Untergegangener Ort
Archangelskoje
Kurschen
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Archangelskoje (russisch Архангельское, deutsch Kurschen, litauisch Kuršiai) ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.
Die Ortsstelle befindet sich an dem Bach Polewoi (dt. Renneckebach), einem Nebenfluss der Inster, drei Kilometer nordwestlich der Siedlung Prawdino (Grumbkowkeiten/Grumbkowsfelde).
Geschichte
Kurschen wurde erstmals 1633 als Dorf genannt. Um 1780 wurde der Ort als königliches Bauerndorf bezeichnet. 1874 wurde die Landgemeinde Kurschen dem neu gebildeten Amtsbezirk Grumbkowkeiten im Kreis Pillkallen zugeordnet.
In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt er die russische Bezeichnung Archangelskoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Prawdinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet. Archangelskoje wurde vor 1988 aus dem Ortsregister gestrichen.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1867 | 149 |
1871 | 119 |
1885 | 123 |
1905 | 121 |
1910 | 105 |
1933 | 133 |
1939 | 106 |
1984 | ~ 10 |
Schule
Die Schule in Kurschen wurde 1847 eingerichtet. Zum Schulbezirk gehörten auch die Landgemeinde Kallnischkehnen und das Gut Kurschehlen. Nach der Aufsiedelung von Kurschehlen wurde 1927 eine zweite Lehrkraft eingestellt.
- Lehrkräfte
Name | Zeitraum | Bemerkungen |
---|---|---|
Carl Ferdinand Marold | 1847–1866 | |
Lenkeit | 1866–1872 | |
Ludwig Ribbat | 1873–1894 | |
Ernst Wittkowsky | 1894–1926 | War von 1915 bis 1918 in russischer Gefangenschaft. In dieser Zeit halfen Lehrer von benachbarten Schulen aus. |
Erich Gottschewski | 1927–1929 | Seit 1927 gab es eine zweite Lehrkraft, bis 1930: Franz Gorlo |
Emil Feyerherd | 1930–1936 | Zweite Lehrkräfte: 1930–1932: Rainer, 1932–1936: Pahlke |
Kurt Mertins | 1936–1939 | Wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen, im Krieg verwundet, später Rektor an einer Volksschule in Memel. Zweite Lehrkraft: Hohmann |
Liselotte Lackner | 1.10.1939–1.8.1940 | Besitzerfrau als Laienlehrkraft |
Annemarie Mertins | 1.9.1940–1.10.1942 | Lehrerfrau |
Frl. Langenscheid | Okt. 1942–Feb. 1943 | vom Reichsarbeitsdienst |
Gertraude Kahn | 7.4.1943–16.7.1944 | Lehramtsanwärterin |
Kirche
Kurschen gehörte zum evangelischen Kirchspiel Pillkallen.
Weblinks
- Kurschen auf wiki.genealogy.net
- Schul- und Gemeinde-Chronik der Schule zu Kurschen (überbracht von Gertraude Kahn) [PDF, 535 KB]
- Auszüge aus Prästationstabellen und Mühlenkonsignationen (zusammengestellt von Erwin Speer) [PDF]
Einzelnachweise
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 80.
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Grumbkowsfelde
- ↑ In der Административно-территориальное деление Калининградской области 1989 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1989 (mit Stand von 1988), herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf soldat.ru (rar-Datei) taucht der Ort nicht mehr auf.
- 1 2 Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Kreis Pillkallen
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-046