Die römisch-katholische Kirche St. Vitus liegt in Stockdorf, einem Ortsteil der Gemeinde Gauting, und wurde 1857 errichtet.

Geschichte

Die Kirche zu Ehren des hl. Vitus wurde bereits 1315 in der Konradinischen Matrikel als eine von drei Tochterkirchen Gautings genannt. Sie war kleiner als die Nachfolgekirche, hatte aber bereits zwei Kirchenglocken. Bereits 1560 und 1740 wurde in Visitationsberichten der schlechte Erhaltungszustand kritisiert und schließlich wurde sie 1850 abgerissen.

Das heutige Gotteshaus mit Sattelturm wurde 1857 errichtet. Hierfür wurden die beiden Glocken des Vorgängerbaus übernommen. Die kleinere Glocke hat die Aufschrift:

„Johann Jakob Schorer in Minchen goss mich anno 1693
Zu der Ehr Gottes leidt man mich / Die Lewendigen berueff ich / Die Doten bewein ich“
– Ludwig Berchtold: Stockdorf. Geschichte und G’schichtn des Ortes an der Würm

Die größere Glocke wurde im Ersten Weltkrieg zugunsten der Waffenherstellung eingeschmolzen. Erst am 9. September 1928 konnte eine neue Glocke eingesetzt werden. Sie wurde durch eine Spende des KDFB Stockdorf mitfinanziert. Die große Glocke wurde allerdings 1943 im Zweiten Weltkrieg erneut eingeschmolzen. Sie wurde nicht mehr ersetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Katholiken auf 1300 im Jahr 1953. Deshalb wurde in diesem Jahr an der Waldstraße die größere Pfarrkirche St. Vitus errichtet.

Architektur und Ausstattung

Die neuromanischen Blendbögen an Turm und Schiff wurden wieder beseitigt. Auch die barocken Leonhards- und Marienaltäre sind verloren gegangen.

Das ursprüngliche Altargemälde Martyrium des heiligen Veit im Ölkessel von Eduard Schwoiser hängt heute über dem Eingang. Im Altarraum findet man seit 1968 das Monumentalfresko Christus erscheint zum Weltgericht von Karl Manninger.

Commons: St. Vitus (Stockdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin von Deutinger: Die älteren Matrikeln des Bisthums Freysing. Band 3, Verlag der Erzbischöflichen Ordinariats-Kanzley, München 1850, S. 217 (Digitalisat).
  2. 1 2 3 4 Ludwig Berchtold: Stockdorf. Geschichte und G’schichtn des Ortes an der Würm. Buchendorfer Verlag, München 1997, ISBN 978-3-927984-66-0, S. 77.
  3. 1 2 3 Lothar Altmann: Kirchen entlang der Würm. Verlag Schnell & Steiner, München 1989, ISBN 3-7954-0811-3, S. 31 f.
  4. Wolfgang Krämer: Geschichte der Gemeinde Gauting einschließlich der Hofmarken Fußberg und Königswiesen nebst Grubmühle, Reismühle und Gemeinde Stockdorf sowie der Schwaigen Kreuzing und Pentenried. Selbstverlag der Gemeinde Gauting, Gauting 1949.
  5. Ludwig Berchtold: Stockdorf. Geschichte und G’schichtn des Ortes an der Würm. Buchendorfer Verlag, München 1997, ISBN 978-3-927984-66-0, S. 141.

Koordinaten: 48° 5′ 32″ N, 11° 24′ 27,3″ O

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