Libanesische Republik
الجمهورية اللبنانية

al-Ǧumhūriyya al-lubnāniyya
Flagge Wappen
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Beirut
Staats- und Regierungsform parlamentarische Republik
Staatsoberhaupt Präsidentschaft vakant
Regierungschef Ministerpräsident Nadschib Miqati (designiert)
Fläche 10.452 km²
Einwohnerzahl 6,8 Millionen (108.) (2020; Schätzung)
Bevölkerungsdichte 667 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung - 0,4 % (Schätzung für das Jahr 2020)
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2020
  • 25 Milliarden USD (193.)
  • 78 Milliarden USD (193.)
  • 3.589 USD (193.)
  • 11.377 USD (193.)
Index der menschlichen Entwicklung 0,706 (112.) (2021)
Währung Libanesisches Pfund (LBP)
Unabhängigkeit 22. November 1943
(von Frankreich)
National­hymne Kullunā li-l-watan li-l-ʿulā li-l-ʿalam
Nationalfeiertag 22. November
Zeitzone UTC+2
UTC+3 (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen RL
ISO 3166 LB, LBN, 422
Internet-TLD .lb
Telefonvorwahl +961
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(Der) Libanon ([ˈliːbanɔn], amtlich: Libanesische Republik; arabisch الجمهورية اللبنانية) ist ein Staat in Vorderasien am Mittelmeer. Er grenzt im Norden und Osten an Syrien und im Süden entlang der Blauen Linie an Israel. Im Westen wird er vom Mittelmeer begrenzt. Der Libanon wird zu den Maschrek-Ländern und zur Levante gerechnet. Das über 3000 Meter hohe Libanon-Gebirge ist im Winter schneebedeckt. Von dessen weißen Gipfeln wird der Landesname abgeleitet, der auf die semitische Wortwurzel L–B–N („weiß“) zurückgeht.

Im Libanon lebten 2020 etwa 6,8 Millionen Menschen, knapp die Hälfte davon in der Hauptstadtregion Beirut. Weitere Großstädte sind Tripoli, Sidon, Tyros, Zahlé, Jounieh und Nabatäa.

Geographie

Das Land gliedert sich in vier Landschaftszonen, die parallel zur Küste verlaufen:

  1. Der 225 Kilometer lange, schmale steile Küstenstreifen, der sich nur im Norden und Süden ausweitet.
  2. Das stark zerklüftete Libanongebirge
  3. Die Bekaa-Ebene, die im Regenschatten des Libanon-Gebirges liegt, jedoch aufgrund von künstlicher Bewässerung sehr fruchtbar ist (Weinbau, Getreide, Milchwirtschaft, Obst)
  4. Der trockene Anti-Libanon-Gebirgszug und der Hermon, der die Grenze zu Syrien bildet.

Der Litani ist mit 140 Kilometer der längste Fluss des Libanon, dessen Lauf vollständig innerhalb des Staatsgebietes liegt. Weitere nennenswerte Flüsse sind der nach Syrien und in die Türkei fließende Orontes und der Hasbani, einer der drei Quellflüsse des Jordan.

Klima

Entsprechend den Unterschieden in der Landschaft des Libanon ist auch das Klima sehr unterschiedlich. An der Küste herrscht mediterranes Klima mit trockenen, warmen Sommern und feuchten, regenreichen Wintern. Im Gebirge herrscht ausgesprochenes Gebirgsklima, wobei auch hier der Hauptniederschlag im Winter fällt und dann hauptsächlich in Form von Schnee. An der Grenze zu Syrien herrscht ein trockenes Steppenklima, welches den Übergang zum Wüstenklima des südlichen Syriens und Jordaniens bildet. In Beirut liegen die Temperaturen am Tag bei durchschnittlich 18 °C im Januar und bei 30 °C im Juli und August. Im Dezember und Januar gibt es durchschnittlich 11 Regentage in Beirut, während der August im Allgemeinen völlig trocken bleibt.

Städte

Im Jahr 2021 lebten 89 Prozent der Einwohner Libanons in Städten. Größte Städte mit Einwohnerzahlen (geschätzt; seit 1932 gab es keine offizielle Volkszählung):

Bevölkerung

Demografie

Libanon hatte 2020 6,8 Millionen Einwohner. Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug −0,4 %. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 2,1. Die Lebenserwartung der Einwohner Libanons ab der Geburt lag 2020 bei 77,8 Jahren (Frauen: 79,9, Männer: 75,6). Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 29,6 Jahren. Im Jahr 2020 waren 27,8 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre, während der Anteil der über 64-Jährigen 9,4 Prozent der Bevölkerung betrug.

Bevölkerungsstruktur

Von den Einwohnern sind etwa 95 % arabischer, 4 % armenischer, 1 % anderer Abstammung. Im Land verteilt leben zudem kurdische, 408.438 bei UNRWA registrierte palästinensische sowie irakische und syrische Flüchtlinge. Zudem gibt es arabischsprachige Mhallamis aus der Türkei, die hauptsächlich in den 1920er und 1940er Jahren in den Libanon eingewandert sind.

Die Bevölkerungsstruktur hatte sich ab 2011 durch den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge des syrischen Bürgerkriegs stark verändert, das Land nahm ca. 1,5 Mio. Syrer auf. Flüchtlinge machen damit etwa ein Viertel der Wohnbevölkerung des Libanon aus. Der rapide Bevölkerungsanstieg binnen weniger Jahre stellt Wirtschaft und Infrastruktur vor große Belastungen. Es kommt zu Engpässen bei der Versorgung mit elektrischem Strom und Trinkwasser, deren ohnehin schon defizitäre Infrastruktur der zusätzlichen Nachfrage nicht gewachsen ist. Laut einer Schätzung von Amnesty International lebten im Libanon im Jahr 2019 mehr als 250.000 Ausländer im Kafala-System, und damit etwa acht Prozent der Erwerbsbevölkerung des Landes.

Da der Libanon für die letzten 50 Jahre eine sehr starke Landflucht aufweist, lebt der Großteil der Bevölkerung in Städten, vor allem in der Hauptstadt Beirut und Vororten. Dort lebt und arbeitet fast die Hälfte der Libanesen.

Sprachen

Die große Mehrheit der Libanesen spricht als Muttersprache libanesisches Arabisch, einen dem syrischen Arabisch und dem palästinensischen Arabisch sehr ähnlichen Dialekt; in Zeitungen, Magazinen und in den öffentlichen Rundfunkmedien wird oft das Hocharabische verwendet. Minderheiten sprechen Armenisch (Westarmenisch), Kurdisch und Aramäisch, das auch die Liturgiesprache der maronitischen Kirche und anderer syrischer Kirchen ist.

Daneben ist auch Französisch als Verkehrs- und Elitesprache, heute als Drittsprache auch Englisch verbreitet. Fast 40 % der Libanesen sind frankophon und weitere 15 % „teilweise frankophon“; zwei Drittel der Sekundarschüler Libanons verwenden Französisch als Unterrichtssprache. Von diesen verwenden noch gut 20 % Französisch täglich. Das Englische wird inzwischen in einem Drittel der Sekundarschulen des Libanon als Zweitsprache verwendet. Es gewinnt zunehmend in der Wissenschaft und in Wirtschaftsinteraktionen an Bedeutung, während Französisch die Sprache ist, die allgemein von Intellektuellen verwendet wird.

Religionen

Verteilung der Religionen in der Bevölkerung (2010)
Regionale Verteilung der religiösen Gruppierungen

Die Berge des Libanon, namentlich das namensgebende Libanon-Gebirge, stellen traditionell ein Rückzugsgebiet für verschiedenste religiöse Minderheiten dar. Es gibt im Libanon 18 anerkannte Religionsgemeinschaften, die größten davon sind maronitische Christen, schiitische und sunnitische Muslime. Daneben gibt es Drusen, rum-orthodoxe Christen, melkitische griechisch-katholische Christen, armenisch-apostolische Christen, Alawiten, armenisch-katholische Christen und protestantische Christen sowie koptische Christen und wenige Juden.

Im Jahr 1956 wurde der Anteil der Christen im Libanon mit 54 % der Bevölkerung angegeben, bildete damit die Mehrheit gegenüber Muslimen und Drusen. Weil seit 1932 keine Volkszählung mehr erhoben worden ist, liegen keine verlässlichen Schätzungen für die Größe der einzelnen Glaubensgemeinschaften vor. Jedoch wird geschätzt, dass der Anteil der Christen aufgrund niedrigerer Geburtenraten, höherer Emigration sowie überwiegend nicht-christlicher Immigration auf etwa 39 % zurückgegangen ist und sie somit nicht mehr die Bevölkerungsmehrheit des Landes stellen. Die Maroniten leben vor allem im Westen und Osten des Landes, die orthodoxen Christen insbesondere im Nordwesten.

Nach den neuesten Angaben müssten inzwischen Muslime einen Anteil von bis zu 68 % ausmachen. Die Sunniten leben hauptsächlich in den Küstenstädten Beirut, Sidon und Tripoli sowie in ländlichen Gebieten im Südosten und Norden des Landes, während die Schiiten besonders in den südlichen Vororten (Dahiya) von Beirut, im Nordosten und Süden leben. Die Zahl der Schiiten betrug 1980 Schätzungen zufolge 780.000 und 1,37 Millionen im Jahr 1996. Daneben gibt es die Drusen, die 7 % der Bevölkerung stellen und nicht mehr den schiitischen Muslimen zugerechnet werden. Die Mehrheit der Drusen lebt verstreut im Zentrum des Landes.

Diaspora

Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind vor allem christliche Libanesen aufgrund von religiösen Repressionen aus ihren Heimatgebieten im damaligen Osmanischen Reich ausgewandert. Seither existiert eine mehrere Millionen Personen zählende libanesische Diaspora, die größer als die Bevölkerung des Libanon selbst ist. Sie lebt vor allem in Nordamerika (USA und Kanada), Lateinamerika, Frankreich sowie in den frankophonen Staaten Subsahara-Afrikas. In den ersten Jahren des Bürgerkriegs verließen vermutlich mehr als eine halbe Million Menschen das Land – da offizielle Zahlen nicht verfügbar sind, handelt es sich um Schätzungen.

Brasilien hat die größte Zahl an Menschen libanesischer Herkunft. Geschätzt auf etwa 7–9 Millionen, wird die libanesischstämmige Minderheit überwiegend von Christen gebildet, deren Vorfahren bei einer Einwanderungsbewegung in den 1850er Jahren kamen. Eine große Anzahl von Libanesen emigrierte zudem nach Westafrika, speziell in die Elfenbeinküste (Heimat von über 100.000 Libanesen) und in den Senegal (knapp 30.000 Libanesen). Australien ist die Heimat von über 270.000 Libanesen (Schätzung 1999). Frankreich stellte seit dem späten 19. Jahrhundert einen kulturellen Bezugspunkt vor allem für die intellektuelle Oberschicht des Landes dar; eine dauerhafte Einwanderung von Libanesen nach Frankreich gibt es seit dem Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 1975.

Bildung

Der Alphabetisierungsgrad bei Erwachsenen (> 15 Jahre) betrug 2015 (geschätzt): 93,9 %

2013 lebten im Land mehr schulpflichtige syrische als libanesische Kinder, zu viele um sie alle im öffentlichen Bildungssystem zu unterrichten. Zwischen 2011 und 2013 verdoppelte sich die Arbeitslosigkeit auf 20 %, im Dezember 2012 entfielen 40 % aller Arztbesuche auf syrische Flüchtlinge.

Gesundheit

Die Gesundheitsausgaben des Landes betrugen im Jahr 2019 8,6 % des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2019 praktizierten in Libanon 22,1 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner. Die Sterblichkeit bei unter 5-jährigen betrug 2021 8,2 pro 1000 Lebendgeburten.

Geschichte

Vorgeschichte

Im Altertum spielten den Libanon einbeziehende Großreiche wie Ägypten und Assyrien und die weitgehend unabhängigen phönizischen Stadtstaaten Byblos, Tyros und Sidon eine bedeutende Rolle im Mittelmeerraum. Die frühesten Beweise für Zivilisation im Libanon stammen aus mehr als siebentausend Jahren vor den Aufzeichnungen der Geschichte. Der Libanon war die Heimat der Kanaaniter / Phönizier und ihrer Königreiche. Sie bildeten eine Seekultur, die über tausend Jahre blühte (ca. 1550–539 v. Chr.). Die Handelskolonien der Phönizier nahmen im westlichen und südlichen Mittelmeer zuletzt als Karthagisches Reich unter der Führung Karthagos bis zum Aufstieg des Römischen Reiches eine beherrschende Stellung ein. Phönizische Seehändler vermittelten im 8. Jahrhundert v. Chr. die Alphabetschrift als phönizische Schrift ins archaische Griechenland, wo sie zur Grundlage des griechischen Alphabets wurde, aus dem auch das lateinische und kyrillische entstand, auch der Name „Europa“ geht wahrscheinlich auf das phönizische Wort erob (Westen/Sonnenuntergang) zurück.

Ab dem 16. Jahrhundert v. Chr. standen die phönizischen Stadtstaaten unter der Oberhoheit des ägyptischen Neuen Reiches. Der Niedergang begann mit dem Neuassyrischen Reich, das ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. das Gebiet eroberte. Ihm folgte als Fremdherrscher das Neubabylonische Reich, diesen im 6. Jahrhundert v. Chr. das altpersische Achämenidenreich. Das Perserreich wurde von dem Makedonier Alexander dem Großen zerschlagen, nach dessen Tod 323 v. Chr. wurde das von ihm geschaffene Reich unter seinen Diadochen (Nachfolgern) Ptolemaios I. und Seleukos I. geteilt. Der Libanon wurde Teil des hellenistischen Seleukidenreiches.

Nachdem das Römische Reich im 1. Jahrhundert v. Chr. den Nahen Osten erobert hatte, gehörte das Gebiet zur römischen Provinz Syria, die durch die wieder aufstrebenden Küstenstädte eine der reichsten Provinzen Roms war. Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 n. Chr. war der heutige Libanon Teil des Oströmisch-Byzantinischen Reiches und wurde von Konstantinopel (Byzanz) aus verwaltet und entwickelte sich zu einem Zentrum des Christentums. Zwischen 634 und 640 n. Chr. wurde der Libanon im Zuge der islamischen Expansion erobert.

Während im Küstenstreifen und anderen ebeneren Regionen bis ins 19. Jahrhundert Sunniten und rum-orthodoxe (griechisch-orthodoxe) Christen dominierten, entwickelten sich die Gebirgsregionen des Libanongebirges und des nördlich angrenzenden Nusairiergebirges in Syrien seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. zum Rückzugsgebiet islamisch-schiitischer und christlich-heterodoxer Strömungen und Sekten („religiöse Dissidenten“). Die schiitischen Gebirgsbewohner waren historisch die Qarmaten und Assassinen, aus denen sich im Mittelalter die Drusen mit dem historischen Zentrum im südlichen Gebirgsabschnitt Chouf, die Alawiten (Nusairier) vorwiegend nördlich des Libanon in Syrien, teilweise auch im äußersten Norden des Landes, und die Ismailiten, nordöstlich außerhalb des Libanon, bildeten. Auch die schiitische Hauptströmung Zwölfer-Schia war seit dem 11. Jahrhundert anfangs im mittleren Gebirgsabschnitt Kesrouan nachweisbar, wurden aber bis auf wenige Dörfer von Feldzügen der Mamluken ab Ende 13. Jahrhundert bis zuletzt Sultan Barqūq größtenteils aus dem Gebirge ins südlibanesische Hügelland und die Ost-Bekaa-Ebene vertrieben, wo sie bis heute die größte Bevölkerungsgruppe bilden. Eine von der Umgebung abweichende christliche Strömung sind besonders die Maroniten aus Syrien, die ein eigenständiges Patriarchat gegründet hatten und sich anfangs wahrscheinlich im 6. Jahrhundert in der Umgebung des Wadi Qadischa im nördlichen Gebirge ansiedelten. Sie entwickelten sich im Spätmittelalter und der Neuzeit zur wichtigsten Bevölkerungsgruppe des Libanon, dessen toleranteres Klima später auch andere abweichende christliche Strömungen anzog: seit dem 18. Jahrhundert griechisch-katholische Christen (v. a. um Zahlé, um Sidon und um Kaa im äußersten Nordosten), im 20. Jahrhundert Armenier (meist in Bourj Hammoud und in Anjar), in jüngster Zeit auch syrisch-orthodoxe, assyrische und chaldäische Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak.

Ab 1098 begannen die Züge der christlichen Kreuzritter, die das „Heilige Land“ (Palästina) aus den Händen der „Ungläubigen“ befreien wollten. Nach der Eroberung Jerusalems 1099 gehörte der Süden des Libanon zum christlichen Königreich Jerusalem, der Norden später zur Grafschaft Tripolis (1109 gegründet). Auch nachdem die Kreuzritter aus Jerusalem wieder vertrieben worden waren, blieben Tripoli (und Antiochia, Tyros und Tortosa) zunächst unter ihrer Herrschaft. Endgültig wurden das christliche Kreuzfahrerheer im 13. Jahrhundert vom Mamlukenreich, einer ägyptischen Herrscherdynastie, aus der Region zurückgedrängt (1291 Fall von Akkon). Die Mamluken ließen Beirut als regionales Handelszentrum bestehen und verfolgten im Übrigen gegen die anderen Küstenstädte und Häfen ab Baibars I. eine Politik des „verbrannten Ufers“. Sie herrschten bis 1516 über das Gebiet des heutigen Libanon, bevor sie vom Osmanischen Reich verdrängt wurden. Herrscher war nun der türkische Sultan in Istanbul (früher Konstantinopel), der als Kalif sowohl weltliches als auch geistliches Oberhaupt des Osmanischen Reiches war.

Im Libanon wurden wie auch in anderen osmanischen Gebieten Statthalter eingesetzt, unter denen die vorhandenen verschiedenen Religionsgemeinschaften weitgehend toleriert wurden. Im Bergland des Libanongebirges entstand das Emirat Libanonberg (16.–19. Jahrhundert),, dessen früher Emir Fachreddin II. mit europäischer Hilfe die Unabhängigkeit von den Osmanen und die Expansion durchzuführen versuchte, bis er von den Osmanen hingerichtet wurde. Grundlage dieses Emirats war die Übernahme von offiziellen Posten innerhalb der osmanischen Verwaltung, später auch der Steuerpacht, durch Angehörige der lokalen Elite. In diesem Emirat wurden die mit dem Papst in Rom unierten christlichen Maroniten und die Drusen zu den dominierenden Bevölkerungsgruppen, deren Siedlungsgebiete sich durch Bevölkerungswachstum vergrößerten. Die Maroniten besiedelten erst den von Schiiten meistens verlassenen mittleren Gebirgsabschnitt Kesrouan (Kisrawan), danach den Metn östlich von Beirut, siedelten sich seit dem 19. Jahrhundert auf Einladung der Emire auch in südlichen Gebirgsabschnitten an und dominierten auch den Küstenstreifen zwischen Batrun und Ost-Beirut. Die Drusen siedelten seit Fachreddin II. nach Südosten ins Hermon-Massiv, danach auch außerhalb des Libanon im Hauran, auf den Golanhöhen und schließlich im Karmelgebirge.

Der nördliche maronitische und südliche drusische Unterbezirk des Berglibanon auf einer Karte 1862
Grenzen des Berglibanon (ohne Beirut) auf der religiösen Mehrheitskarte des erst 1920 gebildeten „Großlibanon“

Eine spezifische libanesische Identität findet sich erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts in Schriften von Historikern. 1840 und 1842 setzten die Osmanen die beiden letzten Emire ab, weil der vorletzte mit dem gegen die Osmanen rebellierenden ägyptischen Khediven Muhammad Ali Pascha verbündet war, der letzte den dadurch von Frankreich und Großbritannien geschürten Konflikt zwischen drusischen und maronitischen Großgrundbesitzern nicht beenden konnte und die Osmanen übernahmen direkt die Verwaltung des Berglibanon, den sie in einen nördlichen maronitischen und einen südlichen drusischen Unterbezirk unterteilten. Nachdem sich ein erfolgreicher maronitischer Bauernaufstand 1858 im mittleren Gebirge im drusischen Südteil zu einem weiteren Maronitisch-Drusischen Konflikt mit Massakern an Christen bis Damaskus ausweitete, intervenierte 1860 die französische Armee. Der politische Vorläufer des Libanon war eine ab 1860 bis 1916 von einem christlichen Gouverneur, der aber nicht aus dem Libanon stammen durfte, geführte nunmehr autonome Provinz Libanonberg innerhalb des Osmanischen Reiches, die sich mit französischen Wirtschaftsinvestitionen zu einem Handels- und Bankenzentrum im Nahen Osten entwickelte.

Entstehung des Staates

Ab 1920 entstanden die heutigen Landesgrenzen unter einem französischen Völkerbundsmandat. Es war unter dem Namen État de Grand Liban Teil des Mandats für Syrien und den Libanon und erhielt 1926 als Republik eine gewisse Eigenständigkeit. Am 26. November 1941 kündigte der französische General Georges Catroux die Unabhängigkeit des Libanon sowie seine Unterordnung unter die freifranzösische Regierung an. Im November 1943 fanden Wahlen statt, und am 8. November löste die neue libanesische Regierung das französische Mandat einseitig auf.

Am 22. November 1943 fand die Wiedereinsetzung der Regierung durch libanesische Amtsträger statt; dies ist zugleich auch der offizielle Unabhängigkeitstag. Direkt nach der Unabhängigkeit des Libanon wurden etwa 20.000 Mann Freiwillige unter dem Kommando des späteren Präsidenten Fuad Schihab in die freifranzösische Armee unter Charles de Gaulle eingegliedert, wo sie in Bir Hakeim und bei Monte Cassino ihren Beitrag zum Erfolg der Alliierten im mediterranen Kriegsschauplatz leisteten. Der unabhängige Libanon war im Zweiten Weltkrieg somit Teil der „Anti-Hitler-Koalition“ und später auch Gründungsmitglied der Vereinten Nationen, bei dessen Gründungsversammlung in San Francisco im Februar 1945 der libanesische Delegierte Charles Malik neben Eleanor Roosevelt eine dominierende Rolle spielte und wesentliche Teile der Charta der Vereinten Nationen und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte mitverfasste.

Seit Ausrufung des Nachbarstaates Israel befindet sich Libanon im Kriegszustand mit Israel. Im Jahr 1958 kam es zur Libanonkrise zwischen pro-westlichen Christen und nationalistischen Muslimen in der Zeit des Kalten Krieges. Danach stabilisierte sich das Land unter Präsident Fuad Schihab (Chéhab) und seinem Nachfolger Charles Helou durch eine weitgehende soziale, politische und wirtschaftliche Reformpolitik, die als Chehabismus (Schihabismus) bezeichnet wird. Wegen seiner wirtschaftlichen Stabilität und politischen Neutralität (1949–1969) wurde der stark westlich oder französisch geprägte Libanon in den 1950er und 1960er Jahren auch als „Schweiz des Orients“ bezeichnet. Die Hauptstadt Beirut galt bis 1984 sogar als „Paris des Nahen Ostens“. Das Frauenwahlrecht wurde 1953 eingeführt.

Bürgerkrieg im Libanon

Der Abbruch der chehabistischen Reformpolitik durch den nur knapp mit Waffengewalt gewählten Präsidenten Suleiman Frangieh im August 1970 und die Ankunft der PLO-Führung und -Milizen aus Jordanien nach dem „Schwarzen September“ 1970 im Libanon, die das Land zum Schauplatz des Nahostkonfliktes machten, gelten als Hauptursachen für die Schwächung des Staates und die Aufrüstung „linker“ pro-palästinensischer und „rechter“ anti-palästinensischer Parteimilizen 1970–75. Von 1975 bis 1990 wurde das Land von einem langen Bürgerkrieg heimgesucht. Der Bürgerkrieg nahm im April 1975 mit dem Ausbruch offener Gefechte zwischen der maronitischen Kata’ib (auch Phalange-Miliz) und palästinensischen und libanesisch-muslimischen Milizen seinen Anfang. Als Beginn gilt der 13. April, als die Kata’ib nach einem Anschlag auf eine Kirche die palästinensischen Insassen eines Busses auf dem Rückweg in ein Flüchtlingslager massakrierten.

Die Ursachen des Bürgerkrieges werden kontrovers diskutiert. Während die einen vor allem den Konflikt mit den Palästinensern in den Vordergrund stellen, sehen andere die sich verschärfenden sozialen Unterschiede allgemein und im Besonderen entlang konfessioneller Grenzen als Ursache. Wieder andere betonen die Einflussnahme äußerer Mächte. Diejenigen, die den Konflikt mit den Palästinensern betonen, weisen dabei auf den Verlust des ethnischen Gleichgewichts nach der Ankunft der im Jordanischen Bürgerkrieg 1970 aus Jordanien vertriebenen bewaffneten Kräfte der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) hin.

1976 marschierten syrische Soldaten im Libanon ein und griffen zunächst auf Seiten der christlichen Fraktion in den Krieg ein. Die christlichen Libanesen fanden ihre stärkste Unterstützung in Israel, wo auch zahlreiche ihrer Kämpfer ausgebildet wurden.

Am 14. März 1978, nach mehreren Anschlägen der PLO, deren letzter der Küstenstraßen-Anschlag bei Tel Aviv am 11. März 1978 war, der den Tod von 37 Israelis verursachte und durch den weitere 76 Menschen verletzt wurden, marschierte die israelische Armee im Rahmen der Operation Litani in den Südlibanon ein und besetzte das Gebiet südlich des Flusses Litani. Dabei wurden zwischen 1.000 und 2.000 Personen getötet und nach Schätzungen der libanesischen Regierung rund 280.000 vertrieben. Fünf Tage nach dieser Invasion wurde die Resolution 425 des UN-Sicherheitsrates angenommen, zu deren Umsetzung die United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL)-Truppen im Südlibanon stationiert wurde. 1982 besetzte Israel den Süden des Landes und zwang die PLO in diesem Libanon-Feldzug am 21. August zum vollständigen Rückzug aus dem Libanon. Dieser wurde unter Aufsicht einer multinationalen Schutztruppe aus überwiegend amerikanischen und französischen Soldaten durchgeführt. Am 17. September 1983 beschoss die US Navy erstmals Stellungen der Syrer in der Nähe von Beirut. Die multinationale Friedenstruppe verließ allerdings Ende Februar bis Anfang März 1984 den Libanon, nachdem am 23. Oktober 1983 bei zwei Bombenanschlägen auf die multinationalen Hauptquartiere, die der Hisbollah zugeschrieben werden, 241 US-Soldaten und 58 Franzosen getötet wurden. 1985 richtete Israel eine Schutzzone im Vorfeld der israelischen Grenze ein.

Das Abkommen von Taif schuf erst 1989 die Grundlage für die Beendigung des Bürgerkrieges. Der Bürgerkrieg forderte 90.000 Todesopfer, 115.000 Verletzte und 20.000 Vermisste. 800.000 Menschen flohen ins Ausland.

Syrischer und israelischer Einfluss

Mit dem syrisch-libanesischen Vertrag vom Mai 1991 konnte Syrien seine Funktion als Ordnungsmacht (Besatzungsmacht) im Libanon festigen.

1994 und 1995 bombardierte die israelische Armee wiederholt Stellungen der paramilitärischen, schiitischen Hisbollah im Südlibanon, um gegenüber der libanesischen Regierung der israelischen Forderung nach Entwaffnung der pro-iranischen Miliz Nachdruck zu verleihen. Die israelische Armee zog sich am 24. Mai im Jahre 2000 mit Ausnahme des umstrittenen Gebietes der Schebaa-Farmen vollständig aus dem Libanon zurück. Seit dem Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon im Jahr 2000 gab es fast regelmäßig im israelisch-libanesischen Grenzgebiet bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Hisbollah und der israelischen Armee.

Der syrienfreundliche Präsident des Libanon Émile Lahoud ließ Ende 2004 sein abgelaufenes Mandat vom Parlament durch Verfassungsänderung um drei Jahre verlängern. Dies führte rasch zum Rücktritt des anti-syrischen Premierministers Rafiq al-Hariri, nachdem sich dieser darüber hinaus auch mit seiner Forderung nach einem Abzug der syrischen Truppen nicht durchsetzen konnte.

Zedernrevolution

Am 14. Februar 2005 wurde der anti-syrische Premierminister Rafiq al-Hariri durch ein Attentat auf seinen Fahrzeugkonvoi getötet. Dabei kamen auch weitere Menschen ums Leben.

Der Tod al-Hariris wurde zum Ausgangspunkt einer innenpolitischen Eskalation, der sogenannten Zedernrevolution. Eine breite oppositionelle Bewegung forderte vehement den Rückzug der syrischen Truppen. Diese Bewegung stützte sich vor allem auf Christen, Drusen und Sunniten, wurde aber auch von nennenswerten Teilen der schiitischen Bevölkerung mitgetragen. Auch die USA und Frankreich übten seit Ende Februar immer mehr Druck auf Syrien aus. Am 28. Februar trat die syrienfreundliche libanesische Regierung zurück. Syrien verständigte sich am 7. März mit dem Libanon, seine Truppen als ersten Schritt bis zum Ende des Monats ins östliche Bekaa-Tal zurückzuziehen. Ende April waren dann bereits alle 14.000 syrischen Soldaten in ihre Heimat zurückgekehrt.

Am 8. März 2005 rief die antiwestliche Hisbollah zu einer Demonstration auf, um gegen die UN-Resolution 1559 (die schon seit 2. September 2004 eine Entwaffnung dieser Gruppe fordert) zu protestieren. Viele der etwa 500.000 Teilnehmer an der Demonstration dankten aber auch den Syrern und wandten sich gegen die USA und Israel. Dies gab der pro-syrischen Fraktion genug Kraft, um den wenige Tage zuvor zurückgetretenen Premier Omar Karami am 10. März neuerlich mit der Regierungsbildung zu beauftragen. Am 14. März versammelten sich bei einer weiteren Demonstration der Opposition 300.000 Menschen im Zentrum Beiruts. Die pro-syrischen Demonstrationen am 8. März und die antisyrischen am 14. März gaben daraufhin den zwei Lagern des neu entstandenen politischen Spektrums ihren Namen.

Am 15. April wurde Nadschib Miqati Ministerpräsident einer Übergangsregierung. Im Juni fanden Parlamentswahlen statt. Sie wurden von Saad al-Hariris oppositioneller anti-syrischer „Zukunftsbewegung“ gewonnen. Saad al-Hariri ist der Sohn des ermordeten Rafiq al-Hariri.

Am 30. Juli wurde der damalige Finanzminister Fuad Siniora von Präsident Lahoud mit der Regierungsbildung beauftragt. Die Duldung des bewaffneten Arms der Hisbollah durch die libanesische Regierung setzte sich auch nach dem Wahlsieg der Opposition fort. Darüber hinaus wurde die Hisbollah nun erstmals an der Regierung beteiligt, dem Kabinett gehörte nun ein Minister (Energieminister) der schiitischen Hisbollah an. Die Freie Patriotische Bewegung (französisch Courant Patriotique Libre, CPL) des aus dem Exil zurückgekehrten ehemaligen christlichen Premierministers Michel Aoun, die seit 1990 friedlich gegen die syrische Besetzung gekämpft hatte, entschied sich gegen eine Regierungsbeteiligung.

Zweiter Libanonkrieg

Die Hisbollah machte Israel für ein Attentat, dem Mahmoud Majzoub, Führer der islamistischen Bewegung Islamischer Dschihad, und dessen Bruder zum Opfer fielen, verantwortlich und begann ab 28. Mai 2006 mit Raketenangriffen auf Militärfahrzeuge und eine Militärbasis in Israel. Israel reagierte mit Luftangriffen auf ein palästinensisches Flüchtlingslager im Libanon. Am 29. Mai verstärkte die Hisbollah die Raketen- und Mörserangriffe, die Israel wiederum zu größeren Luft- und Artillerieangriffen veranlassten.

Vom 12. Juli bis zum 14. August 2006 führte Israel dann einen Krieg gegen die Hisbollah im Libanon, nachdem diese zwei israelische Soldaten im israelisch-libanesischen Grenzgebiet gefangen genommen hatte (Libanonkrieg 2006). Die Hisbollah reagierte mit von libanesischem Territorium abgefeuerten Raketen auf Ziele im Norden Israels. Die israelischen Luftangriffe und Bodenoffensiven verursachten massive Zerstörungen in den südlichen Landesteilen, südlichen Teilen Beiruts und auch vereinzelten Zielen im Norden des Landes. Bei dem Krieg starben über 1100 Libanesen, davon laut libanesischen Quellen zur Mehrheit Zivilisten. Auf israelischer Seite kamen nach UN-Angaben über 40 Zivilisten durch die Raketenangriffe der Hisbollah auf Nordisrael ums Leben. Der Süden des Libanon ist seit Ende der Kampfhandlungen im Rahmen der UN-Resolution 1701 der internationalen Friedenstruppe UNIFIL und der libanesischen Armee unterstellt.

Innere Krise und neues Abkommen 2008

In einer Anschlagserie von 2004 bis 2008 kamen über ein Dutzend antisyrische Politiker und Intellektuelle ums Leben, darunter neben Rafiq al-Hariri auch Gebran Tueni, Samir Kassir, Walid Eido. Am 21. November 2006 wurde der maronitisch-christliche Minister Pierre Gemayel junior Opfer eines Mordanschlags.

Im Herbst 2006 traten die schiitischen und ein oppositionsnaher christlicher Minister aus Protest gegen die Pläne der Regierung zum Hariri-Tribunal zurück. Die antiwestliche Opposition unter Führung der Hisbollah, der Amal und der Freien Patriotischen Bewegung des maronitischen Politikers Michel Aoun sah aufgrund der nun entgegen dem konfessionellen Proporzsystem des Libanons weggefallenen schiitischen Vertretung im Kabinett die Regierung als illegitim an und bekräftigte ihre Forderung nach der Bildung einer neuen Regierung mit einem 18-monatigen Sitzstreik in der Innenstadt von Beirut. Parlamentspräsident Nabih Berri, der der oppositionellen Amal vorsteht, weigerte sich, Parlamentssitzungen einzuberufen.

Im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr al-Bared kam es von Mai bis Juli 2007 zu den heftigsten Gefechten im Libanon seit dem Abkommen von Taif. Bei den mehrwöchigen Kämpfen zwischen der libanesischen Armee und der radikal-islamischen Untergrundorganisation Fatah al-Islam, die sich in dem Lager verschanzt hatte, wurden über 200 Personen getötet.

Als Émile Lahouds Amtszeit als Präsident im November 2007 auslief, machte die Opposition ihre für die notwendige Zweidrittelmehrheit erforderliche Beteiligung an der Präsidentenwahl des Parlaments von einer vorherigen Einigung auf eine Regierung der nationalen Einheit und ein neues Wahlgesetz abhängig, obwohl das Mehrheitslager den Oppositionskandidaten, Armeechef Michel Sulaiman, akzeptiert hatte. Trotz zahlreicher Vermittlungsversuche blieb so das Amt des Präsidenten über sechs Monate vakant. Im Mai 2008 führte eine Entscheidung der Regierung über das Kommunikationsnetzwerk der Hisbollah schließlich zur Eskalation, in der Hisbollah- und Amal-Kämpfer vorübergehend Westbeirut besetzten.

Die Straßenkämpfe und der Einsatz von Artillerie im Chouf-Gebirge erinnerten an den Bürgerkrieg und bewegten die Arabische Liga dazu, eine Ministerdelegation unter Leitung des katarischen Außenministers und des Generalsekretärs der Liga nach Beirut zu entsenden. Unter ihrer Vermittlung nahm die Regierung die Beschlüsse gegen die Hisbollah zurück, die im Gegenzug ihre Barrikaden räumte. Bei anschließenden fünftägigen Verhandlungen in Doha, die mehrfach durch die katarische Führung vor dem Scheitern bewahrt werden mussten, einigten sich alle libanesischen Parteien schließlich auf die Wahl Sulaimans zum Präsidenten, die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit mit 11 von 30 Posten für die Opposition, die damit Regierungsentscheidungen blockieren kann, sowie ein neues Wahlgesetz. Am 25. Mai 2008 wurde Michel Sulaiman im Beisein sowohl des iranischen und syrischen als auch des saudischen und französischen Außenministers zum Präsidenten gewählt.

2010er Jahre

In den 2010er Jahren wurde das politische System Libanons gemäß verschiedener Demokratiemessungen stetig undemokratischer.

Sulaimans Amtsperiode endete am 25. Mai 2014. Mehrere Wahlgänge seit März 2014 führten zu keinem Ergebnis, so dass das Amt des Staatsoberhauptes seit 26. Mai 2014 vakant blieb. Nach 29 Monaten Paralyse kehrte Michel Aoun dank neuer Allianzen im eigentlich ebenfalls über seine Amtszeit hinaus agierenden Parlament am 31. Oktober 2016 als Präsident in den Präsidentenpalast zurück. Vom 18. Dezember 2016 bis zu seinem Rücktritt am 4. November 2017 war Saad Hariri amtierender libanesischer Ministerpräsident.

Am 4. November 2017 verlas Hariri eine vom saudischen Fernsehen live ausgestrahlte Erklärung, worin er seinen Rücktritt als Ministerpräsident erklärte. Es gab Mutmaßungen, dass dieser Rücktritt nicht freiwillig, sondern auf saudi-arabischen Druck erklärt wurde. Da sich Hariri in Saudi-Arabien aufhielt, konnte er seinen Rücktritt nicht dem Staatspräsidenten persönlich erklären, wie es formal in der Verfassung vorgesehen ist. Daher nahm der Staatspräsident diesen Rücktritt nicht an. Am 18. November wurde Hariri vom französischen Staatspräsidenten Macron nach Frankreich eingeladen und reiste von dort aus in den Libanon zurück. Letztlich widerrief Hariri seinen Rücktritt.

Staatskrise seit 2019

In den Jahren ab 2019 beschleunigte sich der Demokratieabbau im Libanon, der Demokratieindex zum Beispiel spricht seit 2021 von einer autoritären Herrschaft im Libanon. Die Wirtschaftskrise seit 2019 und wachsende Korruption verschärften die politische Lage im Land weiter und führten zu wachsender Unzufriedenheit der Bevölkerung und landesweiten Protesten 2019–20. In der Folge der Proteste kam es zum Rücktritt der Regierung um Saad Hariri. Nach einer Explosionskatastrophe 2020 wurde auch die Nachfolgeregierung binnen kürzester Zeit zum Rücktritt gezwungen.

Seit Oktober 2022 hat das Land aufgrund der politischen Spaltung keinen Präsidenten (Stand Mai 2023).

Regierungskrise Ende 2019

Nach einer latenten Krise aufgrund kontinuierlicher Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und des Unvermögens der Regierung, substantielle Probleme der Infrastruktur und Versorgung zu lösen, kam es nach einer stärkeren Abwertung des Wechselkurses des Libanesischen Pfunds zum US-$, aus der Kontrolle geratenen Waldbränden, welche eine weitere Ohnmacht der Regierung offenbarten, sowie angekündigten Steuererhöhungen im Oktober 2019 zu den stärksten landesweiten Protesten seit dem Ende des Bürgerkrieges 1990 mit der Forderung nach Rücktritt der Regierung von Saad Hariri. In Teilen nahmen diese das Ausmaß politischer und sozialer Unruhen an. Die Ankündigung von Hariri am 29. Oktober 2019 erfolgte nach 13-tägigen Massenprotesten, bei denen der Abschied der gesamten politischen Elite des Landes gefordert wurde, und zwar unter wachsender Wut über offizielle Korruption, schlechte öffentliche Dienste und jahrelange Misswirtschaft.

Der Präsident des Libanon hat am 9. Dezember 2019 Universitätsprofessor Hassan Diab, einen von der Hisbollah unterstützten ehemaligen Bildungsminister, gebeten, eine neue Regierung zu bilden. Michel Aoun ernannte Diab nach einem Tag der Konsultation zum Ministerpräsidenten, nachdem Diab eine einfache Mehrheit des 128-köpfigen Parlaments erhalten hatte: 69 Parlamentarier, darunter der parlamentarische Block der schiitischen Hisbollah- und Amal-Bewegung, sowie mit Präsident Michel Aoun verbundene Gruppen gaben ihm ihre Stimmen. Erst am 21. Januar 2020 stellte Diab sein neues Kabinett vor.

Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut 2020

Am 4. August 2020 kam es im Hafen von Beirut zu einer Explosion, bei der mindestens 190 Menschen getötet und etwa 6500 verletzt wurden. Zahlreiche Menschen wurden vermisst. Die Detonation riss einen Krater mit einem Durchmesser von rund 200 Metern, der sich mit Meerwasser füllte. Große Teile des Hafens, der von zentraler Bedeutung für die Versorgung des Landes ist, wurden zerstört oder beschädigt. Die Katastrophe und die anschließenden Proteste führten zum Rücktritt der Regierung Diab am 10. August. Erst im September 2021 gelang es dem früheren Ministerpräsidenten Nadschib Miqati, eine neue Regierung zu bilden.

Parlamentswahl 2022

Bei der Parlamentswahl 2022 verlor das islamistische Parteienlager um die Hisbollah seine Regierungsmehrheit zugunsten progressiverer Parteien. An der Macht der Bosse und Patrone, den so genannten Zuama, die in ihren jeweiligen konfessionellen Communities das Sagen haben und nicht selten im Bürgerkrieg die jeweiligen Milizen kommandierten, die mitsamt ihren Waffen immer noch die Basis ihrer Macht bilden, hat sich nichts geändert.

Abkommen mit Israel 2022

Der israelische Premierminister Jair Lapid und der libanesische Präsident Michel Aoun unterzeichneten im Oktober 2022 ein Abkommen zur gemeinsamen Seegrenze im Mittelmeer. Lapid sagte: „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein feindliches Land den Staat Israel in einem schriftlichen Abkommen vor der internationalen Gemeinschaft anerkennt“. Aoun betonte jedoch, dass das Abkommen „keine politischen Dimensionen oder Auswirkungen (habe), die im Widerspruch zur Außenpolitik des Libanons stehen“.

Politik

Staatsaufbau

Der Libanon ist seit 1926 eine Republik und derzeit eine parlamentarische Demokratie. Die innenpolitische Lage ist aufgrund des Konfessionalismus sehr komplex und wenig stabil. Mehrere Präsidenten, Ministerpräsidenten und andere Politiker wurden in der Geschichte des Libanon während oder nach ihrer Amtszeit ermordet. Die Verfassung von 1926 wurde zuletzt 1999 geändert, über deren Einhaltung wacht der Verfassungsrat des Libanon.

Die vier höchsten Staatsämter sind Mitgliedern bestimmter religiöser Gruppen vorbehalten:

  • Das Staatsoberhaupt muss maronitischer Christ sein,
  • der Parlamentspräsident muss schiitischer Muslim sein,
  • der Regierungschef muss sunnitischer Muslim sein,
  • der Oberbefehlshaber der Armee muss Christ sein.

Diese Regeln basieren nicht auf der Verfassung von 1926, sondern auf dem Nationalpakt von 1943 und wurden zwischen den Vertretern der Konfessionen zuletzt im Abkommen von Taif (1989) bestätigt.

Die Wahl des Staatsoberhauptes erfolgt alle sechs Jahre durch das Parlament (keine unmittelbare Wiederwahl). Das Wahlrecht besteht ab 21 Jahren.

Seit Februar 2006 tagen in unregelmäßigen Abständen zwölf ranghohe Politiker aller großen libanesischen Parteien und religiösen Gruppen an einem „runden Verhandlungstisch“ im Beiruter Regierungsviertel, um über wichtige nationale Fragen zu verhandeln („Nationaler Dialog“). So hat man sich bisher darauf geeinigt, dass die Schebaa-Farmen libanesisches Gebiet sind. Offen sind bis heute Fragen der Entwaffnung der Hisbollah und der im Libanon ansässigen palästinensischen Milizen. Seit 2008 wird hierfür an einer nationalen Verteidigungsstrategie gearbeitet, die den Rahmen für die staatlichen Streitkräfte wie auch für die „Résistance“ (der Hisbollah) bilden soll.

Parlament

Das Parlament (Maǧlis an-Nuwwāb) mit 128 Mitgliedern wird alle vier Jahre gewählt. Es setzt sich seit dem Abkommen von Taif nach dem Grundsatz der konfessionellen Parität wie folgt zusammen:

maronitische Christen schiitische Muslime sunnitische Muslime Griechisch-orthodoxe Christen Drusen Rum-melkitische Katholiken orthodoxe Armenier Alawiten armenische Katholiken Protestanten Minderheiten
34 Sitze 27 Sitze 27 Sitze 14 Sitze 8 Sitze 8 Sitze 5 Sitze 2 Sitze 1 Sitz 1 Sitz 1 Sitz
128 Sitze gesamt

Die letzte Parlamentswahl fand im Jahr 2022 statt, zuvor waren 2005 (siehe auch libanesische Regierung vom Juli 2005), 2009 und 2018 Parlamentswahlen abgehalten worden. Der Parlamentspräsident ist Nabih Berri (seit 1992).

Vor der Unabhängigkeit wurde unter der Verwaltung als französisches Schutzgebiet die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz in Artikel 7 der Verfassung vom 26. Mai 1926 proklamiert, Frauen wurden nicht gesondert erwähnt. 1926 wurde zwar ein aktives Frauenwahlrecht eingeführt, war aber an Bildungsvoraussetzungen gebunden. 1943 wurde das Land unabhängig. Ab 1952 bestand für alle Männer Wahlpflicht, während Frauen ab 21 Jahren mit Grundschulbildung ein Wahlrecht hatten.

Parteien

Im Libanon herrscht – im Gegensatz zu vielen anderen arabischen Staaten in der Region – ein pluralistisches Parteiensystem vor.

Stärkste Parteien der prowestlichen Koalition „14. März“:

Stärkste Parteien der antiwestlichen Koalition „8. März“:

  • Hisbollah: im Bürgerkrieg entstandene schiitisch-religiöse Partei und Miliz, geführt von Hassan Nasrallah
  • Freie Patriotische Bewegung (FPM): Eine Bewegung, die seit 1990 gegen die syrische Besetzung des Landes protestiert hatte und noch bis zum Abzug der syrischen Armee verboten war. Ca. 16.000 Verhaftungen durch die syrische Besatzung und die Polizei musste die Bewegung hinnehmen. Geführt von dem maronitischen General Michel Aoun.
  • Amal-Bewegung: traditionelle schiitische Bewegung, die gegen die Besetzung des Landes durch Israel kämpfte. Nach dem Bürgerkrieg Versöhnung mit der Hisbollah.
  • Progressiv-Sozialistische Partei (PSP) des Drusenführers Walid Dschumblat. 2009 distanzierte sich Dschumblat vom 14. März und ordnete seine Partei in der Mitte ein.

Politische Indizes

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des IndexIndexwertWeltweiter RangInterpretationshilfeJahr
Fragile States Index88,2 von 12033 von 179Stabilität des Landes: große Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2022
Demokratieindex3,64 von 10115 von 167Autoritäres Regime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2022
Freedom in the World Index43 von 100Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2023
Rangliste der Pressefreiheit46,6 von 100130 von 180Lage für die Pressefreiheit: schwierig
0 = sehr ernste Lage / 100 = gute Lage
2022
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI)24 von 100150 von 1800 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber2022

Soziales

Neben den staatlichen Sozialstrukturen sind auch zahlreiche Nichtregierungsorganisationen wie die National Institution of Social Care and Vocational Training tätig. Homosexualität wird seit 2014 nicht mehr verurteilt, aber die Polizei verwendet dennoch Artikel 534 des libanesischen Strafgesetzbuches zur Einschüchterung und zur Registrierung der Betroffenen.

Militär

Die Streitkräfte des Libanon bestehen aus den drei Teilstreitkräften Heer, Luftstreitkräfte und Marine und bestehen aus etwa 80.000 Soldaten. Alle drei Teilstreitkräfte werden vom Zentralkommando der libanesischen Streitkräfte in Jarzeh, im Osten von Beirut gelegen, kommandiert. Das Militär des Libanon setzte sich vor Abschaffung der Wehrpflicht 2008 aus Wehrpflichtigen zusammen, die ab dem 4. Mai 2005 einberufen wurden. Der Wehrdienst dauerte sechs Monate und die verpflichtende Reservezeit endete nach zwei Jahren.

Der Libanon gab 2017 knapp 4,5 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 2,4 Milliarden US-Dollar für seine Streitkräfte aus. Die Militärausgaben als erheblicher Anteil der Staatsausgaben gehören mit 15,6 Prozent zu den höchsten der Welt.

Verwaltungsgliederung

Der Libanon ist in acht Gouvernements unterteilt, die sich aus insgesamt 25 Distrikten zusammensetzen:

  1. Akkar (seit 2014), Verwaltungssitz: Halba (Distrikte: Akkar)
  2. Baalbek-Hermel (seit 2014), Verwaltungssitz: Baalbek (Distrikte: Hermel, Baalbek)
  3. Bekaa, Verwaltungssitz: Zahlé (Distrikte: Zahlé, West-Bekaa, Rashaya)
  4. Beirut
  5. Libanonberg*, Verwaltungssitz: Baabda (Distrikte: Jbeil, Keserwan, El Metn, Baabda, Aley, Chouf)
  6. Nabatäa, Verwaltungssitz: Nabatäa (Distrikte: Nabatäa, Hasbaya, Marjayoun, Bent Jbeil)
  7. Nord-Libanon, Verwaltungssitz: Tripoli (Distrikte: Tripoli, Zgharta, Miniyeh-Danniyeh, Koura, Bscharre, Batrun)
  8. Süd-Libanon, Verwaltungssitz: Sidon (Distrikte: Jezzine, Sidon, Tyros)

Libanonberg*: Die Distrikte Jbeil und Keserwan sollen laut Beschluss des libanesischen Parlaments vom August 2017 das eigenständige Gouvernement Keserwan-Jbeil mit Sitz in Jounieh bilden.

Wirtschaft

Die Weltbank klassifiziert den Libanon 2017 als Land mittleren Einkommens. Ab 2019 begann eine schwere Wirtschaftskrise im Libanon, welche einen Einbruch der Wirtschaftsleistung verursachte und die Verarmung weiter Teile der Bevölkerung verursachte. Das Bruttoinlandsprodukt des Libanon betrug 2020 kaufkraftbereinigt 77,65 Mrd. US-Dollar. Das ergibt ein Pro-Kopf Einkommen von knapp 11.400 Dollar, womit das Land eines der reicheren in der arabischen Welt ist und das ungefähre Wohlstandsniveau von Ländern wie Peru und Algerien erreicht.

Der Libanon hat eine traditionell relativ freie Wirtschaft und eine starke Handelstradition. Die meist wohlhabende und erfolgreiche libanesische Diaspora trägt in Form von Überweisungen und Investments einen bedeutenden Teil zur einheimischen Wirtschaftsleistung bei. Die Wirtschaft ist stark auf den Dienstleistungssektor ausgerichtet, in dem vor allem der Finanz- und Tourismussektor das Wachstum treiben, die industrielle Basis des Landes ist dagegen nur schwach ausgeprägt. Probleme im Land sind Korruption, eine umständliche Bürokratie und dauerhafte politische Instabilität. Zudem hat das Land aufgrund der Bürgerkriege der letzten Jahrzehnte und der hohen Zahl an Flüchtlingen im Land, die versorgt werden müssen, eine der höchsten Staatsverschuldungsquoten der Welt. Die belasteten Staatsfinanzen verursachen außerdem unzureichende Investitionen in die öffentliche Infrastruktur. Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Libanon Platz 105 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).  Im Index für wirtschaftliche Freiheit liegt das Land 2017 auf Platz 137 von 180 Ländern.

Libanon war in Zeiten des Friedens ein beliebtes touristisches Reiseziel, seit 2010 gibt es von mehreren Reiseveranstaltern Bemühungen, den Libanon in dieser Hinsicht neu zu erschließen.

Das Libanesische Pfund ist an den US-Dollar gekoppelt, welcher im Land als Zweitwährung verwendet wird. Jedoch ist der Wert der Währung auf den Kapitalmärkten seit der Entfaltung der Bankenkrise im Frühjahr 2020 um ein Vielfaches gefallen. Das strenge Bankgeheimnis des Libanon bringt ihm auch den Beinamen „Schweiz des Ostens“ ein.

Außenhandel

Das Land exportiert Ernährungsgüter (18,8 % der Exporte), Schmuckwaren (17,8 %), chemische Erzeugnisse (14,9 %), Maschinen und Elektrogeräte (10,5 %), Metalle und Metallprodukte (8,8 %) sowie Papier und Papierprodukte (7,4 %). Importiert werden Maschinen und Elektroausrüstung (21,8 %), Ernährungsgüter (18,2 %), mineralische Rohstoffe (17,6 %), chemische Erzeugnisse (12,0 %), Transportmittel (8,9 %), Edel- und Halbedelsteine (6,8 %), Metalle und Metallprodukte (6,1 %) sowie Textilien (5,7 %).

Da die meisten Lebensmittel und industrielle Erzeugnisse importiert werden müssen, hat das Land ein Leistungsbilanzdefizit. Die wichtigsten Importpartner waren 2015 die Volksrepublik China (11,5 % der Importe), Italien (7,1 %), Deutschland (6,8 %), Frankreich (6,0 %), die USA (5,7 %), Russland (4,6 %) und Griechenland (4,4 %). Die wichtigsten Exportpartner waren im selben Jahr Saudi-Arabien (12,1 % der Exporte), die Vereinigten Arabischen Emirate (10,6 %), der Irak (7,6 %), Syrien (7,1 %) und Südafrika (6,6 %).

Kennzahlen

Alle BIP-Werte sind in Internationalen US-Dollar (Kaufkraftparität) angegeben. In der folgenden Tabelle kennzeichnen die Farben:

  • positive Werte
  • negative Werte
  • Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
    BIP
    (Kaufkraftparität)
    16,43 Mrd. 29,70 Mrd. 13,55 Mrd. 27,19 Mrd. 35,28 Mrd. 45,06 Mrd. 46,80 Mrd. 48,99 Mrd. 55,00 Mrd. 61,14 Mrd. 67,83 Mrd. 74,11 Mrd. 76,31 Mrd. 82,03 Mrd. 88,50 Mrd. 94,03 Mrd. 98,41 Mrd. 103,82 Mrd. 108,79 Mrd. 109,29 Mrd. 103,56 Mrd. 77,65 Mrd.
    BIP pro Kopf
    (Kaufkraftparität)
    6.345 11.199 4.834 7.705 9.181 9.861 9.960 10.293 11.537 12.831 14.092 14.963 14.669 14.813 14.967 15.017 15.065 15.462 15.954 15.933 15.105 11.377
    BIP Wachstum
    (real)
    1,5 % 24,3 % −13,4 % 6,5 % 1,1 % 7,5 % 0,7 % 1,5 % 9,3 % 9,1 % 10,2 % 8,0 % 0,9 % 2,6 % 3,8 % 2,5 % 0,5 % 1,6 % 0,9 % −1,9 % −6,9 % −25,9 %
    Inflation
    (in Prozent)
    23,9 % 69,4 % 68,9 % 10,3 % −0,4 % 1,7 % −1,4 % 4,1 % 4,1 % 10,7 % 1,2 % 4,0 % 5,0 % 6,6 % 5,6 % 1,1 % −3,8 % −0,8 % 4,5 % 6,1 % 2,9 % 84,9 %
    Staatsverschuldung
    (in Prozent des BIP)
    148 % 170 % 179 % 183 % 169 % 161 % 144 % 137 % 134 % 131 % 135 % 138 % 141 % 146 % 150 % 155 % 172 % 151 %

    Staatshaushalt

    Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 14,4 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 9,9 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 8,6 % des BIP.

    Die Staatsverschuldung betrug 2021 knapp 151 % des BIP.

    2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:

    Der Libanon gehört seit Jahrzehnten zu den am höchsten verschuldeten Staaten der Welt. Dies ist auf den Bürgerkrieg und die Kosten des Wiederaufbaus zurückzuführen, zuvor hatte der Libanon stets eine äußerst konservative Haushaltspolitik betrieben. Trotz der auch nach dem Ende des Krieges instabilen wirtschaftlichen und politischen Lage konnten die Schulden drei Jahrzehnte lang stets pünktlich bedient werden.

    Am 7. März 2020 gab Ministerpräsident Diab in einer Fernsehansprache an das Volk bekannt, der Staat könne erstmals in seiner Geschichte Schulden nicht fristgemäß zurückzahlen. Betroffen sind am 9. März 2020 fällige Eurobonds im Umfang von 1,2 Milliarden US-Dollar. Insgesamt habe das Land im Jahr 2020 Schulden von 4,6 Milliarden US-Dollar zu begleichen. Die Staatsverschuldung ist laut Diab inzwischen auf 90 Milliarden US-Dollar angewachsen, entsprechend 170 % des Bruttoinlandproduktes.

    Am 1. Mai 2020 unterzeichnete Ministerpräsident Diab ein Gesuch an den Internationalen Währungsfonds mit der Bitte um Finanzhilfe. Tags zuvor hatte das Kabinett einen Reformplan für das Land verabschiedet.

    Verkehr

    Schienenverkehr

    Der zuletzt durch die Chemin de fer de l’État Libanais betriebene Schienenverkehr im Libanon wurde im libanesischen Bürgerkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Derzeit wird ein Wiederaufbau nicht geplant.

    Häfen

    Der wichtigste Hafen ist der Hafen von Beirut. Der derzeit einzige für den zivilen Flugverkehr genutzte Flughafen ist der Rafiq-Hariri-Flughafen in Beirut.

    Straßenverkehr

    Der Libanon verfügt – speziell im Westen – über ein zum Teil sehr dichtes Straßennetz. Die wichtigsten Strecken sind die teilweise als Autobahn ausgebaute Nord-Süd-Küstenstraße zwischen der syrischen und israelischen Grenze (228 km), die Ost-West-Fernverkehrsstraße nach Damaskus (112 km) und die Nord-Süd-Binnenstraße von der syrischen Grenze über Baalbek-Zahlé nach Beirut. Obwohl die Hauptstraßen asphaltiert sind, ist die Qualität der meisten Straßen schlecht, in den Bergen sogar sehr schlecht. Die Pass-/Gebirgsstraßen (außer die wichtigsten Hauptrouten) sind nur im Sommer sicher befahrbar. In und um Beirut herrscht immenser Verkehr, ebenso auf der Küstenautobahn Tripoli – Beirut – Tyros. Unfälle sind häufig: 2008 gab es im Libanon mit seinen damals 4 Millionen Einwohnern über 11.000 Verletzte und 850 Tote im Straßenverkehr.

    Öffentliche Verkehrsmittel

    Auch bei Überlandfahrten sind Taxen/Sammeltaxen das übliche Verkehrsmittel. Einige überörtliche und lokale Buslinien bestehen, sind aber für Ausländer schwer zu nutzen, weil es weder gekennzeichnete Strecken noch bestimmte Haltestellen oder Fahrpläne gibt.

    Grenzübergänge

    Kultur

    Architektur

    Die Architektur des Libanon zeigt seit der Renaissance einen starken italienischen Einfluss. Der Landesfürst Fachr ad-Dīn II. (1572–1635) brachte in dieser Zeit ein ehrgeiziges Programm zur Entwicklung des Landes auf den Weg. Als die Osmanen Fachr ad-Dīn 1613 in die Toskana ins Exil schickten, schloss er dort einen Bund mit den Medici. Nach seiner Rückkehr 1618 begann er, den Libanon zu modernisieren. Er förderte die Entstehung einer Seidenindustrie, den Ausbau der Olivenölproduktion und brachte viele italienische Ingenieure ins Land, die überall Herren- und Wohnhäuser zu bauen begannen. Insbesondere die Städte Beirut und Sidon wurden im italienischen Stil erbaut. Diese Bauwerke, besonders die in Dair al-Qamar, beeinflussten den Baustil im Libanon bis in die Gegenwart. Das Erscheinungsbild vieler berühmter Straßen, wie die Rue Gouraud in Beirut, ist durch historische Häuser im italienischen Renaissance-Stil geprägt. Eines der schillerndsten jüngeren Beispiele für den Stil ist das im 19. Jahrhundert errichtete Gebäude des Sursock-Museums.

    Medienlandschaft

    Aufgrund seiner konfessionellen Vielfalt und der politischen Pluralität hat der Libanon trotz seiner relativ kleinen Einwohnerzahl eine große Medienlandschaft. Gleichwohl wurden von Reporter ohne Grenzen Einschränkungen der Pressefreiheit berichtet.

    So kamen einige Journalisten bei Anschlägen ums Leben, beispielsweise Samir Kassir oder auch Gebran Tueni. Aus diesem Anlass wurde am 10. Oktober 2005 der Samir-Kassir-Preis für Pressefreiheit durch die Europäische Kommission gegründet.

    Die Fernsehsender gliedern sich größtenteils nach konfessionellen bzw. politischen Strömungen: LBCI steht der Forces Libanaises sehr nah, al-Manar-TV steht der Hisbollah nahe, Future TV wird den Politikern der Zukunftsbewegung um Saad Hariri zugesprochen, NBN der Amal-Bewegung. NewTV und NewTV-SAT, stehen den linken Parteien nahe. Orange TV (OTV) ist seit Juli 2007 auf Sendung und wird von der von General Michel Aoun gegründeten Freien Patriotischen Bewegung unterstützt. Télé Lumière ist ein religiöser Sender, der zur maronitischen Kirche gehört. Eine Ausnahme unter den Sendern bildet der staatliche Sender Télé Liban, welcher ein eher kulturelles Programm ohne direkte politische Stellungnahmen hat.

    Die Presselandschaft umfasst neben zahlreichen arabischsprachigen Zeitungen auch den seit 1952 erscheinenden englischsprachigen Daily Star sowie den französischsprachigen L’Orient-Le Jour, welcher 1971 aus dem Zusammenschluss zweier traditionsreicher frankophoner Blätter entstand.

    Im Jahr 2020 nutzten 84 Prozent der Einwohner des Libanon das Internet.

    Feiertage

    Der Nationalfeiertag ist der 22. November, Tag der Unabhängigkeit des Großlibanon von Frankreich 1943.

    Aufgrund der konfessionellen Vielfalt im Libanon gelten sowohl muslimische als auch christliche Feiertage für die ganze Bevölkerung. So haben libanesische Schüler sowohl am Opferfest wie auch zu Ostern schulfrei.

    Am 1. September 2020 feierte der Libanon unter Anwesenheit des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron als einzigem ausländischen Staatsoberhaupt den 100. Jahrestag der Proklamation des Großlibanon. Die Kunstflugstaffel Patrouille de France zeichnete die libanesischen Nationalfarben in den Himmel über Beirut.

    Libanesische Küche

    Die libanesische Küche ist ähnlich den Küchen vieler Länder dieser Region. Grundbestandteile sind Gemüse, Obst, getrocknete Hülsenfrüchte, Bulgur, Reis, Fisch, Fleisch, Huhn, Nüsse, Oliven, Joghurt und Tahini. Viele Speisen sind vegetarisch. Fett wird traditionell nur sparsam verwendet. Zu den bekanntesten Gerichten gehört Kibbeh, das in der gesamten Region gegessen wird oder auch Hummus und Taboulé.

    Literatur

    Bekannte libanesische Autoren waren und sind Etel Adnan, Khalil Gibran, Elias Khoury, Amin Maalouf und Georges Schehadé.

    Sport

    Special Olympics Libanon wurde 1989 gegründet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil. Der Verband hat seine Teilnahme an den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin angekündigt. Die Delegation wird vor den Spielen im Rahmen des Host Town Programs von Jülich betreut.

    Literatur

    • Anna & Uwe Kirchhefer: Libanon – Im Zwischenland. MANA-Verlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-95503-246-3.
    • Stephan Rosiny: Religionsgemeinschaften als Verfassungssubjekte. Libanon als Modell für Nahost? GIGA Focus Nahost 2011/4, Hamburg, (PDF; 496 kB).
    • Dar al Janub (Hrsg.): … und wo ist Palästina? Eine Reise in die palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon. Dar al Janub, Wien 2006, ISBN 3-9502184-0-8.
    • Hardy Ostry: Die Kunst der Machtverteilung – der Libanon nach den Wahlen. In: KAS-Auslands-Informationen. Konrad-Adenauer-Stiftung, Amman 2005, S. 82–94, ISSN 0177-7521.
    • Raoul Assaf: Atlas du Liban – géographie, histoire, économie. Presses de l’Université Saint-Joseph, Beirut 2003, ISBN 9953-9015-5-4.
    • Georges Corm: Le Liban contemporain – histoire et société. Éditions La Découverte, Paris 2003, ISBN 2-7071-3788-X.
    • Robert Fisk: Pity the Nation. Lebanon at War. University Press, Oxford 2001. ISBN 0-19-280130-9 (Das Standardwerk zum libanesischen Bürgerkrieg vom damaligen Reporter der TIMES).
    • Issam A. Halifa: Des étapes décisives dans l’histoire du Liban. Beirut 1997.
    Wiktionary: Libanon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
    Commons: Libanon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
     Wikinews: Libanon – in den Nachrichten
    Wikivoyage: Libanon – Reiseführer

    Einzelnachweise

    1. 1 2 Michel Aoun räumt Präsidentenpalast. In: FAZ. 30. Oktober 2022, abgerufen am 15. November 2022.
    2. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 25. Mai 2022 (englisch).
    3. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 25. Mai 2022 (englisch).
    4. World Economic Outlook Database October 2022. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2022, abgerufen am 19. April 2023 (englisch).
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