Alfred Berger (18831977) war ein österreichischer Maler und Verleger.

Leben und Wirken

Alfred Berger wurde als Sohn eines Tuchhändlers in Wien geboren. Obgleich er einen älteren Bruder hatte, war er als Erbe des Geschäftes vorgesehen, da sein älterer Bruder Medizin studierte. Alfred Berger strebte jedoch eine Karriere als Kunstmaler an, was von seiner Familie vehement abgelehnt wurde. Zugestanden wurde ihm jedoch eine Ausbildung als Schildermaler. Da Berger aufgrund der jüdischen Herkunft seiner Eltern keine Zukunft in Wien sah, reiste er 1938, ohne mit ihnen Rücksprache gehalten zu haben, nach Berlin. Sein Vater soll ihn jedoch am Bahnhof in Wien abgefangen und geohrfeigt haben. Dieses Vorkommnis bezeichnete Berger später als Bruch mit seiner Familie und zugleich als Ursache lebenslanger Schuldkomplexe. Noch im selben Jahr kam sein Vater wohl im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht durch einen Schlaganfall ums Leben. Seine Mutter und sein Bruder überlebten das Dritte Reich im Ausland. Alfred Berger tauchte jedoch in Berlin unter und nannte sich hier Albert Berger. Er behauptete seitdem, in Stuttgart geboren zu sein. Hier machte er sich seit den 1950er Jahren einen Namen als Portraitmaler und Landschaftsmaler. Unabhängig davon fertigte er jedoch Serien weniger anspruchsvoller Landschaftsgemälde für Möbelhäuser an, die er (im Gegensatz zu seinen sonstigen Gemälden) mit Alberg signierte. Diese regelmäßige Einnahmequelle behielt er auch und gerade nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Seit den 1960er Jahren arbeitete er unter seinem bürgerlichen Namen auch als Verleger und Kunsterzieher. Er lebte über Jahrzehnte in Berlin-Britz und verstarb 1977 nach kurzer Krankheit in München.

Museen mit Werken Bergers

  • Museum Neukölln
  • Schloss Britz
  • Dieselkraftwerk Cottbus
  • Museum Laxenburg

Einzelnachweise

  1. Siegfried Salzmann: Zum Tod von Alfred Berger. In: Baier, Hans Alexander [Hrsg.]: KUNSTmagazin 1977. Mainz, Alexander-Baier-Presse, 1977: 34-35.
  2. Alfred Berger: Berlin von 1945 bis 1965. Ein Quellenleseheft der Nachkriegsgeschichte. Gersbach & Sohn Verlag, 1965.
  3. Alfred Berger: Ich male, was ich will. Zeitschrift für Eltern und Kinder. Verlag Spielen und Lernen, Velber, 1971.
  4. Siegfried Salzmann: Zum Tod von Alfred Berger. In: Baier, Hans Alexander [Hrsg.]: KUNSTmagazin 1977. Mainz, Alexander-Baier-Presse, 1977: 34-35.
  5. Udo Gösswald (Herausgeber): 99 x Neukölln: Kurzführer zur Ausstellung. Museum Neukölln 2010: 22.
  6. Kulturstiftung Schloss Britz / Freunde und Förderer Schloss Britz e. V. (Hrsg.): Der Garten zu Britz. Seine Entwicklungsgeschichte von den Anfängen bis heute. Berlin 1998.
  7. Ursula Böhmer, Falk Jaeger: Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus. Anderhalten-Architekten. Jovis Verlag, Berlin 2008: 14.
  8. Freunde und Förderer Museum Laxenburg: Sammlungsführer. Museum Laxenburg 2011: 3


This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.