Namen von Amenemhet II.
Sphinx von Amenemhet II. Louvre, Paris
Horusname

Heken-em-maat
Ḥkn-m-m3ˁ.t
Der sich an der Maat erfreut
Nebtiname

Heken-em-maat
Ḥkn-m-m3ˁ.t
Der sich an der Maat erfreut
Goldname

(Bik-nebu)-maat-cheru
(Bjk-nbw)-m3ˁ.t-ḫrw
(Mit) befriedigter Maat


(Bik-nebu)-maat-cheru-neb-taui
(Bjk-nbw)-m3ˁ.t-ḫrw-m-nb-t3.w(j)
Herr der Beiden Länder, (mit) befriedigter Maat
Thronname




Nebu-kau-Re
Nbw-k3w-Rˁ
Golden an Ka-Kräften des Re
Eigenname


Amenemhet
Jmn m ḥ3.t
Amun ist an der Spitze

Ameni
Jmn-j
(Herrscher des ?) Amun
Griechisch
Manetho-Varianten:
Africanus: Ammenemes
Eusebius: Ammenemes
Eusebius, AV: Ammenemes

Amenemhet II., auch Amenemhat II., regierte etwa von 1877/76–1843/42 (1914–1879/76) v. Chr. als altägyptischer König (Pharao) der 12. Dynastie (Mittleres Reich) gemeinsam mit seinem Vater. Im Königspapyrus Turin ist seine Gesamtregierungsdauer verloren, jedoch ist aus anderen Quellen bekannt, dass er seinen Sohn Sesostris II. nach 31 Jahren mit Beginn des 32. Regierungsjahres am 1. Achet I zu seinem Mitregenten machte. Danach fehlen Vermerke über eine fortgesetzte Mitregierung.

Herkunft

Amenemhet II. war der Sohn seines Vorgängers Sesostris I. und dessen Frau Neferu. Er wird wohl schon als Königssohn Ameny im Grab des Gaufürsten Amenemhet genannt. Seine eigene Gemahlin ist unbekannt, doch ist in letzter Zeit die Königsgemahlin Senet vorgeschlagen worden, die von zwei Statuen bekannt ist und sonst keinem Herrscher zugeordnet werden kann. Chnumet und Ita, die bei seiner Pyramide bestattet wurden, sind bisher als seine Töchter angesehen worden. Die Frauen datieren aber wohl unter Amenemhet III., so dass es offenbleiben muss, ob sie seine Töchter waren. Sesostris II. ist sein Sohn und sein Nachfolger.

Herrschaft

Aus seiner Regierungszeit stammt ein großer Annalenstein, der sich in Memphis fand und uns über diverse Ereignisse zu Beginn seiner Regierungszeit unterrichtet. So erfährt man von einem Feldzug nach Südpalästina, in dessen Verlauf zwei Städte zerstört wurden. Die Ankunft diverser ausländischer Delegationen wird vermerkt und Schenkungen an diverse Tempel nehmen einen breiten Raum ein.

Nachweisbar sind Handelsbeziehungen mit Kreta und dem Libanon sowie im 28. Jahr eine Expedition nach Punt.

Wesire des Herrschers waren Sesostris und Ameny. Verschiedene Schatzmeister sind belegt, davon ist vor allem Saiset zu nennen, der ein großes Grab bei der Pyramide des Königs in Dahschur hatte. Merykau leitete eine Expedition in die Ostwüste. Cheperkare war Obervermögensverwalter.

Auch Amenemhet II. machte seinen Sohn Sesostris II. vor seinem Tod zum Mitregenten.

Bautätigkeit

Es ist nur wenig zur Bautätigkeit von Amenemhet II. bekannt. In Hermopolis errichtete er ein Tor vor dem dortigen Tempel. Aus dem Annalenstein erfährt man von seiner Bautätigkeit im Delta. Auf Stelen aus Abydos wird von einem Tempel berichtet, der aber sonst nicht mit Sicherheit lokalisiert werden kann. Er begann mit dem Bau des parallel zum Nil verlaufenden Bahr Yusuf (Josefs-Kanals) und mit der Nutzung des Fayyum als landwirtschaftlicher Fläche.

Grabmal

Amenemhet II. errichtete seine Pyramide auf dem Gräberfeld von Dahschur, die sogenannte Amenemhet-II.-Pyramide, auch Weiße Pyramide. Sie liegt in der Nähe der Roten Pyramide des Snofru.

Weitere Gräber

Im Pyramidenbezirk befinden sich die Gräber der Königstöchter 'Ita und Chnumit, bekannt für die Schmuckstücke, die Jacques de Morgan 1895 dort fand.

Auch die Gräber des Prinzen Amenemhet-Anch und der Prinzessinnen Itiueret und der Dame Sit-Hathor-meret erforschte de Morgan. Die Ausgrabungen erfolgten nur sehr oberflächlich, und so gehört dieser Komplex heute zu den schlecht dokumentierten Pyramiden (Aufweg und Taltempel noch unerforscht).

Siehe auch

Literatur

Allgemeines

  • Darrell D. Baker: The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs, Volume I: Predynastic to the Twentieth Dynasty (3300-1069 BC). Bannerstone Press, Oakville 2008 ISBN 978-0977409440, S. 23–25.
  • Jürgen von Beckerath: Amenemhet II. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 189–190.
  • Martin von Falck, Susanne Martinssen-von Falck: Die großen Pharaonen. Von der Frühzeit bis zum Mittleren Reich. Marix, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3737409766, S. 208–213.
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 54.
  • Andreas Hutterer: Historische Studien zu Amenemhet II., Band 1, 2011, Digitalisat

Detailfragen

  • Biri Fay: The Louvre Sphinx and Royal Sculpture from the Reign of Amenemhat II. von Zabern, Mainz 1996, ISBN 3-8053-1760-3.
  • Biri Fay: A Re-Used Bust of Amenemhat II in the Hermitage. In: Göttinger Miszellen. (GM) Band 150, 1996, S. 51–63.
  • Jaromir Málek: A Graffito of Year 17 of Amenemhet II at el-Hosh. In: Göttinger Miszellen. Band 24, 1977, S. 51–52.
  • Thomas Schneider: The Relative Chronology of the Middle Kingdom and the Hyksos Period (Dyns. 12–17). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden/ Boston 2006, ISBN 978-90-04-11385-5, S. 168–196 (Online).
Commons: Amenemhet II. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dorothea Arnold: The Fragmented Head of a Queen Wearing the Vulture Headdress. In: Ernst Czerny, Irmgard Hein, Hermann Hunger, Dagmar Melman, Angela Schwab u. a. (Hrsg.): Timelines. Studies in honour of Manfred Bietak (= Orientalia Lovaniensia Analecta. Band 149). Band 1. Peeters u. a., Leuven u. a. 2006, ISBN 90-429-1730-X, S. 47, Fußnote 3.
  2. Hartwig Altenmüller, Ahmed M. Moussa: Die Inschrift Amenemhets II. aus dem Ptah-Tempel von Memphis. Vorbericht. In: Studien zur altägyptischen Kultur. Band 18, 1991, ISSN 0340-2215, S. 1–48.


VorgängerAmtNachfolger
Sesostris I.König von Ägypten
12. Dynastie
Sesostris II.
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