Anna-Bettina Kaiser (* 1976) ist eine deutsche Rechtswissenschaftlerin. Sie ist Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Grundlagen des Rechts an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.

Leben

Von 1995 bis 2000 studierte Kaiser Rechtswissenschaft und Musikwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und schloss das Studium mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen ab. Im Jahr 2001 erwarb sie einen Master of Laws an der University of Cambridge. Anschließend absolvierte sie von 2001 bis 2003 das Referendariat am Oberlandesgericht Karlsruhe mit Stationen u. a. am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, am Bundesverfassungsgericht (Dezernat Udo Steiner) und bei der Europäischen Kommission (Fusionskontrolle) und beendete dieses mit dem Zweiten Juristischen Staatsexamen. Von 2003 bis 2010 war sie zunächst als Wissenschaftliche Angestellte, später als Wissenschaftliche Assistentin am Institut für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. (Lehrstuhl Andreas Voßkuhle) tätig. 2005 hatte sie einen Lehrauftrag an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Sie wurde im Jahr 2007 in Freiburg mit der Arbeit Die Kommunikation der Verwaltung promoviert.

Im Jahr 2010 wechselte Kaiser an die Humboldt-Universität zu Berlin und war dort zunächst Juniorprofessorin für Öffentliches Recht, ab 2014 Professorin für Öffentliches Recht und Grundlagen des Rechts und seit 2021 ist sie nun Inhaberin eines Lehrstuhls mit derselben Bezeichnung. Im Jahr 2017 habilitierte sich Kaiser an der Universität Freiburg mit der Schrift Ausnahmeverfassungsrecht und erhielt die Venia Legendi für Öffentliches Recht, Rechtstheorie, Verfassungsgeschichte und Verwaltungswissenschaft. An der Humboldt-Universität ist sie eine der Sprecherinnen des Integrative Research Institute Law & Society (LSI).

Ihr Vater war der 2007 verstorbene Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer Günther Kaiser.

Veröffentlichungen

Monographien

  • Die Kommunikation der Verwaltung. Diskurse zu den Kommunikationsbeziehungen zwischen staatlicher Verwaltung und Privaten in der Verwaltungsrechtswissenschaft der Bundesrepublik Deutschland, Nomos, Baden-Baden 2009, ISBN 978-3-8329-3681-5.
  • Ausnahmeverfassungsrecht, Mohr Siebeck, Tübingen 2020, ISBN 978-3-16-156412-3.

Herausgeberschaften

  • Der Parteienstaat. Zum Staatsverständnis von Gerhard Leibholz, Nomos, Baden-Baden 2013, ISBN 978-3-8329-7105-2.
  • zusammen mit Sigrid Boysen und Florian Meinel: Verfassung und Verteilung. Beiträge zu einer Grundfrage des Verfassungsverständnisses, Mohr Siebeck, Tübingen 2015, ISBN 978-3-16-153248-1.
  • zusammen mit Niels Petersen und Johannes Saurer: The U.S. Supreme Court and Contemporary Constitutional Law. The Obama Era and Its Legacy, Nomos/Routledge, Baden-Baden 2018, ISBN 978-3-8487-4796-2.

Beiträge

Mitgliedschaften

  • Juristische Gesellschaft zu Berlin
  • Arbeitskreis für Rechtswissenschaft und Zeitgeschichte
  • Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft
  • Deutsche Sektion des Internationalen Instituts für Verwaltungswissenschaften
  • Deutsch-Französischer Gesprächskreis für das Öffentliche Recht
  • Gaststatus beim Studienkreis für Presserecht und Pressefreiheit e.V.
  • International Society of Public Law (ICON-S)
  • Kreis Deutsch-Japanisches Verfassungsgespräch
  • Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer e.V.
  • Vereinigung für Verfassungsgeschichte

Einzelnachweise

  1. Anna-Bettina Kaiser. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  2. 1 2 3 4 5 6 7 Anna-Bettina Kaiser: Werdegang. In: Humboldt-Universität zu Berlin. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  3. Personen. In: Integrative Research Institute Law & Society. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  4. Anna-Bettina Kaiser: Die Kommunikation der Verwaltung. Nomos, Baden-Baden 2009, S. 5.
  5. Besprochen von Hanno Kube in: Die Verwaltung 43 (2010), S. 301–304; Bernd Becker in: Deutsches Verwaltungsblatt 2010, S. 775 f.; Felix Hafner in: Basler Juristische Mitteilungen 3/2010, S. 167 f.; Ulrich Jan Schroeder in: Rechtsgeschichte 18 (2011), S. 252–255; Juristisches Buch des Jahres 2010: Reinhard Zimmermann in: Neue Juristische Wochenschrift (NJW) 2010, S. 3343 (3348) = Juristenzeitung (JZ), Jg. 2010, S. 1174 f.
  6. Besprochen von Andreas Zielcke, S.Z. vom 7. Mai 2020, S. 11; Gertrude Lübbe-Wolff, F.A.Z. vom 27. Mai 2020, S. 9; Claus Leggewie, Frankfurter Rundschau vom 30. Juli 2020, S. 29; Christoph Gusy, Zeitschrift für das Gesamte Sicherheitsrecht (GSZ) 2020, S. 171 ff.; Hans-Günter Henneke, Der Landkreis 2020, S. 344; Helmut Goerlich, Sächsische Verwaltungsblätter 2020, S. 302 f.; Tillo Guber, Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht (NVwZ) 2020, 1815 f.; Albrecht Götz von Olenhusen, ZIER 10 (2020), 05. IT; Michael Fuchs, Deutsches Verwaltungsblatt (DVBl.) 2021, 102 ff.; Miguel Nogueira de Brito, Revista da Faculdade de Direito da Universidade de Lisboa LXI (2020), Heft 2, S. 785–795; Dirk Tolkmitt, Landes- und Kommunalverwaltung (LKV) 2021, S. 70 f.
  7. Besprochen von Christian Nestler in: Zeitschrift für Politik 2014, S. 110 f.; Stephan Klecha in: Portal für Politikwissenschaft, vom 30. Januar 2014 (Nr. 44999); Manfred H. Wiegandt in: Kritische Justiz 49 (2016), S. 592–598.
  8. Besprochen von Christoph Krönke in: Archiv des öffentlichen Rechts 141 (2016), S. 456–459; Michael Fuchs in: Deutsches Verwaltungsblatt 2016, S. 494.
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