Anton Hekking (* 7. September 1856 in Den Haag; † 18. November 1935 in Berlin) war ein niederländischer Cellist.

Leben

Er entstammte einer bekannten Musikerfamilie, zu der auch die französischen Cellisten André Hekking (Bruder) und Gérard Hekking (Cousin) und gehörten. Bereits mit 17 Jahren war er Solocellist im Symphonieorchester von Utrecht, um sich dann dem Pawlowski Orchester in Russland anzuschließen. Danach studierte er von 1873 bis 1878 am Conservatoire de Paris bei Léon Jacquard und Pierre Chevillard, wo er einen ersten Preis gewann.

Es folgte seine erste Tournee in den USA, wo er unter anderem mit der russischen Pianistin Anna Essipova auftrat. Zurückgekehrt nach Europa schloss er sich 1880 der Bilse Kapelle in Berlin an und wurde im Mai 1882 einer der Mitbegründer der Berliner Philharmoniker. Er schied kurze Zeit später aus diesem Orchester aus, um mit dem belgischen Geiger und Komponisten Eugène Ysaÿe auf Konzerttournee durch Europa zu gehen. 1884 bis 1888 gehörte er mit Unterbrechungen wieder den Berliner Philharmonikern an, um dann von 1889 bis 1891 als 1. Cellist im Boston Symphony Orchestra und von 1895 bis 1898 im New York Philharmonic Orchestra mitzuwirken. In dieser Zeit gab er zahlreiche Solokonzerte in den USA und in Europa., von 1894 bis 1897 unter anderem in Deutschland mit der Pianistin Martha Remmert und Waldemar Meyer im Trio bei zahlreichen sehr erfolgreichen Beethoven-Abenden.

Von 1902 bis 1907 bildete er mit dem amerikanischen Pianisten Artur Schnabel und dem polnischen Geiger Alfred Wittenberg das erste „Hekking Trio“, das die Gründung des Schubert-Saals in Berlin initiierte. Nach dem Ausscheiden von Arthur Schnabel setzte er von 1907 bis 1909 das Hekking Trio mit Wittenberg und dem amerikanischen Pianisten Clarence Adler fort, das große Erfolge in den USA feierte. In dieser Zeit unterrichtete er auch am Stern’schen Konservatorium in Berlin, das heute der Universität der Künste angegliedert ist.

Hekking spielte das Cello im romantischen Stil mit einem eindrucksvollen Vibrato. Eine Aufnahme der Elégie von Jules Massenet aus dem Jahre 1911, die davon Zeugnis gibt, befindet sich auf dem Sampler The Recorded Cello, Volume II von Pearl.

Werke (Auswahl)

  • Abendlied von Schumann, Stradivari-Record G 85
  • Meditation, Ave Maria von Bach, Continental 535
  • Chanson triste von Tschaikowsky, Continental 535
  • Träumerei von Schumann, Pathé 54161
  • Chanson triste von Tschaikowsky, Kalliope K 535
  • Berceuse von Godard, Kalliope K 241

Quellen

  • Variationen mit Orchester, 125 Jahre Berliner Philharmoniker, The Recorded Cello, Vol.II

Einzelnachweise

  1. Liste der Lehrenden des Stern’schen Konservatoriums (1850–1936)
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