Alina Herbing (* 1984 in Lübeck) ist eine deutsche Schriftstellerin.
Leben
Als Alina Herbing sieben Jahre alt war, zogen ihre Eltern mit ihr und ihren drei Geschwistern aus Lübeck ins ehemalige DDR-Grenzgebiet in Mecklenburg-Vorpommern, wo Alina Herbing aufwuchs. Sie studierte Geschichte und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald sowie Literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien und war für vier Ausgaben Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift Bella triste. Sie lebt in Berlin und unterrichtete bis Januar 2017 Deutsch in Integrationskursen für Frauen.
Im Februar 2017 erschien ihr Debütroman Niemand ist bei den Kälbern, in dem sie laut Kathleen Hildebrandt in der Süddeutschen Zeitung „gnadenlos mit dem romantischen Image des Landlebens“ aufräumt. Gunda Bartels schrieb im Tagesspiegel: „Die Authentizität, mit der Herbing von der Nachwende-Generation, dem selbstverständlichen Rassismus, dem Alkoholismus, dem Festklammern der Männer an tradierten Geschlechterrollen und der dröhnenden Perspektivlosigkeit erzählt, hat sie im Alltag erworben.“ Der Roman war NDR-Buch des Monats Februar 2017. Der Spiegel zählte es anlässlich der Leipziger Buchmesse zu den 25 am meisten diskutierten Romanen der Literatursaison. Die Verfilmung der Regisseurin Sabrina Sarabi kam 2022 mit Saskia Rosendahl in der Hauptrolle in die deutschen Kinos.
Alina Herbing unterrichtet literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Auszeichnungen
- 2012: 3. Preis des MDR-Literaturpreises für ihre Kurzgeschichte Seine Hand zittert, der Tee auch
- 2017: NDR-Buch des Monats Februar 2017 für ihren Debütroman Niemand ist bei den Kälbern
- 2017: Nominierung zum aspekte-Literaturpreis mit Niemand ist bei den Kälbern (Finalist)
- 2018: Friedrich-Hölderlin-Förderpreis der Stadt Bad Homburg für Niemand ist bei den Kälbern
Werke
- Niemand ist bei den Kälbern. Arche Verlag, Hamburg und Zürich 2017. ISBN 978-3-7160-2762-2
- Herausgeberin mit Hanns-Josef Ortheil und Thomas Klupp: Weltliteratur 3. Von Goethe bis Fontane, Hildesheimer Universitätsschriften, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-934105-34-8
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Gunda Bartels: Schriftstellerin Alina Herbing im Porträt: Wenn der Besamer kommt, Tagesspiegel, 27. März 2017
- ↑ Ehemalige Herausgeberinnen und Herausgeber der BELLA triste
- ↑ Kathleen Hildebrand: "Ich erinnere mich an ein Gefühl von Ausgeliefertsein", Süddeutsche Zeitung Literatur, 14. Februar 2017 (abgerufen am 1. September 2017)
- ↑ Felix Bayer: Zur Leipziger Buchmesse. Die wichtigsten Romane der Saison, Spiegel Online Kultur, 23. März 2017
- ↑ MDR: Porträt Alina Herbing (Memento vom 31. August 2017 im Internet Archive)
- ↑ Anja Haufe: NDR Buch des Monats: Niemand ist bei den Kälbern. In: NDR Kultur. NDR, 6. Februar 2017, archiviert vom am 10. Februar 2017; abgerufen am 30. Januar 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.