Stern
Alpha Telescopii
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Beobachtungsdaten
Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0
Sternbild Teleskop
Rektaszension 18h 26m 58,42s
Deklination −45° 58 6,4
Helligkeiten
Scheinbare Helligkeit 3,51 mag
Spektrum und Indices
Veränderlicher Sterntyp SPB 
B−V-Farbindex −0,61 
U−B-Farbindex −0,18 
Spektralklasse B3 IV
Astrometrie
Radialgeschwindigkeit (−0.2 ± 2.0) km/s
Parallaxe (11.6696 ± 0.4046) mas
Entfernung (279 ± 9) Lj
(86 ± 3) pc  
Visuelle Absolute Helligkeit Mvis −1,25 mag
Eigenbewegung 
Rek.-Anteil: (−17.310 ± 0.270) mas/a
Dekl.-Anteil: (−53.512 ± 0.263) mas/a
Physikalische Eigenschaften
Masse (5.2 ± 0.4) M
Radius (3.3 ± 0.5) R
Leuchtkraft

794 L

Effektive Temperatur (16700 ± 800) K
Alter (24.1 ± 7.5) Millionen a
Andere Bezeichnungen
und Katalogeinträge
Bayer-Bezeichnungα Telescopii
Córdoba-DurchmusterungCD -46° 12379
Bright-Star-Katalog HR 6897
Henry-Draper-KatalogHD 169467
Hipparcos-KatalogHIP 90422
SAO-KatalogSAO 229023
Tycho-KatalogTYC 8359-3650-1

α Telescopii (Alpha Telescopii; kurz α Tel) ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,51m der hellste Stern des nur vom Südhimmel aus sichtbaren Sternbilds Teleskop. Dennoch besitzt er keinen Eigennamen und erscheint dem bloßen Auge relativ lichtschwach. Ursprünglich hatte der antike Astronom Ptolemäus den Stern dem Sternbild der Südlichen Krone zugeordnet, ehe α Telescopii im 18. Jahrhundert in das Sternbild Teleskop integriert wurde, als dieses vom französischen Astronomen Nicolas-Louis de Lacaille erfunden wurde. Nach im Dezember 2020 veröffentlichten Auswertungen der Messergebnisse der Raumsonde Gaia ist der Stern etwa 279 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das nahezu gleiche Ergebnis ist aus den Messwerten der Raumsonde Hipparcos ableitbar; eine 2007 publizierte Neuauswertung der Hipparcos-Messungen ergab für α Telescopii eine Entfernung von 278 Lichtjahren. In dieser Entfernung wird die scheinbare Helligkeit des Sterns aufgrund der Extinktion des interstellaren Staubs um circa 0,22m abgeschwächt.

Der heiße, bläulich-weiße Stern besitzt eine Masse von etwa 5,3 Sonnenmassen und einen Durchmesser von circa 3,3 Sonnendurchmessern. Er gehört der Spektralklasse B3 und der Leuchtkraftklasse IV an, die ihn als Unterriesen ausweist. α Telescopii hat demnach seinen Wasserstoffvorrat im Sterninneren fast vollständig durch Kernfusion zu Helium verbrannt und entwickelt sich im Hertzsprung-Russell-Diagramm von der Hauptreihe weg zum Riesenast. Er scheint ein Einzelstern zu sein. Aufgrund einer Besonderheit in seiner chemischen Zusammensetzung wird er zu den sehr seltenen heliumreichen Sternen gezählt.

Möglicherweise ist α Telescopii ein Pulsationsveränderlicher und gehört hierbei zur Untergruppe der langsam pulsierenden B-Sterne (SPB). Er hat ein longitudinales Magnetfeld mit einer mittleren magnetischen Flussdichte von −233 ± 43 Gauß. Die projizierte stellare Rotationsgeschwindigkeit von etwa 14 km/s wird für einen B-Stern als gering eingeschätzt, so dass er uns ziemlich genau seine Polseite zukehren dürfte.

Anmerkungen

  1. 1 2 3 4 5 6 Gaia early data release 3 (Gaia EDR3) für α Tel, Dezember 2020
  2. 1 2 3 4 Alpha Tel, Artikel von Jim Kaler.
  3. 1 2 3 4 5 6 7 8 S. Hubrig, M. Briquet, P. De Cat, M. Schöller, T. Morel, I. Ilyin: New magnetic field measurements of β Cephei stars and slowly pulsating B stars. In: Astronomische Nachrichten. 330. Jahrgang, Nr. 4, April 2009, S. 317, doi:10.1002/asna.200811187, arxiv:0902.1314, bibcode:2009AN....330..317H.
  4. 1 2 E. Anderson, Ch. Francis: XHIP: An extended hipparcos compilation. In: Astronomy Letters. 38. Jahrgang, Nr. 5, 2012, S. 331–346, doi:10.1134/S1063773712050015, arxiv:1108.4971, bibcode:2012AstL...38..331A. (Datensatz auf VizieR)
  5. 1 2 Nancy Houk: Michigan catalogue of two-dimensional spectral types for the HD stars. In: Ann Arbor: Dept. of Astronomy, University of Michigan. 2. Jahrgang, 1978, bibcode:1978MSS...C02....0H.
  6. D. S. Evans: The Revision of the General Catalogue of Radial Velocities. In: Determination of Radial Velocities and their Applications, Proceedings from IAU Symposium no. 30. Juni 1966, bibcode:1967IAUS...30...57E.
  7. 1 2 G. A. Gontcharov: Spatial distribution and kinematics of OB stars. In: Astronomy Letters. 38. Jahrgang, Nr. 11, November 2012, S. 694–706, doi:10.1134/S1063773712110035, arxiv:1606.09028, bibcode:2012AstL...38..694G. (Datensatz auf VizieR)
  8. N. Tetzlaff, R. Neuhäuser, M. M. Hohle: A catalogue of young runaway Hipparcos stars within 3 kpc from the Sun. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. 410. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2011, S. 190–200, doi:10.1111/j.1365-2966.2010.17434.x, arxiv:1007.4883, bibcode:2011MNRAS.410..190T. (Datensatz auf VizieR)
  9. Ian Ridpath: Corona Austalis, the Southern Crown. In: Ian Ridpath's Star Tales. Abgerufen am 24. Januar 2020.
  10. Hipparcos, the New Reduction (van Leeuwen, 2007) für α Tel.
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