Aubinger Heizkraftwerk | |||
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Ansicht von Südost. | |||
Lage | |||
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Koordinaten | 48° 9′ 45″ N, 11° 25′ 30″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Daten | |||
Typ | Heizkraftwerk | ||
Projektbeginn | 1937 | ||
Stilllegung | 1964 |
Das ehemalige Aubinger Heizkraftwerk ist ein Industriegebäude im Münchner Stadtteil Aubing, an der Rupert-Bodner-Straße, das seit 2007 unter Denkmalschutz steht.
Geschichte
Das Kraftwerk wurde 1937 als Teil einer unvollendet gebliebenen Industrieanlage der Reichsbahn geplant und ab 1940 gebaut. Zuvor wurden archäologische Ausgrabungen durchgeführt, um Teile eines bajuwarischen Gräberfelds zu erschließen (siehe den Abschnitt Archäologische Funde in Geschichte Aubings). Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Reichsbahnanlagen in Aubing bombardiert, nach Kriegsende blieb die Anlage zunächst ungenutzt. 1952 erfolgte durch die Deutsche Bundesbahn ein Umbau der Halle zum Heizkraftwerk. Seit dessen Stilllegung, wohl zwölf Jahre später, steht die Halle leer.
In den 1990er Jahren fanden Techno-Partys im Gebäude statt, unter anderem mit Monika Kruse als DJ.
2005 verkaufte die damalige Bahngesellschaft Vivico die Halle mit dem 20000 Quadratmeter großen Gelände mit geschütztem Baumbestand an die Mineralölfirma und Tankstellenbetreiberin Allguth, die hier eine Firmenzentrale einrichten wollte. Die Planung wurde vom Münchner Architekturbüro Haack und Höpfner durchgeführt, 2006 wurde ein Bauantrag eingereicht. Zum Baubeginn kam es trotz Genehmigung jedoch nicht, stattdessen verkaufte Allguth Ende 2010/Anfang 2011 wieder. Im März 2011 war der neue Besitzer nicht bekannt. Mittlerweile ist aber wieder die Allguth GmbH der Eigentümer. Diese wollen dort für 80 Millionen € unter dem Namen "Bergson Kunstkraftwerk" ein neues Kulturzentrum mit unter anderem Galerie, Jazzkeller, Restaurant und einen Konzertsaal für 400 Besucher errichten. Die Eröffnung ist für 2023 geplant.
Architektur
Die Halle ist 45 Meter breit und 25 Meter hoch. Die Fassade der drei im Originalzustand erhaltenen Gebäudeseiten besteht aus Ziegelmauerwerk, das von 20 Meter hohen Fensterbändern dominiert wird. Die Fenstergewände und das neoklassizistische Kranzgesims am Dach bestehen aus Nagelfluh. Die Westfassade ist dagegen eine Behelfskonstruktion aus den 1950er Jahren. Der schlechte Erhaltungszustand der Halle, besonders des Daches, war im November 2010 Thema im zuständigen Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied.
- Südfassade
- Innenansicht von Süden
- Westfassade ohne Fenster
- Ansicht von Norden
Weblinks
Siehe auch
- Liste der Kulturzentren in München
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 Martin Bernstein: Industrie-Kathedrale verfällt. In: Süddeutsche Zeitung. 29. März 2011, S. R7.
- ↑ Liebe und Kohl. (PDF) In: Der Spiegel. 26. August 1996, abgerufen am 22. Juli 2022.
- ↑ Website (Memento vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive) der Architekten Haack und Höpfner, aufgerufen am 19. Dezember 2012.
- ↑ HKW Aubing - allguth.de. (Nicht mehr online verfügbar.) 10. Juli 2019, archiviert vom am 10. Juli 2019; abgerufen am 10. April 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Neues Kulturzentrum für München: Die Kunst befeuern. Münchner Merkur. Abgerufen am 10. April 2021.
- ↑ stenger2: BERGSON KUNSTKRAFTWERK. Abgerufen am 10. April 2021.
- ↑ Eine Kathedrale für die Kultur. Süddeutsche Zeitung vom 23. April 2021. Abgerufen am 7. Mai 2022.
- ↑ Ouvertüre im Kunstkraftwerk. Süddeutsche Zeitung vom 7. Mai 2022. Abgerufen am 7. Mai 2022.
- ↑ Privates Kulturzentrum in München: Alte Schönheit neu belebt. Abendzeitung München vom 10. April 2021. Abgerufen am 7. Mai 2022.
- ↑ Sicherungsmaßnahmen gefordert. Abgerufen am 10. April 2021.