Authausen
Gemeinde Laußig
Koordinaten: 51° 36′ N, 12° 41′ O
Höhe: 115 m
Fläche: 1,1 km²
Einwohner: 553 (1990)
Bevölkerungsdichte: 503 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1996
Eingemeindet nach: Kossa
Postleitzahl: 04849
Vorwahl: 034243

Authausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Laußig im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Geografie

Authausen liegt im Naturpark Dübener Heide zwischen den Städten Bad Düben und Torgau an der Kreisstraße 7414, die den Ort mit Görschlitz und Kossa verbindet. Südlich führt die Bundesstraße 183 am Ort vorbei. Östlich von Authausen befindet sich das Naturschutzgebiet Presseler Heidewald- und Moorgebiet. In der Flur Authausens befindet sich die Wüstung Dielitz.

Geschichte

Authausen ist von der Siedlungsform her ein erweitertes Straßendorf. Der Ort ist seit über 1.000 Jahren besiedelt. Authausen wird als Uthusen im Jahr 1218 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Düben. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam er zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte. Im Zuge der Gebietsreform in der DDR kam Authausen im Jahr 1952 zum Kreis Eilenburg.

Der Ort war bis 1996 eine selbstständige Gemeinde. Am 1. Juli 1996 wurde Authausen nach Kossa eingemeindet. 2007 wurde Kossa nach Laußig eingemeindet; seitdem ist Authausen ein Ortsteil der Gemeinde Laußig.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1794462
1800540
1818477
1895642
1925647
1939590
Jahr Einwohner
1946859
1950815
1964643
1990553

Die Einwohnerzahl Authausens lag 1818 bei knapp 500. Bis zur Jahrhundertwende nahm die Einwohnerzahlauf bis zu 647 im Jahr 1925 zu. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lag die Einwohnerzahl bei 590 Einwohnern. Nach Ende des Krieges stieg die Einwohnerzahl auf über 850, was den historischen Höchststand darstellt. Zur Zeit der DDR schrumpfte die Einwohnerzahl wieder. 1990 lebten knapp über 550 Menschen in Authausen.

Kultur

In Authausen befindet sich ein Bürgerhaus, welches 180 Personen Platz bietet und zudem über Vereinsräume und Büros verfügt. Es war der Sitz der Gemeindeverwaltung und beheimatet heute einen Jugendclub. Außerdem verfügt Authausen über eine Grundschule, die seit 1877 existiert, über einen Kindergarten und über eine Freiwillige Feuerwehr.

Sehenswürdigkeiten

Die Dorfkirche Authausen stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Sie ist aus Feldsteinen erbaut. 1830 wurde die Kirche erweitert, jedoch ist der romanische Ursprung noch erkennbar. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Glockenläuten verboten, da der Kirchturm marode war und einzustürzen drohte. 1948 wurde als Ersatz ein Glockenturm ebenerdig erbaut. In den 1990er Jahren wurde der Kirchturm wieder restauriert.

Das Ensemble der historischen Bockwindmühlen Fiehn und Ludwig der Gemeinde Laußig an der Görschlitzer Straße in Authausen gehört zur Mühlenregion Nordsachsen. Die ältere Mühle Ludwig ist bereits seit 1619 nachweisbar und stammt in der heutigen Form von 1713. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Betrieb auf einen Ölmotor, 1943 auf elektrischen Antrieb umgestellt. Die Mühle blieb bis 1985 in Betrieb und ist seit 2008 als Schauanlage mit Windkraft funktionstüchtig. Die Windmühle Fiehn entstand im 19. Jahrhundert und wurde, zuletzt um 1940 erneuert, noch bis 1975 betrieben. Das Gebäude ist bis heute erhalten, besitzt jedoch keine Mahltechnik mehr.

Literatur

  • Jürgen Wagner: Nachbarn und Einwohner im Sächsischen Churkreis des 15. bis 18. Jahrhunderts. Cardamina Verlag Susanne Breuel, Koblenz 2022, ISBN 978-3-86424-578-7, S. 180.
Commons: Authausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  2. Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  4. Angaben zur Geschichte Authausens im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  5. Kirchenkreis Eilenburg: Spuren im Stein - Kirchen im Kirchenkreis Eilenburg, Leipzig 1997, ISBN 3-00-001722-4
  6. Webseite der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde, abgerufen am 2. Juni 2015
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