Ariarathes VI. Epiphanes Philopator (altgriechisch Ἀριαράθης Ἐπιφανής Φιλοπάτωρ Ariarátēs Epiphanḗs Philopátōr) war zwischen 130 und 116 v. Chr. (anders: 126–111 v. Chr.) König von Kappadokien.

Leben und Wirken

Ariarathes VI., dessen Beinamen Epiphanes Philopator durch eine Inschrift aus Delos belegt sind, war der jüngste Sohn Ariarathes’ V. und der Nysa von Kappadokien. Seine fünfzehnjährige Regierungszeit begann, als er noch ein Kind war, so dass die tatsächliche Macht zunächst von seiner Mutter ausgeübt wurde. Justin zufolge soll Ariarathes’ Mutter (die von Justin fälschlich Laodike genannt wird) seine fünf älteren Brüder vergiftet haben, um selbst die Macht möglichst lange zu behaupten, er selbst sei durch Verwandte dem Einfluss seiner Mutter entzogen worden, während diese später durch loyale, der Dynastie treue Bürger getötet worden sei. Offenbar herrschten also große Dispute in der kappadokischen Königsfamilie, die sich der Onkel des Ariarathes mütterlicherseits, Mithridates V. Euergetes von Pontos zunutze machte, um aufgrund angeblicher Erbrechte Kappadokien zu besetzen. Dieser Versuch scheiterte wohl wegen des Eingreifens der Römer. Dann verheiratete Mitridates V. den Ariarathes mit seiner Tochter Laodike. Aus dieser Ehe hatte Ariarathes drei Kinder, Nysa, die Nikomedes III. Euergetes von Bithynien heiratete, sowie Ariarathes VII. Philometor und Ariarathes VIII. Epiphanes, die ihm nachfolgten.

Nachdem sich Ariarathes’ Position festigte und sich zeigte, dass sich Pontos’ Hoffnung nicht erfüllte, beherrschenden Einfluss auf Kappadokien auszuüben, ließ, nach einem bestrittenen Bericht, Mithridates VI., der Sohn Mithridates’ V., seinen Schwager durch Gordios, einen kappadokischen Adeligen, ermorden. Hierauf wurde das Königreich kurzzeitig von Ariarathes’ Witwe Laodike regiert, bis König Nikomedes III. von Bithynien die Macht ergriff, indem er Laodike heiratete. Dieser wurde jedoch bald darauf von Mithridates VI. vertrieben, um Ariarathes VII. zum Thron zu verhelfen. Die Regierungszeit des Ariarathes VI. dürfte, wie schon bei seinem Vater, durch eine weitere Hellenisierung Kappadokiens geprägt gewesen sein.

Quellen

  • Justin: Epitome of Pompeius Trogus. John Selby Watson (Übersetzer); London 1886 (tertullian.org).

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Hatto H. Schmitt, Ernst Vogt: Kleines Lexikon des Hellenismus. S. 330 (Leseprobe in der Google-Buchsuche)
  2. 1 2 Justin 37,1, 38,1 (englische Übersetzung)
  3. Michael Henke: Kappadokien in Hellenistischer Zeit. S. 74 (Kein Teil der Leseprobe in der Google-Buchsuche).
  4. Appian, Mithridatius 10 und 12
  5. Michael Henke: Kappadokien in Hellenistischer Zeit. S. 76 mit dem Argument, Mithridates sei zu diesem Zeitpunkt selbst erst 15 Jahre alt gewesen (Kein Teil der Leseprobe in der Google-Buchsuche)
  6. Memnon, Geschichte von Herakleia 22 (englische Übersetzung)
  7. Michael Henke: Kappadokien in Hellenistischer Zeit, S. 75.
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