Anton Dietl (geboren 13. Oktober 1868 in Mödling, Österreich-Ungarn; gestorben 31. Mai 1945 in Prag) war ein tschechoslowakischer Politiker (DSAP).

Leben

Dietl, Sohn eines Kattundruckers, begann mit 14 Jahren eine Lehre in einer Metallwarenfabrik, engagierte sich in der Gewerkschaft und wurde auch politisch aktiv. Er wurde zunächst Bezirkssekretär im 10. Wiener Gemeindebezirk und ging 1903 nach Saaz, wo er als Redakteur des sozialdemokratischen Parteiblatts arbeitete. 1910 wurde er Landessekretär des Zentralverbands der österreichischen Genossenschaften in Prag.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Dietl Direktor des Wirtschaftsamts in der deutsch-böhmischen Landesregierung, später Sekretär des Verbandes deutscher Wirtschaftsgenossenschaften.

1920, 1925 und 1929 wurde er für die Deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik (DSAP) ins Abgeordnetenhaus der Tschechoslowakei gewählt.

Dietl wurde am 5. Mai 1945 von tschechischen Partisanen verschleppt.

Literatur

  • Fritz Wertheimer: Von deutschen Parteien und Parteiführern im Ausland. 2. Auflage. Zentral-Verlag, Berlin 1930, S. 183.
  • Dietl, Anton, in: Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Kopenhagen 1991, S. 358

Einzelnachweise

  1. Für tot erklärt Amtsgericht Berlin-Schöneberg am 3. Oktober 1951
  2. Friedrich G. Kürbisch: Chronik der sudetendeutschen Sozialdemokratie, 1863-1938. Seliger, Stuttgart 1982, S. 94.


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