Auguste Glaize (* 15. Dezember 1807 in Montpellier; † 8. August 1893 in Paris), auch Auguste-Barthélémy Glaize, war ein französischer Historien- und Genremaler, Pastellist und Lithograf. Sein Werk ist der Romantik zuzuordnen.
Leben
Auguste Glaize bildete sich in Paris unter den Brüdern Achille und Eugène Devéria in der Malerei und in der Lithografie aus und malte Bilder verschiedenen Inhalts. Zu seinen Förderern gehörte Alfred Bruyas.
Das Musée national du château de Versailles et des Trianons in Versailles bewahrt das von seinem Sohn Léon Glaize (* 1842) geschaffene Porträt des Auguste-Barthélémy Glaize (1878).
Werke
Frühe Gemälde:
- 1844: Die heilige Elisabeth von Ungarn
- 1845: Die Vertreibung Heliodoros aus dem Tempel, Kopie nach Raffael, Paris, Musée du Louvre
- 1846: Der Stern von Betlehem, Quesnoy-sur-Airaines, Kirche
- 1847: Dante, seine Göttliche Komödie schreibend
- 1852: Die gallischen Weiber, sich gegen die Römer wehrend, Paris, Musée d’Orsay
Nach seiner frühen Schaffensphase kam er auf den Gedanken, geschichtsphilosophische Ideen und moralische Lehren zu versinnlichen. Die ersten Bilder dieser Art erschienen unter den Titeln Der Schandpfahl, an welchem 16 Märtyrer der Idee ausgestellt sind, und Was man mit 20 Jahren sieht, der sanguinische Traum eines Liebespaars, auf der Weltausstellung in Paris von 1855.
Zu dieser Gattung gehören:
- 1855: Der Schandpfahl, Marseille, Musée des Beaux-Arts
- 1861: Das Elend als Kupplerin
- 1866: Der Tod und die Wollust
- 1872: Das Schauspiel der menschlichen Torheit (Hauptwerk)
Von seinen übrigen Schöpfungen sind zu nennen:
- 1859: Wandmalereien in der Kirche St-Sulpice de Paris
- 1868: Wandmalereien in der Pfarrkirche St-Jacques-du-Haut-Pas in Paris
- 1873: Tod Johannes des Täufers, Triptychon
- 1875: Christus und die Ehebrecherin
- 1877: Der Blinde und der Lahme
Literatur
- Glaize, Auguste Barthélemy. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 232 (Textarchiv – Internet Archive).