Anton Huber (* 20. April 1873 in Stuttgart; 12. Februar 1939 in Dortmund) war ein deutscher Architekt, Innenarchitekt und Designer.

Leben

Hubers gleichnamiger Vater war Gewerbelehrer und Direktor der Kunstgewerbeschule in Mainz. Huber studierte zusammen mit seinem Bruder Patriz an der Kunstgewerbeschule in Mainz, später an den Kunstgewerbeschulen in Stuttgart und Berlin, wo er Meisterschüler von Karl Hoffacker und Bruno Möhring wurde. Ab etwa 1900 lebte er in Berlin-Charlottenburg und war als Architekt tätig, aber entwarf auch Möbel und Hausrat.

Am 1. Juli 1905 wurde Huber Direktor der Kunstgewerblichen Fachschule in Flensburg. 1919 ging er als Direktor an die Kunstgewerbeschule Dortmund.

Sein Bruder Patriz nahm sich 1902 das Leben. Seine beiden Schwestern Mathilde und Else waren ebenfalls kunstgewerblich tätig.

Bauten

  • nach 1902: Villensiedelung Solacz bei Posen (nach eigenen und nach Entwürfen seines Bruders)
  • vor 1905: Wohnhaus in Nicolassee bei Berlin
  • um 1905: Entwurf für ein herrschaftliches Wohnhaus in Honnef a.R.
  • Sommersitz „Leimoon“ bei Flensburg für den Reeder Jebsen
  • 1909–10: Haus Lensnack, Haus Jakob Jebsen bei Apenrade
  • um 1912: Gärtnerhaus in Apenrade.
  • um 1912: Haus Lensnack, denkmalgeschützt, Familie Jensen, Apenrade (Dänemark)
  • 1925: Villa Urbahn, Lünen, denkmalgeschützt

Schriften

  • Das Holzwerk im modernen Wohn- und Geschäfts-Haus. Teil 1, Spielmeyer, Berlin ca. 1902 (Digitalisat).
  • Hrsg.: Studienplan und Bestimmungen der Kunstgewerblichen Fachschule der Stadt Flensburg. Kunstgewerbliche Fachschule der Stadt Flensburg, Flensburg 1905.
  • Bauland-Gesellschaft Westend zu Posen. Berlin-Schöneberg 1906.
  • Arbeiten aus der Holzbildhauerwerkstatt der kunstgewerblichen Fachschule in Flensburg. In: Schleswig-holsteinischer Kunstkalender (1913), S. 26–30 (Digitalisat).
  • Tätigkeitsbericht der Kunstgewerblichen Fachschule in Flensburg über die Jahre 1914–1918
  • Eine einfache Wohnungs-Einrichtung. Kriegsmöbel. Nac80f.h Entwürfen von Anton Huber. Ausgeführt in den Werkstätten der Kunstgewerblichen Fachschule in Flensburg. In: Innendekoration, Bd. 30 (1919), S. 61–71 (Digitalisat).

Ehrungen

  • Goldmedaille auf der Weltausstellung Turin 1902 (für ein Herrenzimmer).
  • Goldmedaille auf der Weltausstellung St. Louis 1904 (für ein Wohn- u. Speisezimmer).

Literatur

  • Sch.-K., O.: Anton Huber – Charlottenburg als Innen-Architekt. In: Innendekoration, Jg. 15 (1904), Oktober, S. 239– (Digitalisat).
  • Hermann Warlich: Neuere Arbeiten von Anton Huber. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Jg. 16 (1905), S. 617–623 (Digitalisat).
  • Ulrich Schulte-Wülwer (Red.): 100 Jahre Werkkunstschule Flensburg 1890–1990. Ausstellung im Städt. Museum Flensburg 7. Oktober bis 25. November 1990. Städtisches Museum Flensburg, Flensburg 1990, S. 84f.
  • Bärbel Manitz: Der Jugendstilkünstler Anton Huber und sein Hauptwerk Haus Lensnack. Wachholtz Verlag 2015, ISBN 978-3-529-06136-3.
  • Huber, Anton (1873). In: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy and Wolf Tegethoff (Hg.): Allgemeines Künstlerlexikon – Internationale Künstlerdatenbank – Online. K. G. Saur, Berlin, New York 2021.
  • Gesche Picolin: Jebsen-Villa. Haus Lensnack wird unter Denkmalschutz gestellt. In: Der Nordschleswiger, 28. August 2018 (online).

Einzelnachweise

  1. NN: 16. 1905, doi:10.11588/DIGLIT.8553 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  2. Abb. in: Schleswig-Holsteinischer Kunstkalender (1914), Tafel XIV (Digitalisat).
  3. NN: 10. 1912, doi:10.11588/DIGLIT.55686 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  4. Abbildung in: Hermann Muthesius (Hrsg.): Die schöne Wohnung: Beispiele neuer deutscher Innenräume. Bruckmann, München 1922, S. 93 (Digitalisat).
  5. NN: 10. 1912, doi:10.11588/DIGLIT.55686 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  6. NN: 18. 1902, doi:10.11588/DIGLIT.44900 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
  7. NN: 21. 1905, doi:10.11588/DIGLIT.44852 (uni-heidelberg.de [abgerufen am 31. Oktober 2022]).
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