August Peter Friedrich Siegmund von Schöning (* 12. März 1780 in Ückerhof, Kreis Pyritz; † 30. November 1858 in Stargard in Pommern; vollständiger Name August Peter Friedrich Sigmund von Schöning) war ein preußischer Landrat.
Leben
Er war der älteste Sohn des Gutsbesitzers und Landrats August Ernst von Schöning und dessen Gemahlin Friedrike Amalie von Papstein. Die Familie von Schöning gehört zu den ältesten pommerschen Adelsgeschlechtern. Er erhielt zunächst Privatunterricht zu Hause, besuchte dann die Realschule in Berlin, das spätere Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, und studierte anschließend Rechtswissenschaft und Kameralwissenschaften an der Brandenburgischen Universität Frankfurt.
1801 wurde er Referendar bei der Regierung in Stettin, 1802 Referendar bei der Pommerschen Kriegs- und Domänenkammer und im März 1804 Assessor bei der Kammer.
Als sein Vater das Amt des Landrates des Kreises Pyritz niederlegte, wurde August Peter von Schöning im Juni 1804 von den Kreisständen zu seinem Nachfolger gewählt. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1807 übernahm er die väterlichen Güter Ückerhof, Suckow an der Plöne und Muscherin. 1817 legte er bei Suckow das Gut Schöningsburg an. Neben seinem Amt als Landrat wurde er im Jahre 1827 zum Geheimen Regierungsrat und Mitglied des Regierungskollegiums in Stettin ernannt. Im Jahre 1848 legte er sein Amt als Landrat nieder. Bei dieser Gelegenheit erhielt er den Titel eines Wirklichen Geheimen Oberregierungsrates.
August Peter von Schöning war ununterbrochen von 1824 bis 1854 Mitglied des Pommerschen Provinziallandtages. In den 1. und 2. Provinziallandtag (1824 und 1827) wurde er als Abgeordneter der Landgemeinden des Kreises Greifenhagen, des Kreises Pyritz und des Kreises Saatzig gewählt. Im 3. bis 13. Provinziallandtag (1831 bis 1856) saß er dann als Vertreter der Ritterschaft. Im 3. bis 13. Provinziallandtag wurde er zum Stellvertreter des Vorsitzenden ernannt.
Er blieb unvermählt und hatte Ludwig (von) Schöning-Megow und dessen 1826 geborenen Schwester Mathilde Auguste Wilhelmine adoptiert. Die des Ludwig von Schöning-Megow mit Marie von Jagow-Liepen blieb kinderlos. Seine Schwester Mathilde heiratete den Offizier Carl von Cranach-Lindebusch. Dieser Verbindung entsprossen zwei Zwillingsschwestern Clara, verheiratete von Heyden-Linden, und Marie, liiert mit dem Offizier von Derenthall-Kerkow. So fiel der Familienfideikommiss Megow über Clara an die Familie von Heyden-Linden.
Schriften
- Historisch-geographisch-statistisches Handbuch des Pyritzer Kreises in Hinter-Pommern, Regierungs-Departments Stettin. F. Grade, Stettin 1856, S. 573–577. (Online).
Literatur
- Steffen Arndt: Der königlich preußische Landrat im 18. und im 19. Jahrhundert am Beispiel des Kreises Pyritz in Pommern. In: Baltische Studien. Band 91 N.F., Hrsg. Dirk Alvermann, Verlag Ludwig, Kiel 2005, S. 97–120. ISSN 0067-3099
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II. Band 3, W. Dietze, Anklam 1868, S. 793–794. (Online)
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. in: Historische Kommission zu Berlin (Hrsg.): Einzelveröffentlichungen; 85, K. G. Saur Verlag, München 2009, S. 899–900. (Online) ISBN 978-3-598-23229-9.
Weblinks
- Vita August Peter Friedrich Siegmund von Schöning, als Nr. 52, in: Familienchronik Berlin 1830, S. 102 ff. (Mit Halbportrait, und Zeichen des Johanniterordens)
Fußnoten
- ↑ Hermann Keipp: Berliner Revue: Social-politische Wochenschrift. 1858, 4. Quartal, Verlag Heinicke, Berlin 1858, S. 501–502.
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Teil II. Band 3. Anklam 1868, S. 757–758. (Online).
- ↑ Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 44. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8.
- ↑ Königlich-Preußischer Staats-Anzeiger, №. 20, Berlin, Sonnabend den 24. Januar 1863, Red. Schwieger, Königliche Hof-Buchdruckerei Rudolph (Ludwig) Decker, Berlin 1863, S. 137. (Online)
- ↑ Hermann von Schöning: Nachträge zu der von Kurd Wolfgang von Schöning (…) 1839 herausgegebenen Geschichte der Familie von Schöning. A. Leidholdt, Merseburg 1891, S. 21. (Online)