Alte Heilbronner Hütte (abgegangen) | ||
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Ruine der alten Heilbronner Hütte auf dem Taschljöchl | ||
Geographische Lage: | 46° 43′ 15,9″ N, 10° 46′ 53,3″ O | |
Höhenlage | 2772 m s.l.m. | |
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Erbauer | Sektion Heilbronn des DuOeAV | |
Erbaut | 1910 | |
Bautyp | Schutzhütte |
Die Alte Heilbronner Hütte war eine Schutzhütte der Sektion Heilbronn des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV). Sie lag im einstigen österreich-ungarischen Landesteil Tirol am Taschljöchl. Seit 2000 steht an ihrem früheren Standort eine Notunterkunft zur Verfügung.
Zwischen den Heilbronner Hütten und dem Heilbronner Weg in den Allgäuer Alpen besteht kein geographischer Zusammenhang.
Geschichte
Die erste Heilbronner Hütte wurde auf Anregung des Vorsitzenden der Sektion Heilbronn des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV), Peter Bruckmann ab 1909 auf dem Taschljöchl im Saldurkamm der südlichen Ötztaler Alpen zwischen dem Schnals- und dem Schlandrauntal im heutigen Südtirol, in einer Höhe von 2772 m s.l.m. errichtet. Der Bau wurde am 12. November 1907 durch die Hauptversammlung der Sektion beschlossen. Der Bauplatz dazu wurde von der Landesfinanzdirektion in Innsbruck gepachtet. Die Hütte mit damals 20 Plätzen wurde am 19. Juli 1910 durch Bruckmann eingeweiht. In den folgenden drei Jahren wurde das Wegenetz um die Hütte ausgebaut und instand gesetzt, darunter auch der alte Saumpfad von Schlanders zum Taschljöchl. Die Hütte diente als Stützpunkt für Hochtouren insbesondere in die Gruppe um die Saldurspitze und Lagaunspitze.
1919 wurden sämtliche Alpenvereinshütten des DuOeAV im heutigen Südtirol von Italien enteignet und dem Club Alpino Italiano übergeben. Unter der Bezeichnung Taschljöchlhütte, später ausschließlich Rifugio Verona bzw. Rifugio Colle Tasca wurde sie weiterhin bewirtschaftet. Das Gebäude fiel am 24. November 1932 einem Brand zum Opfer. Lediglich die teilweise eingestürzten Mauern blieben übrig. Westlich der Ruine stand der alte Mulistall, der im Laufe der Zeit zerfiel.
Zum 100-jährigen Jubiläum der Sektion Heilbronn brachte diese am 25. Juli 1991 an der Hüttenruine eine Gedenktafel an; offiziell eingeweiht am 25. September 1991. 1999/2000 wurden die Überreste des Mulistalles neben der Hüttenruine durch die Sektion Schlanders des Alpenvereins Südtirol unter Mithilfe von Jägern zu einer Notunterkunft hergerichtet.
Infolge des Verlustes entschied sich die Sektion Heilbronn unter dem Vorsitzenden Peter Bruckmann 1926 zum Bau der Neuen Heilbronner Hütte im Verwall. Zur Unterscheidung werden die Ruine des als Heilbronner Hütte errichteten Gebäudes sowie die Notunterkunft heute als Alte Heilbronner Hütte bezeichnet.
Literatur und Karten
- Hauptausschuss des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (Hrsg.): Die Schutzhütten des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins. Innsbruck 1932, S. 65 und Abb. S. 150
- 100 Jahre Sektion Heilbronn im Deutschen Alpenverein. Heilbronn 1991
Weblinks
- Alte Heilbronner Hütte auf alpenvereinaktiv.com
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Köllner: Dokumentation über die Geschichte der „Alten“ Heilbronner Hütte. (PDF) Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, S. 19, abgerufen am 11. April 2023.
- 1 2 Gerhard Köllner: Dokumentation über die Geschichte der „Alten“ Heilbronner Hütte. (PDF) Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, S. 29, abgerufen am 9. April 2023.
- ↑ Gerhard Köllner: Dokumentation über die Geschichte der „Alten“ Heilbronner Hütte. (PDF) Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, S. 7+8, abgerufen am 13. April 2023.
- ↑ Gerhard Köllner: Dokumentation über die Geschichte der „Alten“ Heilbronner Hütte. (PDF) Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, S. 10+11, abgerufen am 10. April 2023.
- ↑ Gerhard Köllner: Dokumentation über die Geschichte der „Alten“ Heilbronner Hütte. (PDF) Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, S. 12+13, abgerufen am 13. April 2023.
- ↑ Die Neue Heilbronner Hütte – Geschichte bis zum Bau des Selbstversorgerhauses. Sektion Heilbronn des Deutschen Alpenvereins, abgerufen am 10. April 2023.