Anne Beadell Highway
Karte
Basisdaten
Betreiber:
Straßenbeginn: Stuart Highway
Coober Pedy (SA)
(29° 1′ 9″ S, 134° 43′ 19″ O)
Straßenende: Great Central Road
Laverton Leonora Road
Laverton (WA)
(28° 37′ 16″ S, 122° 25′ 7″ O)
Gesamtlänge: 1340 km

Bundesstaaten:

South Australia
Western Australia

Anne Beadell Highway
 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Der Anne Beadell Highway ist eine nicht asphaltierte Outbackpiste im Westen des australischen Bundesstaates South Australia und im Südosten von Western Australia. Sie verbindet den Stuart Highway in Coober Pedy (SA) mit der Great Central Road in Laverton (WA).

Geschichte

Len Beadell, ein australischer Landvermesser, wurde von der Regierung mit der Suche nach einem geeigneten Testgelände für Atomwaffen betraut, das er schließlich mit Woomera fand. Bei der Erforschung des Grenzgebietes zwischen Western Australia, South Australia und dem Northern Territory ließ er verschiedene Outback-Pisten anlegen, die er nach seiner Crew und verschiedenen Familienmitgliedern benannte.

So entstanden in den 1950er und 1960er Jahren der Gunbarrel Highway, der Anne Beadell Highway (nach seiner Frau benannt), der Connie Sue Highway (nach seiner Tochter benannt) und der Gary Highway (nach seinem Sohn benannt).

Verlauf

Die gesamte Länge der Straße beträgt 1340 Kilometer. Sie verläuft durch die Große Victoria-Wüste. Auf der gesamten Strecke gibt es keine Ansiedlungen, nur drei Farmen liegen abseits der Piste. Die Temperaturen erreichen bis zu 50 °C im Sommer. Rote Sanddünen bestimmen die Landschaft eines großen Teiles der Strecke.

South Australia

Von Coober Pedy am Stuart Highway (NA87) aus, wo auch eine Tankmöglichkeit besteht, führt die Piste nach Westen. Nach ca. 50 Kilometer tritt sie in die Woomera Prohibited Area ein. Weitere 50 Kilometer weiter westlich überquert der Dingozaun den Anne Beadell Highway, der anschließend den Tallaringa Conservation Park, ein staatliches Schutzgebiet für Wüstengelände, durchquert. Das Tallaringa Well ist ein ehemaliges Bohrloch, dessen Wasser trinkbar ist. Bei Emu Junction erreicht die Straße das ehemalige Testgelände für Atombomben, etwas weiter, bei Anne's Corner, mündet von Norden die Mount Davies Road ein. Etwa 20 Kilometer weiter westlich verlässt die Straße die Woomera Prohibited Area wieder.

Nach Durchquerung des Mamungari Conservation Parks, einem Weltbiosphärenreservat, das vorher Unnamed Conservation Park hieß, ist bei den Serpentine Lakes die Grenze zu Western Australia erreicht. Fast das gesamte Gebiet auf dem Territorium von South Australia, das die Piste durchquert, ist Land des indigenen Volkes der Maralinga-Tjarutja. Daher wird für die Benutzung der Straße auch eine besondere Genehmigung (Permit) benötigt.

Western Australia

Mit dem Grenzübertritt tritt die Straße in die Spinifex Native Title Area ein, dem Land des Tjuntjunjara-Volkes. Hierfür wird eine weitere Durchfahrtsgenehmigung benötigt. 167 Kilometer westlich der Grenze ist das Ilkurlka Roadhouse erreicht, wo der Aboriginal Business Road (Madura Loongana Track) kreuzt und die einzige Tankmöglichkeit auf dem Anne Beadell Highway besteht. Wiederum 173 Kilometer weiter westlich kreuzt an der Neale Junction der Connie Sue Highway die Piste. Die weitere Umgebung dieser Kreuzung ist als Neale Junction Nature Reserve ein weiteres staatliches Schutzgebiet in der Großen Victoria-Wüste. Für das Durchfahren benötigt man eine weitere Genehmigung.

Ca. 190 Kilometer weiter westlich liegt der Yeo Lake, ein großer Salzsee mit umgebenden, gleichnamigem Schutzgebiet. Am Südufer, an dem der Anne Beadell Highway entlangführt, liegen die Ruinen des ehemaligen Homesteads Yeo. Ca. 40 Kilometer weiter im Westen liegt die Farm Yamarna. Nach der Durchquerung des Aboriginesreservats von Cosmo Newberry ist die Abfahrt zum Homestead White Cliffs erreicht. Von dort aus sind es noch knapp 60 Kilometer bis Laverton, wo die Piste endet und eine weitere Tankmöglichkeit besteht.

Treibstoff und Versorgung

Die Straße ist nur für Fahrzeuge mit Allradantrieb geeignet. Zwischen Coober Pedy und Laverton gibt es keine Siedlungen. 2003 wurde das Ilkurlka Roadhouse eröffnet. Das Roadhouse, es gilt als abgelegenstes Australiens, beliefert hauptsächlich die Tjuntjunjara-Siedlungen im Umland. Reisenden wird dringend geraten, ausreichend Wasser, Essen und Treibstoff mit sich zu führen. Die längste Strecke ohne Tankstelle zwischen Ilkurlka und Coober Pedy beträgt 750 Kilometer.

Bei guten Bedingungen benötigt man fünf Tage für die gesamte Strecke. Allerdings sollte immer mit Pannen, platten Reifen und sogenannten 'Flash Floods' gerechnet werden. Die Straße ist sehr abgelegen und nicht ausgeschildert. Deswegen wird ein Funkgerät dringend empfohlen, ein GPS ist angeraten.

Sehenswürdigkeiten

172 Kilometer westlich von Ilkurlka befindet sich Neale Junction, wo sich der Anne Beadell Highway und Connie Sue Highway kreuzen.

Die Straße führt durch Emu Field, dem Gelände der Nuklearwaffentests der britischen und australischen Regierung in den 1950er Jahren, Naturschutzgebiete und Ländereien indigener Völker und kreuzt Kaninchen- und Dingozäune. Reisende benötigen hierfür verschiedene Genehmigungen (Permits), die sowohl kostenfrei als auch kostenpflichtig bei verschiedenen Einrichtungen der Nationalparkverwaltung Südaustraliens, dem Rat des Maralinga-Tjarutja-Volkes und beim Department of Indigenous Affairs in Westaustralien zu erhalten sind.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Wrack eines Sportflugzeuges nahe der Strecke in Western Australia und der Mamungari Conservation Park, einem der zwölf Biosphärenreservate Australiens.

Literatur

  • Otmar Lind, Andrea Niehues: Australien Outback-Handbuch. 4. Auflage. Reise Know-How Edgar Hoff Verlag, Rappweiler 2008, ISBN 978-3-923716-24-1.
  • Rob van Driesum: Outback Australia, 3. Auflage. Lonely Planet Publications Pty Ltd., Footscray 2002, ISBN 1-86450-187-1
  • Australia's great desert tracks. Hema Maps, Eight Mile Plains QLD 2005. 3. Ausgabe Massstab: 1:1.250.000; Lambert conformal conic proj. (E 119°00'--E 129°20'/S 024°35'--S 032°30') ISBN 1865001619
Commons: Anne Beadell Highway – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quelle

Steve Parish: Australian Touring Atlas. Steve Parish Publishing. Archerfield QLD 2007. ISBN 978-1-74193-232-4. S. 72, 74, 91

Einzelnachweise

  1. http://www.environment.sa.gov.au/parks/Find_a_park/Browse_by_region/Eyre_Peninsula/Mamungari_Conservation_Park
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