Arorae
NASA-Bild von Arorae
Gewässer Pazifischer Ozean
Inselgruppe Gilbertinseln
Geographische Lage  38′ 37″ S, 176° 49′ 54″ O
Länge 9 km
Breite 1 km
Fläche 9,48 km²
Einwohner 994 (2020)
105 Einw./km²
Hauptort Roreti
Arorae gehört zu den südlichen Atollen der Gilbertinseln

Arorae (früher auch bekannt unter den Namen Arorai, Arurai, Hope Island oder Hurd) ist ein gehobenes Atoll der südlichen Gilbertinseln des Staates Kiribati im Pazifischen Ozean nahe dem Äquator. Es ist die südlichste Insel des Archipels und liegt 85 km südöstlich der nächstgelegenen Insel Tamana.

Geographie

Arorae ist ein gehobenes Atoll, das nur aus einer langgestreckten Koralleninsel besteht. Die Insel ist 9 km lang, etwas mehr als einen Kilometer breit und bedeckt eine Fläche von 9,48 km². Die Meereshöhe beträgt nicht mehr als 2 Meter. Im Jahr 2020 wurden auf Arorae 994 zumeist protestantische Einwohner gezählt. Die größten Siedlungen auf dem Atoll sind von Norden nach Süden: Tamaroa, Taribo und der Hauptort Roreti (früher auch Koreti benannt). Diese Orte verfügen auch über eines der typischen Versammlungshäuser einer Sippe, der maneabas. Postamt, Krankenhaus und Polizeistation befinden sich in Taribo, das auch über einen Bootskanal durch das die Insel umgebende schmale Riff verfügt. Das nördliche Ende Barbaroroa und das südliche Ende Batitotai sind unbewohnt. Das Klima ist trocken, Dürrezeiten kommen häufig vor.

Bevölkerung

Bevölkerungsstatistik

Einwohnerzahlen nach Volkszählungsbezirken
Zensus 1978 2005 2010 2015
Tamaroa 755 492 426  356 
Roreti (Hauptort) 772 764 853  655 
Gesamt 1527 1256 1279  1011 

Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsentwicklung für die Jahre 1947–2020
Zensus 1947 1963 1968 1973 1978 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Gesamt 1558 1760 1830 1626 1527 1470 1440 1248 1225 1256 1279 1011 994

Kultur

Da sich protestantische samoanische Missionare auf Arorae ansiedelten, wurde die Kultur auf Arorae, im Gegensatz zur Kultur der restlichen Gilbertinseln, hauptsächlich durch Samoa beeinflusst und die Bevölkerung größtenteils zum Protestantismus konvertiert. Ein weiterer Einfluss der samoanischen Kultur ist der Tanzstil des Taubati, für den die Insel bekannt ist. Hier wird die Musik durch Klatschen und Stampfen mit den Füßen visuell und perkussionistisch unterstützt.

In den zentralen und südlichen Gilbertinseln hat sich die traditionelle Verwaltungsstruktur mit Dorfältesten, den unimane, in neuerer Schreibung auch unimwane, erhalten. Arorae entsendet ein Mitglied in das kiribatische Parlament auf South Tarawa.

Die Fischer von Arorae sind sehr geschickt im Fangen von Thunfischen und Haien mit der Handleine. Die Flossen gefangener Haie werden als Zutat für die Delikatesse Haifischflossensuppe exportiert, neben der Kopraproduktion wichtige Einnahmequelle. Die Tradition der Inselbewohner verbietet es jedoch, von gefangenen Haifischen nur die Flossen abzuschneiden. Stattdessen müssen die Tiere zunächst an Land gebracht werden, damit der Rest als Nahrungsmittel verwendet werden kann. Haizähne werden zur Herstellung von Haizahnschwertern, den Tebutje verwendet, für die Arorae bekannt ist.

Arorae ist auch bekannt für die vor langer Zeit am nördlichen Ende aufgestellten Navigationssteine, teilweise aus nicht auf der Insel vorkommendem Granit und Vulkangestein, die den Bootsreisenden dabei helfen sollten, den richtigen Kurs zu den bis zu 1000 km benachbarten Inseln in Mikronesien und weiter nach Polynesien zu finden.

Verkehr

Die Insel ist hauptsächlich per Schiff zu erreichen. An der nördlichen Spitze liegt der Flugplatz Arorae, dreieinhalb Kilometer vom Zentrum des Ortes Tamaroa entfernt. Arorae wird von der staatlichen Air Kiribati über Tamana, North Tabiteuea und Onotoa angeflogen.

Commons: Arorae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Arorae janeresture.com. Illustrierte Informationen zu Geschichte und Kultur, engl. (Abgerufen 20. April 2010)
  • Arorae (Memento vom 23. Dezember 2010 im Internet Archive) Oceandots.com (Abgerufen 20. April 2010)

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Aritita Tekaieti (Hrsg.): 2020 Population and Housing General Report and Results. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, Juli 2021, Table G-1: History Table for Kiribati Population by island for Census year 1947 to 2020, S. 17 (englisch, Downloadlink [PDF; 48,2 MB; abgerufen am 8. März 2023]).
  2. Aritita Tekaieti, Tekena Tiroa (Hrsg.): Report on the Kiribati 2010 Census of Population and Housing – Vol 1: Basic Information and Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance and Economic Planning, August 2012, Appendix 5: Land Area of islands in Kiribati, S. 221–227, hier: S. 226 (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 6,7 MB; abgerufen am 8. März 2023]).
  3. Meßtischblatt Gilbert Islands 1:25000: Tamana (Series X042 (D.O.S. 367P)) Sheet Tamana & Arorae 1979
  4. Report of the 1978 Census of population and housing. Republic of Kiribati 1980, Vol. 1, S. 15 (Zeitraum ab Unabhängigkeit 1979)
  5. Aritita Tekaieti (Hrsg.): 2005 Census of Population – Volume 1: Basic information and tables (Revised version). Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, 17. Januar 2007, Table 3: Population by island, sex, village and broad age group – 2005, S. 20–31, hier: S. 29 f. (englisch, Downloadlink [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 8. März 2023]).
  6. Aritita Tekaieti, Tekena Tiroa (Hrsg.): Report on the Kiribati 2010 Census of Population and Housing – Vol 1: Basic Information and Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance and Economic Planning, August 2012, Table 3: Population by village, sex and age group – 2010, S. 34–50, hier: S. 49 (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 6,7 MB; abgerufen am 8. März 2023]).
  7. Orebwa Morate (Hrsg.): 2015 Population and Housing Census – Volume 1: Management Report and Basic Tables. Republic of Kiribati – National Statistics Office, Ministry of Finance, 1. September 2016, Table 3: Population by Village, Sex, And Age Group: 2015, S. 35–51, hier: S. 49 (englisch, mfed.gov.ki [PDF; 3,0 MB; abgerufen am 8. März 2023]).
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