Artur Brausewetter (vollständiger Name: Arthur Friedrich Leon Brausewetter, Pseudonyme: Arthur Sewett, Friedrich Leoni; * 27. März 1864 in Stettin; † 26. Dezember 1946 in Heidelberg) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Schriftsteller.

Leben

Artur Brausewetter studierte Rechtswissenschaften, Philosophie und Theologie an der Universität Berlin und der Universität Bonn. Nach Abschluss seines Studiums arbeitete er zunächst ab 1890 als Hauslehrer in Dübzow und wurde dann 1893 Pfarrer in Reichenberg bei Danzig.

Später wurde er Pfarrer, seit 1908 Archidiakon, an der Oberpfarrkirche St. Marien in Danzig, wo er bis zur Vertreibung lebte. In den Jahren 1933 und 1934 wurde er von den Deutschen Christen im Danziger Landessynodalverband aus dem Amt gedrängt. Sein Nachfolger wurde Gerhard M. Gülzow. Brausewetter starb am 26. Dezember 1946 in Heidelberg.

Brausewetter war Mitarbeiter der Zeitungen Der Tag und Tägliche Rundschau und schrieb zahlreiche Romane, die hohe Auflagen erzielten und in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Sein Schauspiel Ich bin Doktor Eckart wurde 1944 in Weimar uraufgeführt. 1946 vollendete er seinen letzten Roman Die höheren Mächte, der das Schicksal der Bewohner Ostdeutschlands von 1933 bis 1945 behandelt.

Familie

Artur Brausewetter stammte aus einer Gutsbesitzerfamilie, sein Vater Hans Friedrich Oskar Brausewetter war jedoch Kaufmann in Stettin. Seine Mutter Nathalie war eine Tochter des Stettiner Buchhändlers und Verlegers Lèon Saunier. Artur Brausewetters jüngerer Bruder Richard Brausewetter wurde Offizier, sein jüngerer Bruder Max Brausewetter wurde Arzt; beide waren wie Artur Brausewetter auch schriftstellerisch tätig.

Artur Brausewetter heiratete 1890 Else Pretzell, Tochter des Rittergutsbesitzers Eugen Pretzell in Dübzow. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges verlor Artur Brausewetter seine Ehefrau und seinen ältesten Sohn.

Werke

  • Das Glück und andere Novellen, Leipzig 1898
  • Der Armenpastor, Dresden [u. a.] 1899 (unter dem Namen Arthur Sewett)
  • Die evangelische Oberpfarrkirche zu St. Marien in Danzig, Bielefeld [u. a.] 1899
  • Zwei Welten, Dresden [u. a.] 1902 (unter dem Namen Arthur Sewett)
  • Die Halbseele, Berlin (unter dem Namen Arthur Sewett)
    • 1 (1903)
    • 2 (1903)
  • Die Kirche siegt!, Berlin 1904 (unter dem Namen Arthur Sewett)
  • Königin Lear, Berlin 1905 (unter dem Namen Arthur Sewett)
  • Die Eisrose, Berlin 1907 (unter dem Namen Arthur Sewett)
  • Die neue Göttin, Berlin 1908
  • Der Herr von Borkenhagen, Berlin 1910
  • Stirb und werde!, Berlin 1912
  • Tolstoi und Ibsen und die religiöse Frage, Berlin-Zehlendorf 1912
  • Gedanken über den Tod, Stuttgart 1913
  • Don Juans Erlösung, Braunschweig [u. a.] 1915
  • Die Alten von Gerschauen, Berlin-Lichterfelde 1916
  • Meine Fahrten an die West- und Ostfront, Berlin-Lichterfelde 1916
  • Wer die Heimat liebt wie du, Braunschweig [u. a.] 1916
  • Des Meeres und der Liebe Wellen, Berlin [u. a.] 1917
  • Der Staatsanwalt, Berlin [u. a.] 1917
  • Die große Liebe, Leipzig 1918
  • Doktor Mollinar und seine Schülerin, Berlin [u. a.] 1919
  • Mehr Liebe!, Leipzig 1919
  • Das neue Glück und manches andere, Braunschweig [u. a.] 1919
  • Zum Herrschen geboren, Berlin 1919
  • Alt-Heidelberg, du feine!, Berlin-Dahlem 1920
  • Danzigs Schicksal, Leipzig-Stötteritz 1920
  • In Lebensfluten, im Tatensturm, Berlin 1920
  • Mich jammert des Volkes, Leipzig-Stötteritz 1920
  • Eine neue Kirche?, Leipzig-Stötteritz 1920
  • Sommernachts-Träume, Leipzig 1920
  • Und vergib uns unsre Schuld. Luise Millerin, Berlin-Dahlem 1920
  • Die Weltanschauung als Erlebnis, Leipzig-Stötteritz
    • 1. Goethes Weltanschauung, 1920
    • 2. Shakespeares König Richard III., 1920
    • 3. Friedrich Nietzsche, 1920
    • 4. Die Gottsucher des Nordens, 1920
    • 5. Zurück zur Natur!, 1920
  • Heros Liebesfahrt, Leipzig 1921
  • In der Heilanstalt, Leipzig 1921
  • Die Kulturaufgabe des deutschen Theaters, Berlin-Grunewald 1921
  • Ein Sommernachtstraum, Leipzig 1921; s:Ein Sommernachtstraum (Die Gartenlaube 1898)
  • Der Triumph des Esels und eine andere heitere Geschichte, Leipzig 1921
  • Die Badejungen von Zoppot, Leipzig 1922
  • Höchstes Glück der Erdenkinder, Leipzig 1923
  • Der Kampf mit den Geistern, Leipzig 1924
  • Dämonen der Zeit, Leipzig 1925
  • Der Meister des Lebens, Leipzig 1925
  • Sonne ins Leben!, Leipzig 1925
  • Und hätte der Liebe nicht ..., Breslau 1926
  • Der See, Breslau 1927
  • Rätsel der Seele, Breslau 1928
  • St. Marien in Danzig, Danzig 1928
  • Der Tanz um das Gewissen, Leipzig 1929
  • Peter Habichs Wandlung, Berlin 1930
  • Die Sterne lügen nicht, Leipzig 1930
  • Die letzte Karte in der Hand, Leipzig 1932
  • Nur ein Bauer, Breslau 1932
  • Danzig deutsch und treu, Leipzig 1933
  • Ein jeder treibt's, wie er kann, Berlin 1936
  • Tore öffnen sich, Berlin 1936
  • Der Weihnachtsmann, Hamburg 1936
  • Der Ruf der Heimat, Berlin 1937
  • Ich bin Doktor Eckart, München 1941

Literatur

  • Gunnar Anger: Brausewetter, Artur (Friedrich Leon). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 28, Bautz, Nordhausen 2007, ISBN 978-3-88309-413-7, Sp. 207–241.
  • Fritz Raeck: Pommersche Literatur. Proben und Daten. Pommerscher Zentralverband, Hamburg 1969, S. 322.
  • Eckhard Wendt: Stettiner Lebensbilder (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 40). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2004, ISBN 3-412-09404-8, S. 101–103.

Fußnoten

  1. 1 2 Wolfgang Dahle: Artur Brausewetter. Schriftsteller aus Stettin. In: Die Pommersche Zeitung. Nr. 18/2014, S. 4
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