Anton Zwerina (* 7. Juni 1900; † 19. Mai 1973) war ein österreichischer Gewichtheber. Er gewann bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris eine Silbermedaille im Fünfkampf im Leichtgewicht.

Werdegang

Anton Zwerina begann als junger Mann nach Ende des Ersten Weltkrieges in Wien mit dem Gewichtheben. Er startete zunächst für den Ottakringer Straßenbahner Athleten-Klub Wien und wechselte 1923 zum Währinger Athleten-Klub Wien.

1921 startete er erstmals bei der österreichischen Meisterschaft und belegte im Leichtgewicht im Vierkampf mit 314 kg den 8. Platz. 1922 erreichte er bei der österreichischen Meisterschaft im Leichtgewicht im Vierkampf mit 332 kg den 4. Platz.

1923 qualifizierte er sich für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft, die in seiner Heimatstadt Wien stattfand. Er belegte dort im Leichtgewicht im Vierkampf mit 342,5 kg hinter seinem Landsmann Rudolf Edinger, Heinrich Baumann aus Deutschland und Bohumil Durdis aus der Tschechoslowakei den 4. Platz.

1924 wurde dann zum erfolgreichsten Jahr in der Laufbahn von Anton Zwerina. Ende Mai 1924 siegte er bei der österreichischen Olympia-Ausscheidung in Wien im Leichtgewicht im Fünfkampf mit 430 kg vor Wilhelm Etzenberger. Auch bei den Olympischen Spielen dieses Jahres in Paris war er in guter Form und gewann im Leichtgewicht im Fünfkampf mit einer Gesamtleistung von 420 kg hinter dem Franzosen Edmond Decottignies, der auf 440 kg kam, die Silbermedaille.

Danach startete Anton Zwerina bis Ende 1927 noch bei verschiedenen internationalen und nationalen Wettkämpfen und konnte dabei noch durchwegs gute Resultate erzielen. Welt- oder Europameisterschaften fanden in den Jahren 1925 bis 1927 nicht statt.

Erfolge bei Internationalen Wettkämpfen

JahrPlatzWettbewerbWettkampfartGewichtsklasseErgebnisse
19232.Göteborger KampfspieleDreikampf (DK)Leichtmit 247,5 kg (72,5-75-100), hinter Alfred Neuland, Estland, 260 kg
19231.Internationale Meisterschaft von Böhmen in PragFünfkampf (FK)Leichtmit 407,5 kg (72,5-75-80-75-105), vor Andreas Stadler, Österreich, 385 kg (65-75-80-65-100)
19234.WM in WienVierkampf (VK)Leichtmit 342,5 kg hinter Rudolf Edinger, Österreich, 360 kg, Heinrich Baumann, Deutschland, 350 kg und Bohumil Durdis, Tschechoslowakei, 347,5 kg
1924SilberOS in ParisFKLeichtmit 427,5 kg (75-80-72,5-82,5-112,5), hinter Edmond Decottignies, Frankreich, 440 kg, vor Bohumil Durdis, 425 kg und Leopold Treffny, Österreich, 425 kg (65-85-77,5-85-112,5)
19251.Internationale Meisterschaft von Mähren in RentitscheinDKLeichtmit 277,5 kg
19266.Deutsche Kampfspiele in KölnFKLeichtmit 412,5 kg; Sieger: Willi Reinfrank, Deutschland, 455 kg, vor Hans Haas, 481,5 kg und Anton Hangel, 439,5 kg, beide Österreich

Erfolge bei nationalen Wettkämpfen

JahrPlatzWettbewerbWettkampfartGewichtsklasseErgebnisse
19218.Österreichische MeisterschaftVKLeichtmit 314 kg; Sieger: Karl Okrouhly, AK "Altona" Wien, 338 kg
19224.Österreichische MeisterschaftVKLeichtmit 332 kg; Sieger: Karl Okrouhly, 354 kg
19232.Qualifikationsturnier für Länderkampf Österreich gegen Schweiz in WienFKLeichtmit 392,5 kg hinter Karl Okrouhly, 412,5 kg
19232.Wiener MeisterschaftFKLeichtmit 439,5 kg (72,5-82,5-80-75-110)
19242.Wiener MeisterschaftFKLeichtmit 431,5 kg (70-80-77,5-75-110), hinter Wilhelm Etzenberger, AK "Siegfried" Wien, 433,25 kg
19241.Olympia-Ausscheidung in WienFKLeichtmit 430 kg (75-85-80-77,5-112,5), vor Wilhelm Etzenberger, 422,5 kg
19241.Wiener Messe-ChampionatVKLeichtmit 345 kg (72,5-85-77,5-110), vor Konrad Huber, Wiener Zeitungen AK, 337,5 kg
19245.Österreichische MeisterschaftVKLeichtmit 353,5 kg; Sieger: Konrad Huber, 372,5 kg, vor Karl Okrouhly, 366,75 
19262.Wiener MeisterschaftFKLeichtmit 457,5 kg (77,5-80-82,5-77,5-115), hinter Hans Haas, AC "Herkules" Wien, 481,5 kg, vor Anton Hangel, AC "Oswald" Wien, 439,5 kg
19265.Österreichische MeisterschaftVKLeichtmit 353,75 kg; Sieger: Hans Haas, 412,5 kg (80-100-82,5-127,5)
19272.Wiener MeisterschaftFKLeichtmit 425 kg (77,5-85-72,5-80-1109); hinter Hans Haas, 480 kg (82,5-100-80-92,5-125)
Erläuterungen
  • Leichtgewicht, damals bis 67,5 kg Körpergewicht
  • Dreikampf (DK), bestehend aus einarmigem Reißen, einarmigem Stoßen und beidarmigem Stoßen
  • Vierkampf (VK), bestehend aus einarmigem Reißen, einarmigem Stoßen, beidarmigem Drücken, und beidarmigem Stoßen, bei internationalen Wettkämpfen wurde in jenen Jahren oft statt des beidarmigen Drückens beidarmig gerissen
  • Fünfkampf (FK), bestehend aus einarmigem Reißen, einarmigem Stoßen, beidarmigem Drücken, beidarmigem Reißen und beidarmigem Stoßen
  • bis 1927 war es bei nationalen Wettkämpfen durch den Österreichischen Gewichtheber-Verband gestattet "unfrei" und "frei" umzusetzen. Die Athleten, die "frei" umsetzten, erhielten dafür einen Zuschlag von 10 % des gehobenen Gewichtes

Literatur

  • Fachzeitschrift Athletik
  • Wiener Sporttageblatt und Illustriertes Österreichisches Sportblatt, digitalisierte Ausgaben (anno.onb.ac.at)
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