Aristogeiton (altgriechisch Ἀριστογείτων Aristogeítōn) war einer der Tyrannenmörder von Athen. Er stammte aus dem Demos Aphidnai und gehörte dem in Athen eingewanderten Stamm der Gephyräer an.

Zusammen mit seinem Freund Harmodios gehörte er einer Verschwörergruppe an, die die peisistratidische Tyrannis in Athen beseitigen wollte. Während der Großen Panathenäen des Jahres 514 v. Chr. wollten sie einen Anschlag auf die Tyrannenbrüder Hippias und Hipparchos, die Söhne des Tyrannen Peisistratos, verüben. Am Ort der Durchführung, dem Leokoreion als Ausgangspunkt des Festzuges im Nordwesten der Agora, war jedoch anscheinend nur Hipparchos anwesend und wurde getötet. Während Harmodios unmittelbar beim Anschlag fiel, gelang Aristogeiton im Getümmel die Flucht. Er geriet jedoch bald darauf in Gefangenschaft und starb während der folgenden Folterung. Laut einem Aristoteles zugeschriebenen Bericht gab er unter der Folter nur Namen von Tyrannenfreunden preis und verhöhnte Hippias noch, nachdem dieser unter dem Vorwand, noch mehr Namen erfahren zu können, Aristogeiton die Hand gegeben habe. Daraufhin habe Hippias persönlich dem Leben des Aristogeiton ein Ende gesetzt.

Als Motive für die Tat wurden Aristogeitons Eifersucht als Erastes des jüngeren Harmodios auf Hipparchos sowie die Verunglimpfung oder Ehrverletzung der Schwester des Harmodios genannt.

Nach dem Sturz der Tyrannis und der Vertreibung des Hippias 510 v. Chr. wurde den Tyrannenmördern ein Denkmal auf der Agora gesetzt, dessen – nach dem von Xerxes verübten Raub der ursprünglichen Gruppe – angefertigte zweite Fassung aus römischen Kopien bekannt ist.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Plutarch, quaestiones convivales 1,10,3
  2. Herodot 5,57
  3. Herodot 5,55f.; 6,123; Thukydides 1,20; 6,55–59; Aristoteles, Athenaion politeia 18; Diodor 9,1,4
  4. Aristoteles, Athenaion politeia 18,5 f.
  5. Diodor 10,17; Plutarch, amatorius 16,27; Aristoteles, Rhetorik 2,1401b
  6. Thukydides 6,56; Aelian, varia historia 11,8
  7. Iustinus, epitoma historiarum Philippicarum 2,9
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