Artikutza-Bahn
Artikutzako Trena
Gleisbau am Bauernhaus von Artikutza
Streckenlänge:28,5 km
Spurweite:Ab 1894: 500 mm,
Ab 1896: 600 mm
Maximale Neigung: Adhäsion: 15, 12, 20 und 25
Standseilbahn: 410, 387 und 310 
Schmalspurbahn- (rosa) und Standseilbahnstrecken (blau)
m ü. NHN
0 Lezo-Errenteria 10
1,5 %
9,4 Zorolla 145
Standseilbahn, 600 m, 41 %
10,0 Danborre 420
1,2 %
14,8 Gogorregi 475
Standseilbahn 400 m, 38,7 %         
15,2 630
16,2 Bianditz 676
2 %
23,5 Planoburu 525
Standseilbahn 680 m, 31 %
Urgurutz 375
Artikutza
24,2 313
25,5 Olazubieta 310
2,5 %
28,5 Elama 400

Die Artikutza-Bahn (baskisch Artikutzako Trena) war eine von 1905 bis 1917 mit vier Dampflokomotiven betriebene 28,5 km lange Schmalspur- und Standseilbahn bei Artikutza und Goizueta im spanischen Baskenland.

Geschichte

Bei Artikutza gab es am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein Industriegebiet mit Eisen- und Kaolinbergwerken, Eisenhütten und Sägewerken. Ab etwa 1894 führte eine kurvenreiche Decauville-Bahn dorthin, die mit von Ochsen gezogenen Wagen befahren wurde. Anfangs, zur Zeit von Raimunda Carriquiri hatte die Strecke eine Spurweite von 500 mm. Sie führte wohl von Elama über Artikutza nach Urgurutz.

Als Cinto und Loubière um 1896 in Artikutza tätig wurden, wurde die Strecke auf 600 mm Spurweite umgespurt, damit eine Decauville-Dampflokomotive verwendet werden konnte. Der Transport war aber weiterhin langsam und anstrengend, so dass die ursprüngliche Strecke durch eine 1905 gebaute, sehr viel kürzere Strecke mit drei Standseilbahnabschnitten und vier Schmalspurbahnabschnitten abgelöst wurde. Auf den nur durch die Schwerkraft bedienten, zweigleisigen Standseilbahnabschnitten mussten die bergabfahrenden Güterwagen schwerer sein als die bergauffahrenden. Dafür wurden auch mit gefüllten Wassertanks beladene Güterwagen eingesetzt.

Der Höhenunterschied zwischen Lezo und Errenteria betrug 675 Meter. Auf der gesamten Strecke befanden sich vier Dampflokomotiven und 61 Wagen. Auf jeder Fahrt wurden 2 Wagen mit je 2 Tonnen Leergewicht und bis zu 12 Tonnen Ladung transportiert. Es gab zur Blütezeit bis zu vier Fahrten pro Tag in jede Richtung. Die wichtigsten Transportgüter waren Eisen, Kohle, Kaolin, Paletten, Geländer und Bauholz. Außerdem diente die Bahn gelegentlich dem Personenverkehr. Jeder Zug wurde von drei Mitarbeitern bedient (Lokführer, Heizer und Bremser). Insgesamt waren 30 Personen für den Bahnbetrieb beschäftigt. Der Lokführer verdiente 5 Peseten pro Tag und die anderen Mitarbeiter jeweils 2,50 Peseten. Die Frachtkosten für eine Fahrt betrugen 2 Peseten pro Tonne.

Die Bergwerke wurden ab 1917 geschlossen, woraufhin die Schmalspurbahn abgebaut wurde. Der Stadtrat von San Sebastián, erwarb das Gebiet, um die Trinkwasserversorgung seiner immer größer werdenden Stadtbevölkerung zu gewährleisten. Daraufhin wurden alle industriellen und bergbaulichen Aktivitäten beendet, und die meisten Arbeiter verließen das Tal. Die Natur hat das ganze Tal zurückerobert, nachdem es zum Trinkwasserschutzgebiet erklärt wurde, aber der aufmerksame Wanderer kann hier und da noch Tunnel und Reste der Trasse finden, die 1905 für den Bahntransport angelegt worden sind.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Anton Mendizabal, Andoni Idiazabal und Pedro María Perez: El ferrocarril de Artikutza
  2. 1 2 Juanjo Olaizola: Historias del tren: Artikutzako Trena.
  3. 1 2 Antton Mendizabal und Juanjo Olaizola: El ferrocarril de Artikutza (spanisch) und Artikutzako ferrokarrila (baskisch).
  4. Mikelarri: Artikutzako trenaren arrastotik.

Koordinaten: 43° 12′ 47″ N,  47′ 47″ W

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