Alphonse Lévy (geb. 8. Januar 1843 in Marmoutier; gest. 2. Februar 1918 in Algier), auch bekannt unter dem Pseudonym Saïd, war ein französischer Maler, Illustrator und Karikaturist. Bekannt wurde er vor allem durch die Darstellung der jüdischen Bürger im Elsass und im damaligen Französisch-Algerien.
Leben
Alphonse Lévy stammte aus einer gut situierten jüdischen Familie von Händlern, die sich 1848 in Straßburg niederließ. Nach dem Besuch des Lycée Fustel-de-Coulanges in Straßburg, ging Alphonse Lévy nach Paris, wo er das Atelier von Jean-Léon Gérôme frequentierte und sich mit Carolus Duran anfreundete. Er studierte intensiv das Werk von Honoré Daumier und von Rembrandt, der die Juden in Amsterdam zeichnete.
Ab 1865 erschienen seine zeitkritischen Zeichnungen in verschiedenen Zeitschriften. Ab 1876 zeichnete er Lithografien über die Juden im Elsass. Im Jahr 1886 illustrierte er das Buch La Vie juive (Das jüdische Leben) von Léon Cahun und in dieser Zeit wurde er ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Le Monde illustré. Ab dem Jahr 1904 lebte er jeden Winter in Algier, wo er das Leben der jüdischen Gemeinde zeichnete.
Die Neuauflage von 2019 des Buches Scènes de la vie juive d'Alsace von Daniel Stauben von 1860 ist mit den Bildern von Alphonse Lévy aus La vie juife illustriert.
- Seidenlithographie einer Heiratsvermittlung, in der Sammlung des Jüdischen Museums der Schweiz.
- Plakat zu einer Ausstellung mit Werken von Alphonse Levy im Jahr 1897.
- Rabbi Elischa, Bild von Alphonse Levy
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 2: Großbock – Ochtendung. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08078-9 (Online-Ausgabe).
Weblinks
- Biographie (französisch, abgerufen am 23. April 2016)
Einzelnachweise
- ↑ Daniel Stauben: Scènes de la vie juive d'Alsace. Éditions Degorce, Horbourg-Wihr 2019, ISBN 978-2-491-26200-6.