Antonio Salvi (* 17. Januar 1664 in Lucignano, Großherzogtum Toskana, heute Toskana; † 21. Mai 1724 in Florenz) war ein italienischer Librettist.

Leben

Salvi war im Hauptberuf Arzt am herzoglichen Hof in Florenz. Von 1694 bis 1718 schrieb er Libretti für Theater in Livorno und Florenz; zwischen 1701 und 1710 wurden sieben seiner Werke auch in der Villa von Prinz Ferdinando de’ Medici in Pratolino (dessen Lieblingslibrettist Salvi war) aufgeführt. Nach dem Tod Ferdinandos 1713 dehnte Salvi seinen Wirkungskreis auf Städte außerhalb der Toskana wie Rom, Reggio nell’Emilia, Turin, Venedig und München aus. Seine Libretti wurden von den bekanntesten Komponisten seiner Zeit vertont, darunter Scarlatti, Vivaldi und Händel.

Stil

Salvis Werke zeichnen sich durch Einfachheit des Stils, Regelmäßigkeit der Form und Emotionalität des Inhalts aus. Zum Teil spiegelt sich darin der Einfluss des französischen Theaters wider; Salvi bearbeitete u. a. Stücke von Molière.

Werke

Nicht wenige seiner Libretti wurden mehrfach vertont. Besonders beliebt war die Oper Astianatte (1701); sie wurde u. a. von Antonio Maria Bononcini vertont, der neben Georg Friedrich Händel einer der Stammkomponisten der Londoner Royal Academy of Music war. Diese Vertonung wurde in der Musikgeschichte dadurch berühmt, dass während einer der Vorstellungen dieser Oper am Londoner King’s Theatre am 6. Juni 1727 die sprichwörtliche Rivalität zwischen den beiden Primadonnen der Academy, Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni, eskalierte und sich die beiden auf der Bühne in die Haare gingen und schlugen.

Literatur

  • Francesco Giuntini: I drammi per musica di Antonio Salvi. Aspetti della „riforma“ del libretto nel primo Settecento (= Proscenio. Bd. 7). Società Editrice il Mulino, Bologna 1994, ISBN 88-15-04771-9.
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