Autodromo della Mellaha


Italien 1861 Tagiura, Italienisch-Libyen
32° 53′ 24,8″ N, 13° 18′ 9,4″ O
Streckenart: semi-permanent
Eigentümer: Automobil Club Tripoli
Architekt: Attilio Arcangeli, Luigi Maruffi
Baubeginn: 15. Januar 1934
Eröffnung: 6. Mai 1934
Stillgelegt: 1940
Streckenlayout
Streckendaten
Wichtige
Veranstaltungen:
Gran Premio di Tripoli
Streckenlänge: 13,1 km (8,14 mi)
Zuschauerkapazität: 8000 Tribüne
Rekorde
Streckenrekord:
(Schnellste Runde)
3:25,73 min.
(Hans Stuck, Auto Union, 1937)

Das Autodromo della Mellaha war in den 1930er-Jahren eine Motorsport-Rennstrecke in der italienischen Kolonie Italienisch-Libyen.

Geschichte

Nachdem der Gran Premio di Tripoli 1930 vom tödlichen Unfall des beliebten Italieners Gastone Brilli-Peri überschattet wurde und zudem ein finanzielles Desaster für die Veranstalter wurde, verzichtete man in den folgenden beiden Jahren auf eine Austragung. Der Präsident des Automobilklubs von Tripolis, Egidio Sforzini, ließ für den 7. Großen Preis 1933 den knapp 13 Kilometer langen Ring östlich von Tripolis bauen. Zum Rennen am 7. Mai war die Rennstrecke zwar fertig, das Autodrom aber noch nicht einmal im Bau. Italo Balbo, seit November 1933 Gouverneur von Italienisch-Libyen, ließ das Autodrom mit Hilfe von 2750 Arbeitern ab Januar 1934 in hundert Tagen errichten. Das neue Autodromo di Mellaha wurde zum 8. Großen Preis von Tripolis am 6. Mai 1934 als Teil der Grand-Prix-Rennen offiziell eröffnet. Die Rennstrecke wurde bis zum Großen Preis von Tripolis am 12. Mai 1940, einen Monat vor dem italienischen Kriegseintritt in den Zweiten Weltkrieg genutzt. Nach Ende des Krieges wurden die während des Afrikafeldzuges nicht zerstörten Teile abgerissen.

Lage

Die Strecke befand sich östlich von Tripolis, am Mellaha-Salzsee, im Munizip Tagioura. In der Nähe befand sich der italienische Luftwaffenstützpunkt Mellaha, der heutige Mitiga International Airport.

Strecke

Die rund 13 km lange Strecke galt damals als einer der schnellsten Kurs und erlaubte Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 220 km/h.

Siegerliste

Auch deutsche Fahrer wie Rudolf Caracciola und Hermann Lang siegten bei den Autorennen in Tripolis.

1933
PlatzFahrerHerstellerZeit
1.  Achille VarziBugatti2:19:51,4
2.  Tazio NuvolariAlfa Romeo+ 0,2
3.  Tim BirkinMaserati+ 1:31,8 (tödlicher Unfall)
1934
PlatzFahrerHerstellerZeit
1.  Achille VarziAlfa Romeo2:48:53,8
2.  Guy MollAlfa Romeo+ 0,2
3.  Louis ChironAlfa Romeo+ 22,2
1935
PlatzFahrerHerstellerZeit
1.  Rudolf CaracciolaMercedes-Benz2:38,47.6
2.  Achille VarziAuto Union+ 1,06.6
3.  Luigi FagioliMercedes-Benz+ 2,16.3
1936
PlatzFahrerHerstellerZeit
1.  Achille VarziAuto Union2:31,25.4
2.  Hans StuckAuto Union+ 4,4
3.  Luigi FagioliMercedes-Benz+ 1 Runde
1937
PlatzFahrerHerstellerZeit
1.  Hermann LangMercedes-Benz2:27,57.67
2.  Bernd RosemeyerAuto Union+ 9.65
3.  Ernst von DeliusAuto Union+ 1,14.18
1938
PlatzFahrerHerstellerZeit
1.  Hermann LangMercedes-Benz2:33,17.14
2.  Manfred von BrauchitschMercedes-Benz+ 4,38.50
3.  Rudolf CaracciolaMercedes-Benz+ 5,03.62

Nach der Dominanz deutscher Hersteller in den Rennen von 1937 und 1938, wurde entschlossen in Mellaha ab 1939 nur noch Rennen der Voiturette-Klasse durchzuführen. Trotz der Änderung konnte beim Rennen zur Grand-Prix-Europameisterschaft 1939 erneut der Vorjahressieger Hermann Lang auf einem Mercedes-Benz W 165 triumphieren. Erst im letzten Rennen zum Großen Preis von Tripolis im Autodromo della Mellaha am 12. Mai 1940 gewann der spätere erste Formel-1-Weltmeister Nino Farina auf einem Alfa Romeo 158.

Commons: Autodromo della Mellaha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Piste della memoria: Mellaha, l’autodromo nell’oasi. In: automotorfargio.wordpress.com. Abgerufen am 30. April 2020 (italienisch).
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