Anders Torstenson (* 20. Januar 1641 in Stralsund; † 8. November 1686 in Stockholm) war ein schwedischer Reichsrat und Generalgouverneur von Estland.

Leben

Herkunft und Familie

Anders Torstenson war ein Sohn des schwedischen Feldherrn Lennart Torstensson (1603–1651) und der Freiin Beata De la Gardie (1612–1680). Er vermählte sich 1665 mit Gräfin Christina Catharina Stenbock (1649–1719), einer Tochter von Gustaf Otto Stenbock (1614–1685) und der Freiin Brita Horn von Åminne. Keines der 14 Kinder dieser Ehe überlebte den Vater, so dass er die Linie der Grafen von Ortala beschloss.

Werdegang

Torstenson studierte seit 1649 in Uppsala. Er war 1652 Kammerpage bei Königin Christina. Seine Grandtour absolvierte er in den Jahren 1659 bis 1663. Hier nach trat er in die Livgarde ein, wo er 1664 erst Leutnant, dann Kapitän war, schließlich den Titel eines Oberstleutnants führte. 1668 war er Reichsstallmeister uns seit 1673 Reichsrat. Die Stellung des Generalgouverneurs von Estland und Gouverneurs von Reval hatte er von 1674 bis 1681 inne. Die ihm 1684 angetragene Position des Präsidenten des Hofgerichts in Åbo hat er nicht angetreten.

Torstenson war Graf von Ortala, Freiherr von Virestad, Herr von Forstena, Rasick, Lennartsnäs, Segersjö, Penningby, Ökna und Lidö usw. Er war u. a. auch Erbe von Schloss Ulvsunda. Er wurde am 28. Oktober 1687 im Torstensongrab der Riddarholmskyrkan in Stockholm beigesetzt.

Literatur

  • Wilhelm Gabriel Lagus: Åbo hofrätts historia intill den 12 Nov. 1823, Hesingfors 1834, S. 23–24 (schwedisch).
  • Anders Torstenson. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 29: Tidsekvation–Trompe. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1919, Sp. 472 (schwedisch, runeberg.org).
  • Anders Torstenson. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band 2: L–Z, samt Supplement. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S. 632 (schwedisch, runeberg.org).

Einzelnachweise

  1. Gabriel Anrep: Svenska adelns ättartaflor, Band 4, Stockholm 1864, S. 400–401.
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