Abt Arnold (* unbekannt; † 21. November 1340 in Liesborn) war von 1328 bis 1340 Abt des Benediktinerklosters Liesborn.

Leben

Der Abt Arnold war der elfte Abt des Klosters Liesborn. Im Vorfeld seiner Wahl gab es einige Meinungsverschiedenheiten, dennoch schaffte er es am 9. März 1328 von den Ordensbrüdern Rudolph von Merveldt und Heinrich von Hörde vorgeschlagen und in der Folge gewählt zu werden.

Die insgesamt zwölfjährige Amtstätigkeit Arnolds wurde unter anderem dadurch geprägt, dass der Bischof Ludwig von Münster dem Kloster verbot, mehr Mönche aufzunehmen, als 1298 vereinbart worden war. Zwar konnte Arnold so das Kloster nicht personell aufstocken, wirtschaftlich schaffte er es allerdings 1329 durch einige Schenkungen, den Besitz des Klosters zu vergrößern. Darüber hinaus konnte er die von seinem Vorgänger Florin Ketelhot mit Hilfe einer gefälschten Papsturkunde beschafften Pontifikalien des Klosters vom Osnabrücker Bischof Gottfried ein weiteres Mal bestätigen lassen. 1333 soll Arnold außerdem zusammen mit seinem Nachfolger Friedrich Mare 21 Reliquien unter dem Hochaltar des Chors in der Klosterkirche gefunden haben. Er starb 1340.

Quellenlage

Arnolds Herkunft ist nicht einwandfrei rekonstruierbar. Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei ihm um die gleiche Person handelt wie Arnoldus de Camene. Dieser lässt sich in einer Urkunde als Liesborner Priester identifizieren. Nach Helmut Müller würde es sich in diesem Fall um den ersten aus Kamen gebürtigen und nicht adligen Abt des Klosters Liesborn handeln.

Die Informationen über das Verbot, weitere Mönche aufnehmen zu dürfen, stammen aus einer Urkunde, die gleichzeitig Arnold das erste Mal als Abt belegt. Auch die Schenkungen sowie weitere wirtschaftliche Tätigkeiten Arnolds und die Bestätigung der Pontifikalien sind urkundlich überliefert.

Darüber hinaus besaß Arnold einen Siegelstempel, der teilweise erhalten ist. Er war spitzoval, besaß die Maße 40 × 55 mm und bildete einen sitzenden Abt ab.

Literatur

  • Helmut Müller: Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn. De Gruyter, Berlin/ New York 1987 (Germania sacra NF 23), S. 236.
  • Ludwig Schmitz-Kallenberg: Eine gefälschte Papsturkunde des Klosters Liesborn. Mit einer Tafel. In: Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Alterthumskunde 67, 1909, S. 212–220.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Müller, Kanonissenstift, S. 90, 125f. und 236 und Schmitz-Kallenberg, Papsturkunde, S. 212ff.
  2. Vgl. Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 8: Die Urkunden des Bistums Münster von 1301-1325, bearb. von Robert Krumbholtz, Regensberg/ Münster 1901–1908, S. 638, Nr. 1739.
  3. Vgl. Müller, Kanonissenstift, S. 236.
  4. Vgl. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 137 - Msc. I 99 Bl. 86.
  5. Vgl. u. a. Landesarchiv NRW. Abteilung Westfalen, Sig.: B 213u/Kloster Liesborn/Urkunden, Nr. 138 - Msc. I 99 Bl. 79; Nr. 0 – Msc. I 99 Bl. 71 und Nr. 0 – Msc. I 99 Bl. 181'.
  6. Vgl. u. a. Westfälisches Urkundenbuch, Bd. 8: Die Urkunden des Bistums Münster von 1301-1325, bearb. von Robert Krumbholtz, Regensberg/ Münster 1901–1908, S. 435, Nr. 1190 und S. 441, Nr. 1208.
VorgängerAmtNachfolger
Florin KetelhotAbt des Klosters Liesborn
1328 – 1340
Friedrich Mare
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