Angela Weyer (* 11. Februar 1964 in Köln) ist eine deutsche Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin, die vor allem auf die Kunst des Mittelalters spezialisiert ist. Sie ist die Gründerin und Leiterin des Hornemann Instituts, einer Forschungseinrichtung in Hildesheim zum Zweck der Denkmalpflege.

Leben

Angela Weyer studierte an den Universitäten in Köln, Wien und Freiburg im Breisgau Kunstgeschichte, Geschichte, klassische Archäologie, historische Hilfswissenschaften und Anglistik. Während ihres Studiums arbeitete sie u.A. für das Landesdenkmalamt Baden-Württemberg in Steinheim an der Murr bei Mittelaltergrabungen und als Zeichnerin für das Niederrheinische Museum, Duisburg. Zwischen August 1983 und Februar 1984 absolvierte sie einen Auslandsaufenthalt im Vereinigten Königreich. Sie erhielt 1990 ihren Magister artium mit einer Arbeit über die Stuckaturen des Klosters Disentis in Graubünden und 1995 ihren Doktor durch eine Dissertation über das Kloster Alpirsbach.

Nach Abschluss ihres Promotionsverfahrens war sie an der Inventarisation der mittelalterlichen Architekturfragmente des Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald und arbeitete als Referentin für das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege in Dresden und als Volontärin und später als wissenschaftliche Angestellte für das Bayrische Landesamt für Denkmalpflege in München. Sie wurde 1998 zur Mitbegründerin und Leiterin des Hornemann Instituts vom Verein zur Bewahrung und Erhaltung des Weltkulturerbes e.V., welches seit 2003 als Hornemann Institut der Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen untersteht. Als Gutachterin arbeitete sie zudem für Forschungsprogramme der EU. Als Beraterin war die in den USA für das Getty Conservation Institute, das American Institute for Conservation und die Association of North American Graduate Programs in Conservation tätig. Angela Weyer war an zahlreichen von der Fachwelt beachteten Ausstellungen, Präsentationen und Veröffentlichungen beteiligt, häufig mit Bezug zum Kulturerbe der Stadt Hildesheim.

Angela Weyer ist mit dem Kunsthistoriker Gerhard Lutz verheiratet, welcher seit Mai 2020 die Stelle des Robert P. Bergman Curator of Medieval Art am Cleveland Museum of Art in Ohio innehat.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Zur frühmittelalterlichen Stuckdekoration des Klosters Disentis, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 49, Heft 4, 1992, S. 287–314, doi:10.5169/seals-169218
  • Die Justitia vom Giebel des Ingolstädter Rathauses. Bemerkungen zu einer Zinkgußfigur von Lorenz Gedon, in: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 107, 1998, S. 309–326
  • Von Marokko über Wien und Paris nach Linderhof. Zur wechselvollen Geschichte des Marokkanischen Hauses, in: Das Marokkanische Haus im Schloßpark Linderhof, Bd. 2: Dokumentation zur Wiedererrichtung, München 1998, S. 15–24
  • Das Kaiserhaus im Wandel der Zeit (zusammen mit Gerhard Lutz), in: Das Kaiserhaus in Hildesheim. Renaissance in Niedersachsen, Hildesheim 2000, S. 18–38 (=Schriften der Hornemann Instituts 1)
  • Das Benediktinerkloster St. Michael in Hildesheim. 1000 Jahre Kulturgeschichte, CD-ROM, hg. von Angela Weyer, München/Berlin 2000 Das Klostergebäude bis zum Dreißigjährigen Krieg, in: Der Kreuzgang von St. Michael in Hildesheim.
  • 1000 Jahre Kulturgeschichte in Stein, Hameln 2000, S. 16–29 (=Schriften des Hornemann Instituts 2; Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 20) Zum Ausstellungskonzept, in: ebd. S. 49f.
  • Die mittelalterliche Klausur des Klosters Alpirsbach. Architektur und Reform, in: Alpirsbach. Zur Geschichte von Kloster und Stadt, Bd. 1, Stuttgart 2001, S. 215–348 (= Forschungen und Berichte zur Bau- und Kunstdenkmalpflege in Baden-Württemberg 10)
  • St. Godehard in Hildesheim – Der Bau und seine Ausstattung im Wandel der Zeit (zusammen mit Gerhard Lutz), in: Die Restaurierung der Restaurierung? Zum Umgang mit Wandmalereien und Architekturfassungen des Mittelalters im 19. und 20. Jahrhundert. Hildesheim, 9. bis 12. Mai 2001, München 2002, S. 197–203 (=Schriften des Hornemann Instituts 5; ICOMOS – Hefte des deutschen Nationalkomitees 37)
  • UNESCO-Weltkulturerbe in Hildesheim. Dom und St. Michael, in: Das große Buch über die Region Hildesheim, hg. von Thomas Dahms und Herbert Johannessen, Hildesheim 2001, S. 104f.
  • Die barocken Kupferdächer der Johanniskirche in Lauf a. d. Pegnitz im kulturhistorischen Kontext, in: Jahrbuch der Bayerischen Denkmalpflege 49–53, 1995–1999 (2005), S. 109–127
  • 20 Jahre Hildesheimer Weltkulturerbe, in: UNESCO heute online Nr. 8/2005
  • Die bauplastischen Überreste der Klostergebäude – Ein Diskussionsbeitrag mit Objektkatalog, in: Fragmente eines Benediktinerklosters: St. Georgen im Schwarzwald, zusammengestellt von Matthias Untermann, Esslingen 2005, S. 101–153 (= Südwestdeutsche Beiträge zur historischen Bauforschung 6)
  • Welterbe als „Lokomotive für den Denkmalschutz“: ICOMOS-Tagung zum Weltkulturerbe in Deutschland, 2006 – Versuch eines Tagungsresümees, in: RESTAURO, Heft 1, 2007, S. 17–20; Wiederabdruck: VDR Bulletin, Heft 1, 2007, S. 75–77

Einzelnachweise

  1. Kontakt | Hornemann Institut. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  2. 1 2 Lebenslauf von Angela Weyer. In: Website des Hornemann Institut. Abgerufen am 10. Oktober 2023.
  3. Gerhard Lutz. In: The Cleveland Museum of Art. 4. Mai 2020, abgerufen am 10. Oktober 2023 (englisch).
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