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Das Sternchen, auch der Stern, Asteriskus oder Asterisk (*, als Anmerkungszeichen älter auch ; von spätlateinisch asteriscus, von altgriechisch ἀστερίσκος asterískos, „Sternchen“) ist ein typografisches Zeichen in Form eines kleinen fünf- oder sechsstrahligen Sterns.

Verwendung

Typografie und Schriftwesen

  • Fußnotenzeichen: eine Anmerkung in Druckwerken, die aus dem Fließtext ausgelagert wird, um den Text flüssig lesbar zu gestalten
  • Formulare: Kennzeichnung von Pflichtfeldern (* Name:)
  • Platzhalter für nicht ausgeschriebene Buchstaben in tabuisierten oder aus anderen Gründen nicht auszuschreibenden Wörtern (f*** für „fuck“, oder schei*e)
  • Ahnenforschung: genealogisches Zeichen für „geboren“ (* 13. Mai 1968) – 1910 unter der Bezeichnung „Stern“ vom Berliner Verein Herold konzipiert und erstmals im Supplementband zur 6 Auflage von Meyers Großem Konversations-Lexikon verwendet
  • Trans-Sternchen: Versinnbildlichung von Geschlechtsidentitäten im Transgender-Spektrum (trans* Personen)
  • Gendersternchen: Mittel der Inklusion aller Geschlechtsidentitäten (Lehrer*innen)
  • Netzjargon: Einklammerung von Gefühlsäußerungen in Chats und Internetforen (*grins*), einzelne Sternchen für Korrekturen in Chats und Kommentaren auf Internetplattformen (*seit oder seit*)
  • Asteriskus (Psalmengebet): zeigt die Mittelkadenz eines Psalmverses an

Kommunikationstechnik und Datenverarbeitung

  • Sondertaste auf Telefontastaturen
  • Auf Rechenmaschinen ist die Summen-Taste mit einem Sternsymbol („Klarstern“) gekennzeichnet. In dieser Funktion ist das Symbol standardisiert in DIN ISO 7000 „Graphische Symbole auf Einrichtungen“ als Symbol ISO-7000-0656 „Total“ (dt. „Resultat“).
  • Verschiedene Computer-Anwendungsprogramme akzeptieren das Sternchen als Tastatureingabe für das Malzeichen und stellen dieses dann auch als Sternchen dar.
  • Bei der Eingabe von Passwörtern werden anstelle der eingegebenen Zeichen aus Sicherheitsgründen oftmals nur Sternchen angezeigt. Viele Betriebssysteme verwenden zu diesem Zweck mittlerweile das Sonderzeichen „schwarzer Kreis“ (, siehe Unicodeblock Geometrische Formen).
  • Fettkennzeichnung: Wenn keine Text-Formatierung verfügbar ist, wird das Sternchen häufig wie ein Anführungszeichen verwendet, um damit eine Hervorhebung oder den Schriftstil fett zu kennzeichnen. Da diese Schreibweisen auch in E-Mails gängig sind (da oft kein Rich Text Format verfügbar ist, beziehungsweise beim Aufkommen von E-Mail für diese noch nicht verwendbar war) wird in vielen E-Mail-Programmen solcher Text hervorgehoben. Zunehmend wird auch in den Kommentarfunktionen vieler Weblog-Systeme auf diese Funktionen zurückgegriffen, meist mithilfe verschiedener vereinfachter Auszeichnungssprachen (wie zum Beispiel Markdown): Diese verwenden zum Teil das Sternchen als „Quellcode“ zur Hervorhebung von Textstellen (*kursiv*, **fett**).
  • Aufzählungszeichen: Ähnlich wie zur Fettkennzeichnung verhält es sich mit dem Sternchen als Aufzählungspunkt für Listen. Viele Textverarbeitungsprogramme wandeln daher ein alleinstehendes Sternchen am Beginn eines Absatzes während der Eingabe automatisch in ein formatiertes Listenelement um. Zum Beispiel Markdown oder auch Wikisyntax wandeln Zeilen die mit einem Sternchen beginnen nach bestimmten Regeln (eben der Syntax) in Listenelemente um.

Mathematik

Informatik

Sprachwissenschaft

Chemie

Zeichencodierung

Unicode

Der Unicode definiert eine Vielzahl an Sternen und sternähnlichen Symbolen:

Kodierung in Unicode
Codepunkt Zeichen Beschreibung Bezeichnung im Standard Block
U+002A*SternchenASTERISKBasis-Lateinisch (0000–007F)
U+066D٭Arabischer Stern, fünfzackigARABIC FIVE POINTED STARArabisch (0600–06FF)
U+203BVierpunktkreuz (japanische Verweismarke)REFERENCE MARKAllgemeine Interpunktion (2000–206F)
U+2042DreifachsternchenASTERISMAllgemeine Interpunktion (2000–206F)
U+204Etiefgestelltes SternchenLOW ASTERISKAllgemeine Interpunktion (2000–206F)
U+2051zwei vertikal angeordnete SternchenTWO ASTERISKS ALIGNED VERTICALLYAllgemeine Interpunktion (2000–206F)
U+205CKreuz mit PunktenDOTTED CROSSAllgemeine Interpunktion (2000–206F)
U+2217Hodge-Stern-OperatorASTERISK OPERATORMathematische Operatoren (2200–22FF)
U+229Beingekreister SternoperatorCIRCLED ASTERISK OPERATORMathematische Operatoren (2200–22FF)
U+22C6Stern-Operator
Verwendung: power in APL
STAR OPERATORMathematische Operatoren (2200–22FF)
U+2605Schwarzer fünfzackiger SternBLACK STARVerschiedene Symbole (2600-26FF)
U+2606Weißer fünfzackiger SternWHITE STARVerschiedene Symbole (2600-26FF)
U+26B9SextilSEXTILEVerschiedene Symbole (2600–26FF)
U+2731fettes SternchenHEAVY ASTERISKDingbats (2700–27BF)
U+2732fettes Sternchen mit offener MitteOPEN CENTRE ASTERISKDingbats (2700–27BF)
U+29C6Von einem Quadrat umschlossenes SternchenSQUARED ASTERISKVerschiedene mathematische Symbole-B (2980–29FF)
U+2A6EGleichheitszeichen mit übergesetztem SternEQUALS WITH ASTERISKZusätzliche Mathematische Operatoren (2A00–2AFF)
U+A673slawisches SternchenSLAVONIC ASTERISKKyrillisch, erweitert-B (A640–A69F)
U+FE61kleines SternchenSMALL ASTERISKKleine Formvarianten (FE50–FE6F)
U+FF0ASternchen vollbreit (CJK) FULLWIDTH ASTERISKHalbbreite und vollbreite Formen (FF00–FFEF)

Außerdem existieren im Unicodeblock Dingbats im Bereich U+2729–U+274B eine Reihe von mehr oder weniger sternförmigen Symbolzeichen (teils als ASTERISK benannt).

TeX/LaTeX

In den Auszeichnungssprachen des Formelsatzes TeX respektive LaTeX kodiert man:

Kodierung in Latex
Anweisung Symbol Bemerkung
**Am Zeilenanfang ggf. \** benutzen
\textasteriskcentered
\astMathematik-Modus ($...$) benötigt
\circledastPaket "amssymb" und Mathematik-Modus ($...$) benötigt
\starMathematik-Modus ($...$) benötigt
\bigstarPaket "amssymb" und Mathematik-Modus ($...$) benötigt
\FiveStarOpenPaket "bbding" benötigt; beim Tief- oder Hochstellen in \mbox{} oder \text{} einzubetten
Commons: Sternchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. von der von Dudenredaktion. Dudenverlag, Berlin 2015, S. 188.
  2. Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 850, Stichwort Asteriscus (bei zeno.org)
  3. anonym: Grundsätze der Heraldik oder Wapenkunst. 2 (Wapen Kunst). Pützische Buchhandlung, Köln 1779, Chur Hanover, S. 58.
  4. Friedrich Forssman, Ralf de Jong: Detailtypografie. 2. Auflage. Schmidt, Mainz 2004, ISBN 3-87439-642-8, S. 190: Satzzeichen – Alltägliche Sonderzeichen.
  5. Stephan Kekule von Stradonitz: Über den Nutzen einer internationalen Hilfssprache für die genealogische Forschung. In: Mitteilungen der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte. Heft 6, Leipzig 1910, S. 30 (Scan auf genealogy.net).
  6. Walther Multa 32. In: Rechnerlexikon. Abgerufen am 31. Juli 2012.
  7. Erich Ruhland: Die Sekretärin. Ein Lehr-, Arbeits- und Nachschlagewerk in Frage und Antwort. 5. Auflage, Frankfurt am Main 1972, S. 144: 60. Was bewirkt die Summentaste? – Sie bewirkt das Drucken des Ergebnisses („Klarstern“) und bringt das Zählwerk wieder auf Null.
  8. Wolfgang Ludwig-Mayerhofer: Vorlesung: Statistisches Testen. (PDF) Universität Siegen, S. 33, abgerufen am 8. August 2018.
  9. Fang Jing Blog. Abgerufen am 18. Mai 2015.
  10. Stackexchange-Eintrag. Abgerufen am 18. Mai 2015.
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