Ariaspes (* vor 400 v. Chr.; † zwischen 360 und 358 v. Chr.) war ein Angehöriger der persischen Achämenidendynastie im 4. vorchristlichen Jahrhundert. Er war der zweite der drei legitim geborenen Söhne des Großkönigs Artaxerxes II. und der Stateira († 400 v. Chr.), Tochter des Hydarnes. Seine Vollbrüder waren Dareios und Ochos (der spätere Artaxerxes III.).
Nach der Hinrichtung des Prinzen Dareios war Ariaspes der nächste Anwärter auf den Thron, doch wurde er von Ochos kurz vor dem Tod des Vaters in den Selbstmord getrieben. In einer abweichenden Überlieferung hatte Artaxerxes II. persönlich den Suizid seines Sohnes verlangt. Möglicherweise hatte Ariaspes die Verschwörung des Dareios unterstützt und musste deshalb sterben, um dem in der Gunst des Vaters höher stehenden Ochos die Thronfolge zu ermöglichen.
Literatur
- Walther Judeich: Ariaspes 2. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 821.
- Carsten Binder: Plutarchs Vita des Artaxerxes. Ein historischer Kommentar. Walter de Gruyter, Berlin 2008, S. 349, 355–356.
Anmerkungen
- ↑ Bei Justin 10, 1 wird der zweite Sohn des Artaxerxes II. mit dem Namen Ariarathes genannt.
- ↑ Plutarch, Artoxerxes. 26.
- ↑ Plutarch, Artoxerxes. 30.
- ↑ Claudius Aelianus, Varia Historia. 9, 42. Ariaspes wird hier nicht namentlich genannt, doch dürfte sich diese Überlieferung auf ihn beziehen.
- ↑ Laut Justin 10, 2 hatten insgesamt fünfzig Königssöhne die Verschwörung des Dareios unterstützt.