Anita Lindblom (vorn)
Thore Skogman (hinten)
(1963)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles
Sån’t är livet
  NO 1Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/NR1-Link 01.04.1962 (22 Wo.)
Laß die Liebe aus dem Spiel / Ein bißchen Mut
  DE 13 01.04.1962 (24 Wo.)
Schade um die Nacht
  DE 47 01.12.1962 (3 Wo.)
Cigarettes
  DE 17 01.09.1963 (16 Wo.)
Danke schön
  DE 47 01.12.1963 (6 Wo.)

Anita Eleonora Lindblom (* 14. Dezember 1937 in Gävle, Gästrikland; † 6. September 2020 in Frankreich) war eine schwedische Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin.

Biografie und künstlerisches Wirken

Schon sehr früh erkannten die Eltern die musische Begabung ihrer Tochter, die Ballett- und Klavierunterricht erhielt. Doch die junge Anita entschied sich zunächst für einen „handfesten“ Beruf und erlernte das Goldschmiedehandwerk. Nebenbei vervollständigte sie ihre tänzerische Begabung. Sie nahm Unterricht bei einem der bedeutendsten Ballettmeister Skandinaviens. Zwischen beiden entstand eine Liebesbeziehung, aus der Sohn Jörg hervorging. Nach der Geburt ihres Sohnes trennte sich die Mutter vom Vater ihres Kindes.

Nach diversen Auftritten in Revuen und Theaterstücken erhielt die Künstlerin einen Schallplattenvertrag. Mit der schwedischen Version von Edith Piafs Welterfolg Milord hatte Anita Lindblom ihren ersten Hit. Es folgten weitere erfolgreiche gecoverte Schallplattenaufnahmen – wie beispielsweise Lili Marlene, Lille man oder Gigi.

1962 erschien in Deutschland ihre erste Schallplatte unter dem Titel Laß die Liebe aus dem Spiel/Ein bißchen Mut. Mit dieser Single erreichte sie im Mai 1962 Platz 13 der deutschen Hitparade. Fortan gehörte Anita Lindblom, die wegen ihrer einprägsamen tiefen Stimme als die Tochter der Zarah Leander bezeichnet wurde, neben Lill-Babs, Vivi Bach, Lill Lindfors und Siw Malmkvist mit zur ersten Generation der Sängerinnen, die seinerzeit als Skandinavien-Export in Deutschland Karriere machten. Die Sex-Katze aus Schweden, ein Attribut mit dem sich Anita Lindblom nicht einverstanden erklärte, war oft Gast bei den damaligen großen Fernsehshows: Hallo Paulchen, Hotel Victoria, Musik aus Studio B, Strandgeflüster u. a.

Mitte der 1960er Jahre wurde es still um Anita Lindblom, die 1963 von dem Label Fontana Records zu Philips, dann zu Metronome Records gewechselt war. Ihr Comeback-Versuch 1968 mit der deutschen Version von Patty Pravos Hit La Bambola sowie der LP Musik (S)exklusiv mit Anita Lindblom scheiterte. Daraufhin zog sich die Künstlerin vom deutschen Schlagermarkt zurück und konzentrierte sich ausschließlich auf ihre Karriere im skandinavischen Raum. Sie war beim Film, Radio und Fernsehen sowie in Folkparks und Music-Halls eine viel beschäftigte Frau. Zwei Filme, in denen sie als Schauspielerin mitgewirkt hatte, erschienen auch in Deutschland. Im Jahre 1968 wurde die Künstlerin in ihrem Heimatland zur Frau des Jahres gekürt und erhielt als beste Entertainerin die Anna Lisa verliehen, den sogenannten schwedischen Oscar.

Schwierigkeiten mit der schwedischen Finanzbehörde waren der Grund für ihre Übersiedlung nach Frankreich, wo sie ab und zu als Sängerin auftrat und ihre Memoiren, mit dem Titel Anita, verfasste. Bis zu ihrem Tod lebte Anita Lindblom in der Nähe von Cannes und kümmerte sich dort um den Tierschutz.

Die Künstlerin war von 1966 bis 1970 mit dem schwedischen Boxer Bosse Högberg verheiratet.

Zu ihrem 60. Geburtstag erschien beim Label Bear Family Records eine CD mit den großen deutschen Erfolgen der schwedischen Künstlerin – (Lass die Liebe aus dem Spiel BCD 15977 AH) 1998.

Diskografie (Auswahl)

Singles (Auswahl)

  • Laß die Liebe aus dem Spiel/Ein bißchen Mut (fontana 1962)
  • So charmant ist nur er/Kann denn Liebe Sünde sein? (fontana 1962)
  • Schade um die Nacht/No, No, Amigo (fontana 1962)
  • Du kannst so wunderbar lügen/Männer sind knapp (fontana 1962)
  • Dankeschön/Hey – hey! Genauso muß ein Mann sein (Philips 1963)
  • Cigaretts/Warum muß Liebe so schwer sein (Philips 1963)
  • Sonne Mond und Sterne/Liebe (Philips 1963)
  • Dafür will ich keine Rosen/Die Liebe ist kein Spiel (Philips 1963)
  • La Bambula/Weisse Perlen (Metronome Records 1968)

LPs (Auswahl)

  • Musik (S)exklusiv mit Anita Lindblom (Philips 1965)
  • Anita Lindblom singt schwedische Volkslieder (Metronome Records 1966)
  • Ich habe Liebe zu verschenken (fontana spezial 1967)

Filmografie

  • 1957: Räkna med bråk
  • 1957: Åsa-Nisse i full fart
  • 1958: Jazzgossen
  • 1958: Mannequin in Rot (Mannekäng i rött)
  • 1960: Tonårsdags med Lasse Lönndahl (Fernsehfilm)
  • 1962: Vi fixar allt
  • 1963: Tre dar i buren
  • 1963: Strandgeflüster (Fernsehfilm)
  • 1964: Die Jungfrau in der Hängematte (Blåjackor)
  • 1964: Tre dar på luffen
  • 1966: 30 pinnar muck
  • 1970: Eine schwedische Liebesgeschichte (En kärlekshistoria)
  • 1974: Rännstensungar
Commons: Anita Lindblom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chartquellen: DE NO
  2. SCB Födda 1937 Statistiska Centralbyrån (SCB) - samlingspost, Utdrag ur födelse-, vigsel- och dödböcker 1860-1949, SE/RA/420401/01/H 1 AA/2969 (1937), bildid: A0032808_00554
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