Alcoutim
Wappen Karte
Basisdaten
Region: Algarve
Unterregion: Algarve
Distrikt: Faro
Concelho: Alcoutim
Koordinaten: 37° 28′ N,  28′ W
Einwohner: 921 (Stand: 30. Juni 2011)
Fläche: 131,52 km² (Stand: 1. Januar 2010)
Bevölkerungsdichte: 7 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 8970-066
Politik
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Alcoutim
Rua 1º de Maio, 2
8970-056 Alcoutim
Kreis Alcoutim
Flagge Karte
Einwohner: 2523 (Stand: 19. April 2021)
Fläche: 575,36 km² (Stand: 1. Januar 2010)
Bevölkerungsdichte: 4,4 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 4
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Alcoutim
Rua do Município, 12
8970-066 Alcoutim
Präsident der Câmara Municipal: Francisco Augusto Caimoto Amaral (PSD)
Website: www.cm-alcoutim.pt




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Alcoutim ist eine Kleinstadt (Vila) und ein Kreis (Concelho) mit 2523 Einwohnern (Stand 19. April 2021) in Portugal, im Distrikt Faro. Sie liegt im äußersten Nordosten der Algarve am Grenzfluss Guadiana.

Geschichte

Grabstätten (port. port.: Antas) und andere Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung, etwa die Menhire von Lavajo oder die Anta do Malhão. Schon zur ausgehenden Jungsteinzeit, in der Kupferzeit und in der Bronzezeit wurden von dort Kupfer, Eisen und Mangan verschifft – Erze, die in der Umgebung gefördert wurden. Die Schiffe auf dem Guadiana mussten wegen der Auswirkungen der Gezeiten auf dem Fluss in Höhe Alcoutim warten, um bei Flut weiter stromabwärts fahren zu können – sicherlich ein Grund, warum gerade an dieser Stelle eine Ortschaft entstanden ist.

Ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Römer die Iberische Halbinsel. Aus dieser Zeit als Ort der Provinz Lusitania sind der Staudamm „Barragem Romana de Álamo“ und die Villa rustica „Montinho das Laranjeiras“ erhalten geblieben. Auf die Römer folgten die Westgoten, die Reste ihrer Kirche finden sich an der Villa.

Der Name Alcoutim stammt aus dem Arabischen القطامي (Al-Qutami), was auf Deutsch „der Wanderfalke“ bedeutet. Im Zuge ihrer Landnahme ab 711 unterwarfen die Mauren auch die Gegend von Alcoutim. Sie errichteten die arabische Festung von Alcoutim, heute Castelo Velho (Alte Burg) genannt. Zudem sind Reste islamischer Landhäuser nahe der alten römischen Villa gefunden worden. Im Verlauf der Reconquista fiel Alcoutim 1240 an Portugal.

König D.Dinis gab Alcoutim 1304 Stadtrechte und ließ die Burg neu errichten, um den strategisch wichtigen, grenznah am Guadiana gelegenen Ort zu sichern. Wegen dieser Grenzlage war Alcoutim von ständigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem benachbarten Königreich Kastilien betroffen. 1371 wurde der Friedensvertrag von Alcoutim geschlossen, mit dem der erste Krieg zwischen Ferdinand I. von Portugal und Kastilien endete. Im Zusammenhang mit dem Restaurationskrieg im 17. Jahrhundert wurden die Festungsanlagen in Alcoutim verstärkt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alcoutim ist bekannt für sein Kunsthandwerk, insbesondere für seine Stickereien, Wollteppiche im Arraiolos-Stil, Korbwaren und Töpfereien. Seit einiger Zeit sind die Jutepuppen mit Darstellungen typischer Figuren der Region, und die kunstvollen Gebinde aus Maisstroh bekannt geworden.

U.a. können archäologische Ausgrabungsstellen verschiedener Epochen, einige Sakralbauten, und die Festungsanlagen besichtigt werden. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt sind:

  • Ermida de Nossa Senhora da Conceição – Kirche aus dem 16. Jh., im 18. Jh. rekonstruiert, beeindruckende Barocktreppe
  • Casa dos Conde – altes Herrenhaus in der Innenstadt in der Rua 1.de Maio, beherbergt heute die Stadtbücherei
  • Igreja Matriz – die Hauptkirche der Stadt, erbaut 1538 bis 1554, beachtenswert das Renaissanceportal, über dem Portal angebracht das Wappen der Grafen von Vila Real und Alcoutim.
  • Castelo de Alcoutim – Das Kastell, die Hauptsehenswürdigkeit des Ortes, wurde im 14. Jh. als Grenzverteidigung gebaut. Im 17. Jh. erfolgten Ausbauten für die Artillerie, erst 1878 endete die militärische Nutzung. Bevor die Burg 1973 als Liegenschaft von öffentlichem Interesse eingestuft wurde, diente sie als Schlachthof. Die Anlage beherbergt das Burgmuseum, in dem Reste der alten Mauern und archäologische Funde ausgestellt sind.
  • Capela de Santo António: Die kleine Kapelle beherbergt das Museum für sakrale Kunst (Núcleo Museológico de Arte Sacra de Alcoutim)
  • Museu do Rio: Das Ethnografie- und Natur-Museum beschäftigt sich mit dem Fluss Guadiana, seiner Geschichte als Grenzfluss und als Betätigungsgebiet für Fischer und Schmuggler

Verwaltung

Kreis

Alcoutim ist Sitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho), der im Osten an Spanien grenzt. Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Mértola, Castro Marim, Tavira, Loulé sowie Almodôvar.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden die Gemeinden Alcoutim und Pereiro zur neuen Gemeinden União das Freguesias de Alcoutim e Pereiro zusammengefasst, sodass nun die folgenden vier Gemeinden (Freguesias) zum Kreis Alcoutim gehören:

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Alcoutim:

Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Alcoutim e Pereiro 1.110 231,17 5 080206
Giões 152 71,80 2 080202
Martim Longo 928 128,45 7 080203
Vaqueiros 333 143,94 2 080205
Kreis Alcoutim 2.523 575,36 4 0802

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahl im Kreis Alcoutim (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2011
7014 7045 9306 9124 9288 5262 4571 3770 2917

Kommunaler Feiertag

  • zweiter Freitag im September

Städtepartnerschaft

Commons: Alcoutim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. 1 2 Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. http://www.verportugal.net/Faro/Alcoutim/Historia abgerufen am 26. August 2013
  5. www.monumentos.pt (unter Cronologia), abgerufen am 10. September 2013
  6. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  7. www.anmp.pt, abgerufen am 10. September 2013
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