Asterius von Amaseia (* vor Mitte des 4. Jhd.; † in hohem Alter vor 431 n. Chr.) wirkte von 380/390 n. Chr. bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts. Er war in der Nachfolge von Eulalios christlicher Bischof in Amaseia, der Hauptstadt von Hellenopontos. Asterius, der ein hervorragender Kanzelredner war, verfasste Enkomia auf Märtyrer und Homilien. In seinen Predigten lehrte er, dass der Besitz Eigentum Gottes sei und dass der Mensch soziale Verpflichtungen besitze. Er setzte sich für Schwache, Barbaren, Sklaven und Frauen ein. Seine Lehre ist sowohl von der platonischen als auch von der kynisch-stoischen Philosophie beeinflusst. Einige seiner Predigten sind in Photios’ Bibliotheke erhalten.
Er wurde auf der 7. ökumenischen Synode zu Nicäa 787 n. Chr. heiliggesprochen.
Ausgaben
- Jacques Paul Migne: Pathrologia Graeca, Band 40, 1863, S. 155–480 (nicht alle Homilien richtig zugeordnet).
- C. Datema (Hrsg.): Asterius of Amasea. Homilies I–XIV. Text, introduction and notes. Leiden 1970.
- Übersetzungen
- Die Homilien des Asterius. Herausgegeben von J. G. v. Engelhardt. 3 Bände, 1830, 1832, 1833.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Bautz: Asterius von Amaseia. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 256–257.
- Wolfgang Speyer: Asterios v. Amaseia. In: Reallexikon für Antike und Christentum (RAC). Supplement-Band 1, Anton Hiersemann, Stuttgart 2001, ISBN 3-7772-0103-0, Sp. 626–639.
- Adolf Jülicher: Asterios 13. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 1787.