Amar Kanwar (Hindi: अमर कंवर; * 1964 in Neu-Delhi) ist ein indischer Dokumentarfilmer und Künstler. Mit Mitteln des Dokumentarfilms und der Videoinstallation greift er Themen der Gegenwart und Geschichte des indischen Subkontinents auf. Besonders widmet er sich den Indisch-Pakistanischen Kriegen infolge der Teilung Indiens nach Erlangung der Unabhängigkeit. Arbeiten von Kanwar wurden auf vier documenta-Ausstellungen gezeigt.

Leben

Amar Kanwar begann Mitte der 1980er Jahre Dokumentarfilme zu machen. Den Anstoß dafür gaben die Massaker an Sikhs infolge des Attentats auf Indira Gandhi am 31. Oktober 1984 und die Katastrophe von Bhopal vom Dezember desselben Jahres. Kanwars Film A Season Outside (1998) nimmt diese beiden Ereignisse auf.

Bis heute hat Amar Kanwar mehr als 40 Filme und Videoinstallationen realisiert. Seine Filme wurden unter anderem auf den Filmfestivals von San Francisco (Golden Gate Award), Mumbai (Golden Conch) und Turin (1. Preis) ausgezeichnet. Kanwar wurde 2005 mit dem neu gestifteten Edvard Munch Award for Contemporary Art ausgezeichnet, der durch eine Stiftung des norwegischen Kulturministeriums vergeben wird. Kanwar lebt und arbeitet in Neu-Delhi.

Im Jahr 2022 saß Amar Kanwar im Beirat der documenta fifteen in Kassel.

Ausstellungen

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2013/2014: Amar Kanwar: The Lightning Testimonies., Art Institute of Chicago.
  • 2008: Amar Kanwar – the torn first pages, Haus der Kunst, München. Die Trilogie wurde auch im Stedelijk Museum in Amsterdam und in ’s-Hertogenbosch gezeigt.
  • 2007: Whitechapel Laboratory – Amar Kanwar, Whitechapel Art Gallery, London. Gezeigt wurde die Trilogie A Season Outside, To Remember und A Night of Prophecy.
  • 2006: Trilogy: Amar Kanwar, Kunstindustrimuseet Oslo. Gezeigt wurden die Arbeiten A Season Outside (1998), A Night of Prophecy (2002) und To Remember (2003).
  • 2003: Amar Kanwar – Of Poems and Prophesies, Renaissance Society, Chicago. Gezeigt wurden drei Arbeiten: A Season Outside (1998), A Night of Prophecy (2002) und The 30th of January (2003).

Teilnahme an Gruppenausstellungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. In conversation: Amar Kanwar with Phong Bui (Memento vom 17. Februar 2005 im Internet Archive). In: Brooklyn Rail vom Februar 2004
  2. Amar Kanwar wins Edward Munch Award for Contemporary Art (Memento vom 4. Juli 2008 im Internet Archive)
  3. Andreas Fanizadeh: Waterloo der Postkolonialen. In: Die Tageszeitung. 21. Juni 2022, abgerufen am 26. Juni 2022.
  4. Seite des Museums zur Ausstellung, abgerufen am 27. April 2014.
  5. Amar Kanwar – the torn first pages, Haus der Kunst München, 8. Oktober – 9. November 2008. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 11. Januar 2021. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  6. Whitechapel Laboratory – Amar Kanwar (Memento vom 22. April 2008 im Internet Archive), Whitechapel Art Gallery, 8. August – 14. September 2007
  7. Trilogy: Amar Kanwar. MUSEUM, 4. Februar — 5. März 2006. Kuratiert von Gavin Jantjes.
  8. Amar Kanwar – Of Poems and Prophesies, Renaissance Society, Chicago, 12. Januar – 23. Februar 2003. Online (Memento vom 19. November 2008 im Internet Archive)
  9. Art Focus 5, Jerusalem, 24. September – 23. October 2008. Kuratiert von Raphael Zagury-Orly, Ami Barak und Bernard Blistène. Online (Memento vom 28. September 2008 im Internet Archive)
  10. documenta 12, Kassel. 16. Juni – 23. September 2007. Über die gezeigten Werke von Amar Kanwar auf dem offiziellen documenta-Blog. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 6. Mai 2016; abgerufen am 11. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Neue Asiatische Kunst, Museum für Neue Kunst – ZKM, 15. Juni – 4. November 2007. Kuratiert von Wonil Rhee. Katalog erschienen bei Hatje Cantz, Ostfildern 2007. ISBN 3-7757-2073-1. Online (Memento vom 8. Mai 2012 im Internet Archive)
  12. Populism. Kuratiert von Lars Bang Larsen, Cristina Ricupero und Nicolaus Schafhausen. Katalog erschienen bei Lukas & Sternberg, New York 2005. ISBN 1-933128-05-4.
    • Centre for Contemporary Art, Vilnius. 9. April bis 8. Juni 2005.
    • National Museum of Art, Architecture and Design, Oslo. 16. April bis 28. August 2005.
    • Stedelijk Museum, Amsterdam. 30. April bis 4. September 2005. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. Juli 2009; abgerufen am 11. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
    • Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main. 11. Mai bis 4. September 2005 Online (Memento vom 19. September 2007 im Internet Archive)
  13. Patriot, Contemporary Museum Baltimore, 15. April – 11. Juni 2005. Kuratiert von Cira Pascual Marquina. Online (Memento vom 16. Oktober 2008 im Internet Archive) Vier der neun ausgestellten Künstler (Andrea Geyer, Sharon Hayes, Ashley Hunt, und Amar Kanwar) nahmen zwei Jahre später auch an der d12 teil.
  14. body.city, Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 20. September – 16. November 2003. Katalog erschienen bei Tulika Books, New Delhi 2003. ISBN 3-9808851-9-4. Online (Abgerufen am 3. November 2008.)
  15. Territories, Kunst-Werke Berlin, 2. Juni – 7. September 2003. Kuratiert von Anselm Franke, Eyal Weizman, Rafi Segal und Stefano Boeri. Katalog erschienen bei König, Köln 2003. ISBN 3-88375-734-9.
  16. Documenta11, Kassel, 8. Juni – 15. September 2002. Kuratiert von Okwui Enwezor. Katalog erschienen bei Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2002. ISBN 3-7757-9085-3. Online. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 9. Januar 2017; abgerufen am 11. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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