Alma und Oskar, auch Alma & Oskar, ist ein Spielfilm aus dem Jahr 2022 von Dieter Berner mit Emily Cox als Alma Mahler und Valentin Postlmayr als Oskar Kokoschka.
Handlung
Nach dem Tod von Gustav Mahler im Mai 1911 verführt dessen Witwe und Grande Dame der Wiener Gesellschaft Alma Mahler im Frühjahr 1912 den jungen Maler und das Enfant terrible der Kunstszene Oskar Kokoschka.
Aus einem sexuellen Abenteuer entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre. Oskar sieht Alma als seine Muse und will sie besitzen, während Alma selbst als Komponistin tätig ist. Es entwickelt sich ein Spiel um Abhängigkeit und Macht, das die beiden an den Rand der Selbstzerstörung bringt.
Produktion und Hintergrund
Die Dreharbeiten fanden an 33 Drehtagen vom 14. Juni bis zum 10. August 2021 in Wien, Niederösterreich, Prag, Schleswig-Holstein und in der Schweiz statt. Drehort war unter anderem das Industrieviertel Walzmühle in Frauenfeld im Kanton Thurgau.
Produziert wurde der Film von der österreichischen Film AG Produktions GmbH (Produzenten Johanna Scherz und Alexander Glehr), in Koproduktion mit der Schweizer Turnus Film (Produzenten Anita Wasser und Michael Steiger), der deutschen Wüste Film (Produzent Stefan Schubert) und der tschechischen Dawson Film/Dawson Productions (Produzenten Monika und Vlasta Kristl).
Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut, von FISA Filmstandort Austria, vom Land Niederösterreich und vom Filmfonds Wien, der MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, dem Schweizer Bundesamt für Kultur, der Zürcher Filmstiftung, dem Tschechischen Filmfonds und dem Filmfonds Prag. Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, das ZDF, das Schweizer Radio und Fernsehen, SRG SSR und Blue+.
Die Kamera führte Jakub Bejnarowicz, die Montage verantworteten Britta Nahler und Christoph Brunner und das Casting Rita Waszilovics. Das Kostümbild gestaltete Katarína Štrbová-Bieliková, das Szenenbild Su Erdt, den Ton Patrick Storck, Tom Herdman, Felix Roggel und Richard Borowski und das Maskenbild Marc Hollenstein.
Veröffentlichung
Premiere war im November 2022 am International Film Festival of India, in der Schweiz wurde der Film im Januar 2023 auf den Solothurner Filmtagen gezeigt. Ende März 2023 wurde der Film auf der Diagonale in Graz vorgestellt. Ende Juni 2023 wurde der Film auf dem Filmfest München gezeigt. Der deutsche Kinostart war am 6. Juli 2023.
Rezeption
Oliver Armknecht vergab auf film-rezensionen.de vier von zehn Punkten, der Film wolle eine Amour Fou zwischen einer Künstler-Witwe und einem umstrittenen Maler sein. Stattdessen habe das mehr von einem Kindergarten, gefüllt mit unsympathischen und zugleich schrecklich langweiligen Figuren. Dann und wann sei da ein interessantes Thema zu finden, wenn das Wien des frühen 20. Jahrhunderts kennengelernt wird. Viel daraus gemacht werde aber nicht.
Gebhard Hölzl schreibt dagegen auf in-muenchen.de, der Film fange mit viel Gespür Lokal- und Zeitkolorit ein, und hebt insbesondere Ausstattung, Kostümbild und die Kameraarbeit lobend hervor.
Lida Bach meinte auf riecks-filmkritiken.de, dass Berners freizügiges Doppelporträt eine blasse Bestätigung der Klischees und Konventionen sei, mit denen vermeintlich gebrochen werden soll. Das konstruierte Kostümkino sei mehr Fiktion als Fakt, die historische Hauptfigur werde auf den Part der kalkuliert koketten Künstlergespielin reduziert. Das Interessanteste sei die zeitweise diskutierte Besetzung Vicky Krieps in der Teil-Titelrolle.
Andreas Öttl befand auf drehpunktkultur.at, dass die Inszenierung zumeist bieder und wenig originell bliebe. Es fehle die große Leidenschaft, wirklich nahe komme man den Figuren nicht. Auch in seiner Betrachtung des gesellschaftspolitischen Hintergrunds und der Rolle der Frau in der Gesellschaft gehe der Film nicht in die Tiefe. Der Film funktioniere als ein von der Hauptdarstellerin gut gespieltes Porträt. Von der Masse der handwerklich soliden, schön anzusehenden aber wenig spannenden biographischen Filme hebe sich dieser aber nicht ab.
Weblinks
- Alma & Oscar in der Internet Movie Database (englisch)
- Alma und Oskar bei crew united
- Alma und Oskar bei swissfilms.ch
- Alma und Oskar bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Alma und Oskar. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
- ↑ Alterskennzeichnung für Alma und Oskar. Jugendmedienkommission.
- 1 2 3 4 5 Alma und Oskar. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ "Alma und Oskar": Drehstart für Kunst-Biopic mit Emily Cox. In: film.at. 1. Juli 2021, abgerufen am 29. Januar 2023.
- 1 2 3 4 5 Alma und Oskar bei crew united, abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ Ein bisschen Hollywood im Thurgau. In: toponline.ch. 6. August 2021, abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ Alma und Oskar bei swissfilms.ch
- 1 2 Alma & Oskar. In: film-ag.at. Abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ Alma and Oskar. In: iffigoa.org. Abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
- ↑ Alma und Oskar. In: solothurnerfilmtage.ch. Abgerufen am 29. Januar 2023 (englisch).
- ↑ Alma & Oskar. In: diagonale.at. Abgerufen am 10. März 2023.
- ↑ Alma & Oskar. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 13. Juni 2023.
- ↑ Alma und Oskar. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ Oliver Armknecht: Alma & Oskar. In: film-rezensionen.de. 17. Juni 2023, abgerufen am 17. Juni 2023.
- ↑ Gebhard Hölzl: Frau für alle Fälle: „Alma und Oskar“ von Dieter Berner. In: in-muenchen.de. 6. Juli 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
- ↑ Lida Bach: Alma & Oskar. In: riecks-filmkritiken.de. 11. Juli 2023, abgerufen am 12. Juli 2023.
- ↑ Andreas Öttl: Bloß ein gediegener Biopic. In: drehpunktkultur.at. 13. Juli 2023, abgerufen am 13. Juli 2023.