (Östliches Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 11). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 978-3-7001-3103-8, S. 16, Nr. 11.1.6.2 (Altaist).
- ↑ Urkunde: Kloster St. Emmeram Regensburg Urkunden (0794-1800) BayHStA, Kloster St. Emmeram Regensburg Urkunden 8. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research, abgerufen am 2. Februar 2023 (König Ludwig der Deutsche bestätigt dem Kloster St. Emmeram die ihm von dem Grafen Wilhelm geschenkten Güter zwischen den Flüssen Aist und Naarn bis zu dem Ort, wo sie in die Donau münden, sowie in Rostorf und verleiht für die dortigen Klostergüter Immunität und Schutz in einer Urkunde vom 18. Januar 853).