Andreas Michel (* 14. August 1861 in Lohr am Main; † 1. Oktober 1921 in Würzburg) war ein deutscher Mediziner und Zahnarzt. Er begründete die Universitätszahnklinik der Universität Würzburg.

Leben

Andreas Michel wurde als Sohn des Lohrer Kaufmanns und Landwehrmajors Max Joseph Michel geboren. Seine schulische Laufbahn begann er an Elementar- und Lateinschule zu Lohr. Anschließend besuchte er das Realgymnasium in Würzburg. Michel studierte in München, Basel und Würzburg Medizin und Zahnmedizin. Ab 1881 war er beim Corps Makaria aktiv, von dessen Altherrenverband er 1906 den Vorsitz übernahm (Der Erwerb des Würzburger Corpshauses in der Randersackererstraße 15 war vor allem ihm zu verdanken). Er wurde zum Dr. med. promoviert und erwarb 1882 in Basel die zahnärztliche Approbation. Anschließend war er dreieinhalb Jahre Assistent des amerikanischen Zahnarztes J. M. Mastny und des Arztes und Zahnarztes Meiler in Würzburg. 1883 erhielt er auf Grund seiner Monografie Replantation und Transplantation menschlicher Zähne vom staatlichen Dentalcollege Visconsin den Magistergrad der Zahnheilkunde und einen Titel als Dr. of Dental Surgery. Die deutsche Approbation als Zahnarzt erwarb er 1886 an der Universität Würzburg. In Würzburg übte er daraufhin die zahnärztliche Praxis aus und heiratete im selben Jahr Maria, geborene Berg. Zum Doktor der Medizin, Chirurgie und Geburtshilfe wurde Michel 1895 in Basel promoviert. Die mit magna cum laude benotete Dissertation behandelt die „Gürberschen Serumeiweiß-Kristalle“.

1898 wurde er als Nachfolger von Jakob Bertens zum Vorstand des zahnärztlichen Institutes Würzburg ernannt und begann Vorträge über Zahnheilkunde an der dortigen Universität zu halten. Am 4. Februar 1901 erhielt sein zahnärztliches Privatinstitut den Status einer Königlichen Universitätszahnklinik. Am 31. Dezember 1903 verlieh Prinzregent Luitpold Michel den Titel eines Königlichen Professors. 1908 wurde er zum außerordentlichen Professor für Zahnheilkunde ernannt. Schwerpunkte seiner Lehrtätigkeit waren die zahnärztliche Chirurgie, Zahn- und Mundkrankheiten, Zahnfüllungsmethoden sowie Zahn- und Kieferersatz.

Im Rahmen der Eröffnung der neuen, 1911 fertiggestellten Würzburger Universitäts-Zahnklinik an der Ecke Pleichertorstraße/Pleicherwall, deren Gründung und Ausbau als Lebenswerk Michels gilt, erhielt er 1912 den Titel eines königlich bayerischen Hofrates.

Während des Ersten Weltkrieges war Michel Chefarzt des Reservelazaretts Abteilung Zahnklinik und fachärztlicher Beirat des Sanitätsamtes des königlich bayrischen II. Armeekorps.

Ehrungen

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die konservierende Zahnheilkunde. Leipzig 1912

Literatur

  • Herbert Kater: Zur Ikonographie des Würzburger Professors der Zahnheilkunde Andreas Michel. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 5, 1987, S. 363–370.

Einzelnachweise

  1. Herbert Kater: Zur Ikonographie des Würzburger Professors der Zahnheilkunde Andreas Michel. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Bd. 5, 1987, S. 363–370, hier: S. 365–367.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 140/102.
  3. Andreas Michel: Lebenslauf vom 15. März 1917. In: Herbert Kater: Zur Ikonographie des Würzburger Professors der Zahnheilkunde Andreas Michel. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 5, 1987, S. 363–370, hier: S. 365 f.
  4. Herbert Kater: Zur Ikonographie des Würzburger Professors der Zahnheilkunde Andreas Michel. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 5, 1987, S. 363–370, hier: S. 365 f.
  5. Andreas Michel: Lebenslauf vom 15. März 1917. In: Herbert Kater: Zur Ikonographie des Würzburger Professors der Zahnheilkunde Andreas Michel. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 5, 1987, S. 363–370, hier: S. 365 f.
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