Angela Zumpe (* 7. November 1953 in Berlin) ist eine deutsche Filmemacherin, Medienkünstlerin und Malerin.
Leben
Angela Zumpe studierte von 1973 bis 1981 an der Hochschule der Künste Berlin bei Rudolf Kügler, Fred Thieler und Hans-Jürgen Diehl und wurde 1981 bei letzterem Meisterschülerin. Im Jahre 1977 wurde sie in den Berufsverband Bildender Künstler Berlin aufgenommen und sammelte seitdem reichlich Ausstellungserfahrungen, darunter in der Großen Münchener wie der Großen Düsseldorfer Kunstausstellung. Ihr erstes Staatsexamen im Fach Kunsterziehung legte sie 1981/82 ab. Nach dem Studium ging sie mit einem Jahresstipendium des DAAD nach New York City, um an der New York University, Institute of Film and Television, Film zu studieren.
1991 gründete sie Paste Up Productions, eine Firma für digitale Bildbearbeitung und experimentelle Videoarbeiten. 1991/92 arbeitete sie als Film-Designerin für die Sender SFB, rbb, RIAS TV, Deutsche Welle, MDR und Sat1. Anschließend wurde sie Artdirector für den neu gegründeten Nachrichtensender n-tv und entwickelte dort das Corporate Design.
Sie war Dozentin für Digitale Bildgestaltung an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Nach Professuren in Stuttgart, Mainz und Essen ist sie seit 1998 Professorin für Audiovisuelle Medien im Fachbereich Design der Hochschule Anhalt in Dessau. Dort rief sie 2012 das Kurzfilmfestival schnongs! ins Leben. Sie ist Mitglied der AG DOK.
Werke
- Videoessays, Videoinstallationen, Kinofilm und Fernsehen
- 1991: Steinwelt (Videoessay Stoneworld Video, 7,5 min., unter Verwendung von Zitaten aus Die Besiegten von Peter Weiss, Paste Up Productions)
- 1992: Accidents Will Hapen (Videoessay, 8 min., Produktion des Neuen Berliner Kunstvereins/Video-Forum)
- 1993: Der Sturm (Prolog)
- 1996: Vortex – 24 Hours Berlin (Video zum Klangkunst-Festival Sonambiente)
- 2001: Lyrikclips (Visualisierte Gedichte, Projekt mit Studenten, Bauhaus Dessau)
- 2002: Westausgang (Videoprojekt, gefördert vom Filmfond Sachsen-Anhalt)
- 2002: Dissolving Views (Videoinstallation auf der Mülheimer Medienmeile)
- 2003: Westausgang – Transformationen einer Region (5-Screen-Videoinstallation), in Kooperation mit der Transmediale Berlin, Play_gallery for still and motion pictures
- 2004: Das andere Amerika, dokumentarische Videoinstallation, Premiere Akzente Duisburg, Filmfestival Łagów, Play_gallery for still and motion pictures
- 2005: Farben des Alterns – Colors of Ageing, in Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau
- 2007: Flüsterspiel, Videoassay, 30 min.
- 2010: Transit (Dokumentarfilm, 80 min., Produzent: Cine Impuls Leipzig, Co-Produzent: Paste Up Production, gefördert von MDM, SLM, in Kooperation mit dem MDR; bundesweiter Kinostart durch Basis-Film Verleih)
- 2017: Pfarrers Kinder – Punks, Politiker und Philosophen (Dokumentarfilm, 84 Min., Ko-Produktion paste up production/MiriquidiFilm, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM Luther 2017))
- Ausstellungen und Festivalteilnahmen
- 1977: Galerie Büsch, Berlin (erste Einzelausstellung)
- 1977, 1978, 1980: Teilnahmen an der Großen Münchener Kunstausstellung
- 1979: Kunstpreis „Junger Westen 1979“ – Kunsthalle Recklinghausen, Recklinghausen
- 1980: Berliner Künstlerinnen, Mexiko-Stadt
- 1980: Kunst auf Papier, mit Papier – Material elementar – 28. Jahresausstellung Hannover, Deutscher Künstlerbund, Sprengel Museum Hannover
- 1991: Malerei Grafik Video Fotografie Skulptur, mit Lilli Engel, Roswitha Jacobi, Ingo Kühl, Matthias Leupold u. a., Galerie Lebendiges Museum, Berlin
- 1991–1993: 37., 38., 39. Internationales Kurzfilm-Festival Oberhausen, Europäisches Medienkunstfestival Osnabrück, Videofestival Freiburg, Dok ´91 Leipzig, SIV Genf, 5. Videofestival Berlin, 6. Int. Video- and TV-Festival, NBK Berlin, Montbeliard (Auszeichnung), IMPAKT Holland, DOCUMENTA Open-Air Videofestival Kassel, MEDIALE ´92 Hamburg, New York International Filmfestival, Ostranenie Dessau, Viper Luzern, Pandemonium Festival London, Interfilm Berlin, German Angst Goethe-Institut Melbourne Australien, City Gallery Wellington Neuseeland, Labaratorio Berlino – Goethe-Institut Turin, Harvard University Cambridge
- 1994: NBK Neuer Berliner Kunstverein, Videoarbeiten von Angela Zumpe
- 1996: Vortex, im Rahmen von: Sonambiente – internationale Klangkunst-Festival zur 300-Jahr-Feier der Akademie der Künste, ehem. Staatsratsgebäude der DDR, gemeinsam mit Antal Lux, Maria Vedder, Veit-Lup, Heiko Daxl, Ingeborg Fülepp; Komponisten: Lutz Glandien, Bert Wrede, Erhard Grosskopf, Helmut Zapf, Georg Katzer, Günter Heinz
- 2005: Screening War' – Zur Repräsentation von Krieg in der Videokunst, Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM)|ZKMax, München
- 2006: 40 jahre videokunst – was fehlt?, Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
- 2007: EXGROUND Filmfest Wiesbaden
- 2007: Filmpräsentation und Diskussion Flüsterspiel innerhalb der Reihe Visiting Artist, Werkleitz-Gesellschaft – Zentrum für künstlerische Bildmedien Sachsen-Anhalt, Halle
- 2008: Obscurum per Obscurius – Sihtasutus Tallinna Kunstihoone Fond, Tallinn. Sample #1 – Projektraum Deutscher Künstlerbund, Berlin
- 2010: ACHTUNG Filmfestival Berlin, Palace Film Festival Balchik, DOK-Woche Leipzig
- 2011: Crossing the Atlantic: 40 years of DAAD New York – CAM – Chelsea Art Museum, New York City, NY
- 2011: TRANSIT bei German Films 13. Festival des Deutschen Films in Madrid
- 2017: PFARRERS KINDER bei Dokfest Kassel
- im öffentlichen Raum
- 1980: Wandbild Berufsschule Prinzenallee 8/9 (1. Preis beim Wettbewerb „Kunst am Bau“, ausgeschrieben vom Senat Berlin)
- Publikationen
- Ich und Kino, Poetryclips von Angela Zumpe bei Poesiefilme (DVD, Duden Paetec Verlag, 2010, ISBN 978-3-8355-6514-2).
- Aufsätze in Buchpublikationen
- Me myself and Eye – Erinnerungstechniken im (auto-)biografischen Film. In: Reiner Matzker (Hrsg.), Bremer Forschungsbericht Medienwissenschaft. Teil 8: Verständigung über die Verständigung. Aspekte der Medienkompetenz, Uni Bremen 2008.
- Transitions – Veränderung des filmischen Raums durch die Technik? im Rahmen der Bauhaus Lectures Architecture of the Medial Space, Hochschule Anhalt (Hrsg.), 2008.
- Vom Kurzfilm zum Videoformat. In: Kurz und klein. 50 Jahre Internationale Kurzfilmtage Oberhausen. Hatje/Cantz, Stuttgart 2004, ISBN 3-7757-1323-9, S. 181 ff.
- Lyrikclip – visuelle Poesie. In: Bildersprechen. Jahrbuch der HBK Braunschweig. Salon Verlag, Köln 2003.
- Neu? Medien, Länder Konzepte – Kolloquium zu neuen Medien in Ostdeutschland im Bauhaus Dessau. In: Hochschule Ost. Texte zur Wissenschaft: Chancen verpasst – Perspektiven offen? Zur Bilanz der deutschen Transformationsforschung. Leipzig 2000. ISBN 3-9806319-2-3.
- Aufsätze in Zeitschriften
- Wie in einer kompakten Handtasche? – Medienkünstlerinnen in NRW
- Die Preisträgerinnen des Künstlerinnenpreises des Landes NRW von 1996–1998. In: KulturTrip 08/2000, Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes NRW (Hrsg.).
- Vorspiel – Gestaltung von Filmvorspännen. In: PAGE – digitale Gestaltung & Medienproduktion, Ausgabe 11/1997.
- Experimente: TV und neue Medien. In: Horizont – Interactive, IFA 1997.
- Quotenkriegsbemalung – Strategien im TV-Design. In: PAGE – digitale Gestaltung & Medienproduktion, Ausgabe 3/1997.
- TV-Bilder inszenieren: kunstvoll vertont und aufwendig animiert. Linotype, Frankfurt 1997.
- Erzählraum im Cyberspace – Das Verhältnis von alten und neuen Medien im digitalen Zeitalter, AMR-Dokument-Nr. A12165.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 Karl-Hofer-Gesellschaft (Hrsg.): Christian Hasucha, Joachim Peeck, Jürgen Reichert, Manuela Roigk, Manfred Schling, Angela Zumpe. 6 Meisterschüler der Hochschule der Künste Berlin in der Deutschen Bundesbank Frankfurt. Eine Ausstellung der Karl-Hofer-Gesellschaft. Ausstellung in der Deutschen Bundesbank 2. bis 30. Juni 1981, Galerie Linneborn, Bonn, 2. Juli bis 29. August 1981. Karl-Hofer-Gesellschaft, Berlin 1981, Angela Zumpe, S. 34.
- ↑ Rainer Höynck: Vorwort zur Ausstellung der Karl-Hofer-Gesellschaft Berlin in Frankfurt und Bonn. In: Karl-Hofer-Gesellschaft (Hrsg.): Christian Hasucha, Joachim Peeck, Jürgen Reichert, Manuela Roigk, Manfred Schling, Angela Zumpe. 6 Meisterschüler der Hochschule der Künste Berlin in der Deutschen Bundesbank Frankfurt. Eine Ausstellung der Karl-Hofer-Gesellschaft. Ausstellung in der Deutschen Bundesbank 2. bis 30. Juni 1981, Galerie Linneborn, Bonn, 2. Juli bis 29. August 1981. Karl-Hofer-Gesellschaft, Berlin 1981, S. 2 f.
- ↑ Prof. Angela Zumpe. In: hs-anhalt.de. Fachbereich Design, abgerufen am 15. Februar 2016.
- ↑ Kreativ, schräg, schnongs! – Kurzfilmfestival der Hochschule Anhalt. In: leo-magazin.com. Leo – das Anhalt Magazin, 23. Mai 2014, abgerufen am 16. Februar 2016.
- ↑ Mitglieder - AG DOK. In: www.agdok.de. Abgerufen am 4. März 2016.
- ↑ Transit. Deutschland 2010 Dokumentarfilm 80 Min digital. In: transitderfilm.de. Paste-Up Production, abgerufen am 15. Februar 2016. ; Online bei www.alleskino.de
- ↑ Transit. In: www.alleskino.de. Abgerufen am 4. März 2016.
- ↑ 28. Jahresausstellung Hannover. Deutscher Künstlerbund e.V., archiviert vom am 22. Januar 2016; abgerufen am 9. Februar 2021.
- ↑ Vortex. In: adk.de. Akademie der Künste, abgerufen am 15. Februar 2016.
- ↑ Screening War. On the Representation of War in Video Art. In: zkm.de. Abgerufen am 16. Februar 2016.
- ↑ 40jahrevideokunst.de – was fehlt? Deutscher Künstlerbund e.V., archiviert vom am 15. Februar 2016; abgerufen am 9. Februar 2021.
- ↑ Werkleitz News #08. (Nicht mehr online verfügbar.) In: kukma.net. 3. August 2007, archiviert vom am 15. Februar 2016; abgerufen am 16. Februar 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ german films: Film Info: TRANSIT. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.german-films.de. Archiviert vom am 5. März 2016; abgerufen am 4. März 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://paste-up.de/wp-content/uploads/2013/01/el-siglo_angelazumpe.pdf
- ↑ http://paste-up.de/pfarrers-kinder-auf-dem-dokfest-kassel/
- ↑ Prinzenallee 8–9 in Wedding. In: wandbilder-berlin.de. Abgerufen am 15. Februar 2016.