Ali Soilih (* 7. Januar 1937 in Majunga (heute Mahajanga), Madagaskar; † 29. Mai 1978) war von 1975 bis 1978 Staatschef der Komoren.

Frühe Jahre

Er wuchs in Madagaskar auf und wurde dort und in Frankreich ausgebildet. Während der frühen 1960er ging er auf die Komoren und arbeitete dort für landwirtschaftliche Projekte. Er ging zu dieser Zeit in die Politik und wurde ein Anhänger des Maoismus.

Staatschef

Weniger als einen Monat nachdem die Komoren von Frankreich unabhängig wurden, unternahm Soilih am 3. August 1975 einen Putsch gegen den Präsidenten Ahmed Abdallah. Er und seine kaum bewaffneten Anhänger wurden dabei von Söldnern unter Führung von Bob Denard unterstützt, die Soilih angeheuert hatte. Nach dem erfolgreichen Putsch wurde er Vorsitzender eines Revolutionskomitees, das die Herrschaft über die Komoren übernahm.

Offiziell wurde er im Januar 1976 Präsident des Revolutionskomitees. Er führte eine sozialistische Wirtschaftsplanung ein, was dazu führte, dass Frankreich seine Hilfe einstellte. Des Weiteren versuchte er die komorische Kultur in eine utopische Gesellschaft zu verwandeln. Er stärkte die Position junger Menschen, erschwerte das Studium der Geschichte und legalisierte Cannabis. Auswirkungen dieser Politik sind noch heute zu spüren, besonders auf Anjouan. Der SDECE wollte ihn deshalb wieder durch Ex-Präsident Ahmed Abdallah ersetzen.

Am 13. Mai 1978 wurde Soilih durch einen Putsch von Denard abgesetzt, der vermutlich von der SDECE bezahlt wurde. Anschließend wurde Abdallah Präsident und Soilih wurde kurze Zeit später von Anhängern Abdallahs getötet. Soilihs älterer Halbbruder Said Mohamed Djohar führte 1989, vielleicht sogar mit der Hilfe Denards, einen Staatsstreich gegen Präsident Abdallah an, bei dem dieser ermordet wurde, und diente bis 1996 als Präsident der Komoren.

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