Friedrich August Wilhelm von dem Knesebeck (* 18. Januar 1775 auf Böhme bei Walsrode; † 10. Dezember 1842 in Lüneburg) war ein hannoverscher Generalmajor.
Leben
Herkunft
Seine Eltern waren Wilhelm Friedrich von dem Knesebeck (* 1737; † um 1779) und dessen Ehefrau Magarethe Juliane, geborene von Hattorf (* 24. April 1747; † 17. Februar 1809). Sein Vater war Erbherr auf Corvin, Böhme Klein-Eilstorf und Hethorm sowie Oberhauptmann in Mecklenburg-Strelitz.
Karriere
Nach dem Tod seines Vaters widmete sich die Mutter der Erziehung der Kinder im elterlichen Hause. Knesebeck trat am 18. Mai 1790 als Fähnrich in das 11. Infanterie-Regiment ein, wurde aber gleich auf die Ritterakademie in Brandenburg an der Havel versetzt. Am 26. Juli 1795 wurde er als Premierleutnant in die Leibgarde versetzt. Während des Ersten Koalitionskrieges kämpft er mit dem Regiment in Flandern, foch in der Schlacht bei Famars und vor Nimwegen.
Am 4. Juni 1801 wurde Knesebeck Rittmeister. Nach dem Einmarsch der Franzosen und der Konvention von Artlenburg ging er zur King’s German Legion. Er kam am 16. Oktober 1803 als Rittmeister in das 1. Dragoner-Regiment. Aber am 7. September 1810 verließ er, wie zuvor Albrecht von Estorff (1766–1840), die Legion. Er sollte nach dem Tod seiner Mutter das Erbe antreten, die französische Besatzung drohte anderenfalls damit, alles zu konfiszieren. Das Angebot, in westfälische Dienste zu treten lehnte er ab, 1811 wurde er aber dann Maire des Amtes Walsrode.
Während der Befreiungskriege 1813 wurde er von einer Kosaken-Patrouille gefangen genommen und zum General Wallmoden gebracht. Der übernahm ihn gleich als Major und schickte ihn in das neu formierte Bremen-Verdische Husaren-Regiment. Er kam aber nur beim Gefecht von Sehestedt am 10. Dezember 1813 mit der von ihm befehligten Einheit direkt zum Einsatz.
Am 28. März 1814 wurde er Oberstleutnant und Kommandeur der Landwehr-Regiments Celle. Am 21. August 1820 wurde er zum Verwalter des Klosters St. Michaelis in Lüneburg gewählt, daher verließ die Armee als Oberst. Am 26. Mai 1840 wurde er zur Feier seines 50-jährigen Dienstjubiläums zum Generalmajor befördert. Er starb am 10. Dezember 1842 in Lüneburg.
Familie
Knesebeck heiratete am 4. Dezember 1801 in Landesbergen Friedrike Amalie von Bothmer (* 19. Juli 1781; † 27. November 1853). Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:
- Friedrich Julius Georg (* 21. Februar 1803; † 2. November 1879)
- ⚭ 1836 Jenny Franziska Sophie Charlotte Wilhelmine von dem Knesebeck (* 11. Oktober 1810; † 10. Januar 1838)
- ⚭ 1840 Julie Luise Sophie Philippine von dem Bussche-Streithorst (* 5. Oktober 1817; † 25. Mai 1849)
- ⚭ 1850 Luise Friederike Wilhelmine Alexander Georgine Franziska Charlotte von der Horst (* 9. September 1813; † 9. Mai 1879)
- Lionel Karl Bernhard Ernst (* 27. Juli 1807; † 29. Mai 1848), hannoverscher Hauptmann ⚭ 1842 Franziska Karoline Henriette Dorothea Friederike Elisabeth von Reden (* 14. Dezember 1807)
- Ernst Julius Georg (1809–1869) Generalleutnant, Gesandter in München, Stuttgart und Wien ⚭ Agnes von Linsingen (* 21. November 1820; † 31. Dezember 1893), Dame des Theresienordens
- Bernhard August Friedrich (1817–1887), preußischer Generalmajor ⚭ 1851 Anna Fanny Schön (* 13. April 1833; † 6. März 1907)
- Julie Luise Charlotte (* 8. März 1811; † 9. November 1889) ⚭ Freiherr Wilhelm Karl Konrad von Hammerstein-Loxten, auf Steinhorst (1808–1872)
- Auguste Friederike Wilhelmine (* 18. Dezember 1813; † 27. September 1873) ⚭ 1835 Friedrich Ludolf Karl Leue († 17. September 1852), Regierungsrat
Literatur
- Bernhard von Poten: Die Generale der Königlich hannoverischen Armee und ihrer Stammtruppen. in: Beiheft zum Militär-Wochenblatt. 1903, E.S. Mittler & Sohn, S. 302.
- Neuer Nekrolog der Deutschen auf das Jahr 1842 XX, Teil 2, S. 840ff.
- North Ludlow Beamish: Geschichte der königlich Deutschen Legion. Band 2, Anhang S. 143.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser 1901. Erster Jahrgang, S. 511f.
- Jahrbuch des Deutschen Adels. Band. 2, 1898, S. 304ff.
Einzelnachweise
- ↑ Magarethe Juliane von Hattorf bei online-ofb.de