Alexander Maier (* 27. März 1991 in Titisee-Neustadt) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) und seit dem 14. Januar 2021 Oberbürgermeister von Göppingen. Er war von 2016 bis zu seiner Wahl zum Oberbürgermeister 2020 Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg.

Ausbildung und Beruf

Alexander Maier lebt seit seinem dritten Lebensjahr in Göppingen und ging von 1997 bis 2001 zur Grundschule in Göppingen-Holzheim. Die folgenden sechs Jahre war er an der Hermann-Hesse-Realschule in Göppingen. Anschließend machte er am Berufskolleg Technik und Medien in Eislingen seine Fachhochschulreife und schulische Ausbildung zum Assistenten für technische Kommunikation und Dokumentation. 2009 absolvierte er nach dem Schulabschluss einen neunmonatigen Wehrdienst als Sanitäter. Nach der allgemeinen Grundausbildung in der Hohenberg-Kaserne in Horb kam er in die Stammeinheit ins Ulmer Bundeswehrkrankenhaus. Die Arbeit im Krankenhaus beschreibt Maier als „wichtige Erfahrung“.

2011 bis 2016 war Alexander Maier beim Stuttgarter Radiosender DIE NEUE 107.7 tätig. Nach einem Praktikum und anschließender Ausbildung zum Kaufmann für audiovisuelle Medien war er in der Redaktion für Nachrichten, Programmgestaltung und Reportagen zuständig. Für seine Arbeit als Redakteur gewann er 2015 den Medienpreis der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) in der Kategorie „Hörfunk – Volontäre“. 2016 war er in der Kategorie Hörfunk – Aktuelle Information erneut für den LFK-Medienpreis nominiert.

Politische Tätigkeit

Bündnis 90/Die Grünen und Grüne Jugend

Seit 2009 gehört er der Partei Bündnis 90/Die Grünen und der Jugendorganisation Grüne Jugend an. Er war Mitgründer und Sprecher der Grünen Jugend Göppingen ab 2010. Von 2013 bis 2015 war er Mitglied im Landesvorstand der Grünen Jugend Baden-Württemberg. Auf einer Kreismitgliederversammlung der Grünen Göppingen wurde Alexander Maier 2016 zum Kreisvorsitzenden gewählt. 2018 wurde er erneut zum Vorsitzenden gewählt, gemeinsam mit Fadime Ercik bildet er die Doppelspitze des Kreisverbandes.

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl 2014 wurde Alexander Maier in den Gemeinderat von Göppingen gewählt. Er ist dort als Stadtrat im Kultur- und Sportausschuss, VHS-Ausschuss, Integrationsausschuss, Haus der Jugend-Ausschuss, Partnerschaftskommittee, Aufsichtsrat der Business Park GmbH und im Aufsichtsrat der Parksanierungsanlagengesellschaft tätig.

Landtag

Vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016 kandidierte Maier gegen seinen Parteifreund und amtierenden Abgeordneten im Landtagswahlkreis Göppingen Jörg Fritz um die Landtagskandidatur. Bei der Kampfabstimmung gegen Fritz kam es zu einem Patt. Maier gewann per Losentscheid und gewann danach das Direktmandat mit 29,09 Prozent für die Grünen.

Als Landtagsabgeordneter war er in seiner Fraktion Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus, stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Inneres, Digitalisierung und Migration, Mitglied im Ausschuss für Europa und Internationales sowie Mitglied im Ständigen Ausschuss. Er war Mitglied des VfB-Stuttgart-Fanclubs im Landtag.

Kurz vor der Übernahme des Oberbürgermeisteramtes in Göppingen legte er zum Jahresende 2020 sein Landtagsmandat nieder. Für ihn rückte Christine Lipp-Wahl nach.

Oberbürgermeister von Göppingen

Im März 2020 gab Maier seine Kandidatur als Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Göppingen bekannt. Er erreichte im ersten Wahlgang am 18. Oktober 2020 30,3 Prozent der Stimmen, womit er hinter Amtsinhaber Guido Till (CDU) lag, der 36,3 Prozent der Stimmen erhielt. Der zweite Wahlgang fand am 8. November 2020 statt. Hierbei wurde er mit 41,76 Prozent der Stimmen, mit einem Vorsprung von 79 Stimmen, zum neuen Göppinger Oberbürgermeister gewählt. Die Amtseinsetzung erfolgte am 14. Januar 2021. Er war zum Zeitpunkt der Amtseinsetzung der jüngste amtierende Oberbürgermeister Deutschlands.

Politische Positionen

Kampf gegen Rechts

Der Kampf gegen Rechtsextremismus war Alexander Maiers zentrales Thema im Landtagswahlkampf 2016. Sein jahrelanges Engagement gegen Rechtsextremismus setzt er in seiner Arbeit als Sprecher für Strategien gegen Rechtsextremismus auch im Parlament fort.

Maier ist Mitglied in der Rechtsextremismuskommission von Bündnis 90/Die Grünen. Die Kommission versteht sich als Teil der Bewegung gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung jeglicher Art. In der Kommission werden gemeinsam Strategien im Kampf gegen rechtes Gedankengut und Rassismus entwickelt. Die Rechtsextremismuskommission besteht aus Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie aus Experten aus Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Sie tagt in der Regel dreimal im Jahr.

Maier initiierte und gründete im Jahr 2012 den Verein Kreis Göppingen nazifrei e.V. Der gemeinnützige Verein stellt ein überparteiliches Bündnis gegen Rechtsextremismus dar. Dort war er bis 2016 Erster Vorsitzender und rückte dann als normales Vorstandsmitglied in die zweite Reihe.

EU-Donauraumstrategie

Die EU-Donauraumstrategie ist eine 2011 entstandene Strategie der Europäischen Kommission, um den Donauraum zu stärken. Alexander Maier ist in der Grünen-Fraktion des Landtags von Baden-Württemberg Sprecher für die EU-Donauraumstrategie. Ziel der Strategie ist es, die grenzüberschreitende bi- und multilaterale Zusammenarbeit der im Donauraum befindlichen Akteure in ausgewählten Themenbereichen zu stärken, um so durch Projekte den Donauraum und damit auch die EU "voranzubringen".

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Über mich. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Alex-Maier.net. Ehemals im Original; abgerufen am 22. Januar 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  2. ↑ LFK – Hörfunk – Volontäre und Auszubildende (im kommerziellen Bereich). (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.lfk.de. Archiviert vom Original am 7. April 2016; abgerufen am 13. März 2020.
  3. ↑ Medienpreis der LfK: Maier nominiert. (Nicht mehr online verfügbar.) In: SWP.de. 8. März 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 7. April 2016.
  4. ↑ LFK – Beiträge Nominierungen 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.lfk.de. Archiviert vom Original am 31. März 2016; abgerufen am 13. März 2020.
  5. ↑ Grüne KV Göppingen: Kreisvorstand. Abgerufen am 22. Januar 2019.
  6. ↑ Mitglieder des Gemeinderats: Bündnis 90/Die Grünen. (Nicht mehr online verfügbar.) Stadt Goeppingen, archiviert vom Original; abgerufen am 18. Januar 2019.
  7. ↑ Ausschüsse – Gemeinderat Göppingen. Stadt Göppingen, abgerufen am 22. Januar 2019.
  8. ↑ Kandidatenkür bei den Grünen: Erst die Lottofee bringt Maier den Sieg. In: Stuttgarter-Zeitung.de. Abgerufen am 7. April 2016.
  9. ↑ Alex Maier gewinnt per Losentscheid: Das Gleiche in Grün. In: Stuttgarter-Zeitung.de. Abgerufen am 7. April 2016.
  10. ↑ Helge Thiele: Leitartikel Landtagswahl: Politischer Erdrutsch. (Nicht mehr online verfügbar.) In: SWP.de. 14. März 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 7. April 2016.
  11. ↑ Wahlkreis Göppingen: Grüne gewinnen das Jugendduell. In: Stuttgarter-Zeitung.de. Abgerufen am 7. April 2016.
  12. ↑ Wechsel im Wahlkreis Göppingen: Maier fühlt sich wie auf einer grünen Insel. In: Stuttgarter-Nachrichten.de. Abgerufen am 7. April 2016.
  13. ↑ Göppingens Grüner Sieger Alexander Maier: Erst Lostopf, jetzt Landtag. In: Stuttgarter-Zeitung.de. Abgerufen am 7. April 2016.
  14. 1 2 Abgeordnete: Alexander Maier, Grüne. (Nicht mehr online verfügbar.) Landtag von Baden Württemberg, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Januar 2019.
  15. ↑ Alex Maier will OB werden. In: swp.de, 6. März 2020.
  16. ↑ Susann Schönfelder: Göppingen: Ein enges Rennen ohne Sieger. In: Stuttgarter-Zeitung.de. 19. Oktober 2020, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  17. ↑ Achim Wörner: Die höchste Ehre. In: Stuttgarter Nachrichten. Band 76, 14. Januar 2021, S. 3.
  18. ↑ Wahlergebnis Oberbürgermeisterwahl 2020. Abgerufen am 8. November 2020.
  19. ↑ Deutschlands jüngster Oberbürgermeister regiert bald Göppingen. In: badische-zeitung.de. 4. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2021.
  20. ↑ Rechtsextremismuskommission. In: gruene.de. 17. Oktober 2018, abgerufen am 22. Januar 2019.
  21. ↑ Stefanie Anger neue Vorsitzende. (Nicht mehr online verfügbar.) In: SWP.de. 29. Januar 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 7. April 2016.
  22. ↑ Donauraumstrategie: Ziele, Felder, Entstehung. Abgerufen am 22. Januar 2019.
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