Amenemhet in Hieroglyphen | ||||||
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Amenemhet (Amen em het) Jmn m ḥ3.t Amun ist an der Spitze | ||||||
Ameny Jmnjj Ameny | ||||||
Darstellung des Amenemhet in seinem Grab in Beni Hassan |
Amenemhet (häufig benutzte Kurzform Ameny) war ein lokaler Gaufürst (im 16. oberägyptischen Gau Ma-hedj - m3-ḥḏ – oft falsch als Gazellengau bezeichnet, korrekter Säbelantilopengau) und Priestervorsteher, der unter Sesostris I. lebte und in Beni Hassan (Mittelägypten) ein großes dekoriertes Grab (BH2) hatte, in dem er wohl auch bestattet wurde.
Familie
Seine Gemahlin war eine gewisse Hetepet, die sich selbst Tochter eines Fürsten und Hausherrin nannte. Sie entstammte also einer Familie eines lokalen Fürsten. Die Herkunft des Amenemhet ist nicht belegt.
Grabkapelle
Seine in den Fels gehauene Grabkapelle bestand aus einem großen Raum mit vier Säulen und einer Fassade, die mit zwei weiteren Säulen ausgestattet war. Im Hinterteil des Raumes befand sich eine kleine Kultnische. Der Hauptraum der Kapelle war reich ausgemalt. Besonders typisch für Gräber in Beni Hassan sind Darstellungen der Belagerung einer Festung und Reihen von Ringern, die vermutlich auf einem Übungsplatz dargestellt sind. Weitere Szenen im Grab sind die Abydosfahrt und Darstellungen zahlreicher Handwerker bei der Produktion und Bauern bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten.
Historisch wertvoll ist eine längere biographische Inschrift in der Kapelle, die in das 43. Regierungsjahr von Sesostris I. datiert und dem 25. Amtsjahr von Amenemhet entspricht. Darin wird sowohl von einem Nubienfeldzug berichtet als auch von einer Mission, die zusammen mit dem Prinzen Ameny (wohl der spätere Amenemhet II.) durchgeführt wurde. Es wird zudem eine weitere Mission erwähnt, die über die Begleitung des Wesirs Sesostris Auskunft gibt. Der Bericht einer Hungersnot ist wohl historisch nachweisbar, da diese auch aus anderen Quellen belegt ist.
Siehe auch
- Begriffsklärung Ameny
Literatur
- Erika Feucht: Amenemhet. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 193–194.
- Percy E. Newberry: Beni Hasan. (= Archæological survey of Egypt. 1st, 2d, 5th, 7th memoir). Teil I, Kegan Paul/ Trench/ Trübner, London 1893 (die Publikation der Malereien des Grabes).
- Kurt Sethe: Historisch-biographische Urkunden des Mittleren Reiches. (= Urkunden des ägyptischen Altertums, Abteilung. Nr. 7). Hinrichs, Leipzig 1935. Zu Amenemhet: S. 14 ff.
Weblinks
- Silvia Maria Rabehl: Das Grab des Gaufürsten Amenemhet(Jmnjj)in Beni Hassan. (Dissertation, LMU München 2003) Auf: edoc.ub.uni-muenchen.de vom 18. Juli 2006, letztes Update vom 16. Oktober 2012; zuletzt abgerufen am 1. Juli 2016.