Augusta Freifrau von Buttlar, geb. Ernst (* 17. Juli 1796 in Pillnitz bei Dresden; † 5. Juli 1866 in Florenz), war eine deutsche Porträt- und Miniaturmalerin.
Herkunft
Ihre Eltern waren Ludwig Emanuel Ernst und dessen Ehefrau Erdmuthe Charlotte Friederike Schlegel. Ihr Vater war Hofwirtschafts-Direktor, Hofsekretär und später Zweiter Hofmarschall am kurfürstlich-Sächsischen Hofe in Dresden. Ihre Mutter war eine Schwester der Literaten August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel.
Leben
Augusta von Buttlar studierte ab 1810 an der Kunstakademie in Dresden bei Johann Friedrich Matthäi. Nach der mehrfachen Teilnahme an den Ausstellungen der Kunstakademie in Dresden und einem Aufenthalt in Frankfurt am Main 1818 schrieb sie sich 1821 als „Dilettantin“ an der Akademie der Bildenden Künste in München ein. Dort wurde sie von Robert und Peter von Langer unterrichtet.
Während eines längeren Aufenthalts in Paris 1822/23, den sie zusammen mit ihrem Mann Heinrich von Buttlar unternahm, wurde sie im Atelier von François Gérard unterrichtet. Ab 1824 sind Aufenthalte in London (mit ihrem Onkel August Wilhelm Schlegel), Bonn, Rom, Dresden, Böhmen und Wien nachweisbar. Dort erhielt Augusta von Buttlar auch zahlreiche Bildnisaufträge aus aristokratischen Kreisen. 1827 konvertierte sie in Florenz zum Katholizismus. Im April 1847 kopierte sie in den Uffizien zwei Selbstporträts aus der Sammlung der Künstlerselbstbildnisse – das Raffaels und Pietro Peruginos – in Aquarell und fertigte auch einige Kreidezeichnungen nach weiteren Gemälden an. Um 1848 war die Familie dann in Brixen in Tirol ansässig. In dieser Zeit machte sie von September 1856 bis August 1857 mit dem Schriftsteller und Theologen Alois Meßmer eine Reise durch Italien.
Werke
In Paris entstandene künstlerische Werke:
- Porträt der Germaine de Staël nach François Gérard, 1822/1823, Verbleib unbekannt
- Die zwei ältesten Kinder der Herzogin von Broglie, 1823, Verbleib unbekannt
- Porträt der Frau von Unger mit ihrem Sohn, Verbleib unbekannt
- Selbstporträt, Verbleib unbekannt
- Porträt Heinrich von Buttlar, Verbleib unbekannt
Literatur
- Dankmar Trier: Buttlar, Augusta von. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 15, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22755-8, S. 390.
- Robert Corwegh: Buttlar, Augusta v., geb. Ernst. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 306 (Textarchiv – Internet Archive).
- Buttlar, Auguste Freiin von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 131.
- Gitta Ho: Buttlar, Augusta von (Buttler, Auguste von) (geb. Ernst). In: Bénédicte Savoy, France Nerlich (Hrsg.): Pariser Lehrjahre. Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der französischen Hauptstadt. Band 1: 1793–1843. Berlin / Boston 2013, S. 39–41. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Rudolf Huber: Eine sächsische Malerin in Brixen. In: Der Schlern, 1922, S. 84–86. (online)
Weblinks
- Augusta von Buttlar im Frauenwiki Dresden
Einzelnachweise
- ↑ Matrikeldatenbank.
- ↑ Dresden, SLUB, Mscr.Dresd.e. 90, XIX, Band 3, Nr. 122, Auguste von Buttlar an August Wilhelm Schlegel, Brief aus Paris vom 15. Oktober 1822.
- ↑ Ernst Behler: Einleitung. In: Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe. Band 10. Ferdinand schöningh, München, Paderborn, Wien 1969, S. XLV.
- ↑ Archivio Storico delle Gallerie degli Uffizi, Filza LXXI (1847), ins. 60.
- ↑ Rudolf Huber: Eine sächsische Malerin in Brixen. In: Der Schlern 3, 1922, S. 84–86.