Apollonios von Athen, Sohn des Nestor, war ein griechischer Bildhauer und Erzbildner aus Athen, der im 1. Jahrhundert v. Chr. gelebt hat.
Bedeutendstes Werk des Vertreters der späthellenistischen Plastik ist der berühmte Torso vom Belvedere, der heute im „Belvedere“, einem Hof der Vatikanischen Museen, zu sehen ist. Johann Joachim Winckelmann benannte und beschrieb die Skulptur – wohl zu Unrecht – als Herakles. Die Deutung als Heros liegt aber nahe. Die Signatur des Apollonios – Apollonios Sohn des Nestor, der Athener, machte es – findet sich am Felsensitz des Torsos.
Lange Zeit galt eine weitere Signatur am Schlagriemen des Sitzenden Faustkämpfers im Museo Nazionale Romano. Die Zuweisung wurde jedoch durch Margherita Guarducci 1959/60 widerlegt. Unsicher ist die Zuweisung der Bronzestatue eines jugendlichen Athleten mit Lanze im selben Museum und der mit dieser Statue in Verbindung gebrachten Dreiergruppe Amykos und die Dioskuren sowie des Tondo Gaddi.
Literatur
- Günther Bröker, Werner Müller: Apollonios (VI). In: Rainer Vollkommer (Hrsg.): Künstlerlexikon der Antike. Über 3800 Künstler aus drei Jahrtausenden. Nikol, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937872-53-7, S. 71–72.
- Hans Zeller: Winckelmanns Beschreibung des Apollo im Belvedere. In: Emil Staiger (Hrsg.): Zürcher Beiträge zur deutschen Literatur- und Geistesgeschichte. Nr. 8, 1955. 246 S.
- Carl Robert: Apollonios 122. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 162 (mit späterem Nachtrag).
Weblinks
- Johann Joachim Winckelmann: Der Torso vom Belvedere