August Christian Winkler (* 9. Januar 1900 in Köln-Ehrenfeld; † 31. Oktober 1961 in München) war ein deutscher Politiker (Zentrum, später CSU) und aktivistischer Katholik. Winkler wurde vor allem bekannt als Abgeordneter im Reichstag in den Jahren 1930 bis 1933 sowie als Organisationsleiter des Katholischen Gesellenvereins in Köln.

Leben und Wirken

Winkler begann sich bereits als junger Mann in der katholischen Kirche zu engagieren. Als politisch aktiver Katholik übernahm er schließlich den Posten des Organisationsleiters des Katholischen Gesellenvereins in Köln. Außerdem trat Winkler der Zentrums-Partei, von 1871 bis 1933 das Sammelbecken des politischen Katholizismus im Deutschen Reich, bei. Für das Zentrum kandidierte er im September 1930 erfolgreich für den Reichstag. Nachdem sein Mandat in den Reichstagswahlen vom Juli 1932, vom November 1932 und vom März 1933 bestätigt wurde, gehörte er dem Parlament bis 1933 an. Im Zentrum bekleidete Winkler außerdem den Posten des Vorsitzenden des Reichsjugendausschusses seiner Partei.

Im März 1933 stimmte Winkler gemeinsam mit den übrigen Abgeordneten seiner Fraktion für das sogenannte Ermächtigungsgesetz, das die Gewalt der Legislative auf die Reichsregierung übertrug – d. h. Legislative und Exekutive zusammenlegte – und zusammen mit der Reichstagsbrandverordnung vom Februar 1933 die Grundlage der nationalsozialistischen Diktatur bildete. Am 1. Juli 1933 trat Winkler aus dem Zentrum aus und bemühte sich fortan um einen Hospitantenstatus in der NSDAP. Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss Winkler sich der CSU an, für die er von 1954 bis zu seinem Tode dem Bayerischen Landtag angehörte.

Einzelnachweise

  1. Reinhard Richter: Nationales Denken im Katholizismus der Weimarer Republik (Theologie; Bd. 29). Lit-Verlag, Münster 2000, S. 358, ISBN 3-8258-4991-0 (zugl. Dissertation, Universität Bochum 2000).
  2. Thomas Schlemmer, Hans Woller (Hrsg.): Bayern im Bund, Bd. 3: Politik und Kultur im Föderativen Staat, 1949 bis 1973 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte; Bd. 54). Oldenbourg Verlag, München 2004, S. 99, ISBN 3-486-56596-6.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.