Die Aktion Blumenpflücken, auch Blumenpflückenmorde genannt, war eine Mordserie im Sommer 1944 während der deutschen Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg im Raum Oslo. Sie wurde durch ein verdeckt operierendes Sonderkommando der Sicherheitspolizei unter Leitung von SS-Hauptsturmführer Ernst Weiner und der Mitwirkung von Heinrich Fehlis, Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Norwegen und Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) in Oslo, als Gegenterror zur Bekämpfung des Norwegischen Widerstandes durchgeführt. Die Opfer, die im Verdacht standen, die Widerstandsbewegung zu unterstützen, wurden von der Gestapo in Oslo hinterrücks erschossen.

Juristische Aufarbeitung

Heinrich Fehlis und Albert Weiner entzogen sich der Verantwortung durch Suizid. Am 30. Juni 1967 wurde Hellmuth Reinhard wegen Beihilfe zum Mord in vier Fällen (Aktion Blumenpflücken) vom Schwurgericht in Baden-Baden verurteilt. Vom Bundesgerichtshof wurde das Urteil im August 1969 aufgehoben. In der Neuverhandlung vor dem Schwurgericht Karlsruhe wurde Reinhard vom Vorwurf des gemeinschaftlich begangenen Mordes freigesprochen.

Siehe auch

Literatur

  • Christopher Hals Gylseth: Operasjon Blumenpflücken: Gestapos hemmelige terrorplan. Aschehoug 2013, ISBN 978-82-03-29419-8 (nicht eingesehen)

Einzelnachweise

  1. Stein Ugelvik Larsen, Beatrice Sandberg, Volker Dahm: Meldungen aus Norwegen 1940–1945: Die geheimen Lageberichte des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des SD in Norwegen. Oldenbourg 2008, ISBN 978-3-486-55891-3, S. XVI
  2. Robert Bohn: Reichskommissariat Norwegen: Nationalsozialistische Neuordnung und Kriegswirtschaft. Oldenbourg 2000, ISBN 3-486-56488-9, S. 85 f.
  3. Klaus Dietmar Henke, Hans Woller: Politische Säuberung in Europa: die Abrechnung mit Faschismus und Kollaboration nach dem Zweiten Weltkrieg. DTV 1991, S. 251
  4. Robert Bohn: Deutschland, Europa und der Norden: ausgewählte Probleme der nord-europäischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Franz Steiner 1993, ISBN 3-515-06413-3, S. 141 f.
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