Austauschhölzer sind Hölzer, die eine Holzart möglichst gleichwertig ersetzen sollen. Maßgebliche Kriterien hierfür sind z. B. die Dauerhaftigkeit (bei Außeneinsatz) oder die Festigkeitswerte. Gründe für den Austausch können eine bessere Verfügbarkeit im Handel, der günstigere Preis sein oder Vereinbarkeit mit internationalen Artenschutzabkommen. Besonders dringend gesucht werden Austauschhölzer für geschützte, also nur noch eingeschränkt (z. B. alle Dalbergia-Arten) oder gar nicht mehr legal handelbare Holzarten wie der ebenfalls zu den Dalbergia-Arten zählende Rio-Palisander.
Das Problem z. B. im Musikinstrumentenbau, traditionelle und bewährte exotische Hölzer durch einheimisches Austauschholz zu ersetzen, ist seit der Verabschiedung der CITES-Abkommen, die seit dem 2. Januar 2017 in geltendes EU-Recht übernommen wurden, besonders virulent geworden.
Anwendungen
Im Bereich von Werkzeugstielen lassen sich Hickory, Esche und Robinie gegeneinander austauschen, da alle drei Holzarten über eine hohe Zähigkeit verfügen. Bei Gartenmöbeln lässt sich Teakholz durch Robinie ersetzen. Bei Terrassendielen werden Tropenhölzer durch wärmebehandelte heimische Holzarten („Thermo-Esche“) ersetzt.
Gelegentlich wird eine Holzart auch durch Beizen oder Dämpfen der zu ersetzenden Holzart angenähert. So wurde im historischen Möbelbau z. B. Ebenholz durch schwarz gebeizten Birnbaum ersetzt. Im Musikinstrumentenbau wird in jüngerer Zeit Ebenholz auch durch Bergahornholz ersetzt, das einem speziellen Heißpressverfahren unterzogen wurde, das nach der Behandlung die gleichen Eigenschaften wie Ebenholz aufweist.
Rechtsquellen
- Convention on on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora - CITES. Volltext
- CITES-Verordnungen Hrsg. Bundesamt für Naturschutz, mit Links zu den Artenschutzverordnungen der EU, das Bundesnaturschutzgesetz u. a.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Glossar (Baunetzwissen)
- ↑ Leitfaden zu CITES. Hrsg. Society of Music Merchants. Berlin 2017.
- ↑ Ein Schweizer Ersatz für tropisches Ebenholz, Neue Zürcher Zeitung, 24. Oktober 2017, abgerufen am 15. Juli 2021