Die Avidität (von lat. avidus, „gierig“, auch funktionelle Affinität) eines Antikörpers ist die Bindungsstärke einer multivalenten Bindung zwischen Antigen und Antikörper. Diese Bindung kann spezifisch oder multispezifisch sein. Multispezifisch ist sie dann, wenn ein Antikörper mit verschiedenen Antigen-Determinanten reagiert (Kreuzreaktivität).

Monovalente Interaktionen haben eine niedrige, bivalente eine hohe und polyvalente eine sehr hohe Avidität.

Zu unterscheiden ist die Avidität von der Affinität (auch intrinsische Affinität) eines Antikörpers: Affinität ist das Ausmaß einer einzelnen Antigen-Antikörper-Bindung (ausgedrückt durch die Dissoziationskonstante). Die Avidität ist die Gesamtheit dieser Affinitäten als Produkt aus Affinität und Valenz.

Im Verlauf einer Immunantwort nehmen sowohl die Konzentrationen von (polyklonalen) Antikörpern als auch die Avidität gegen das Antigen zu.

  • Hans-Martin Jäck: Konzepte der Immunologie, S. 10–11 (PDF)

Einzelnachweise

  1. Axel M. Gressner, Torsten Arndt: Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. ISBN 978-3-540-23660-3, S. 163.
  2. Walter Siegenthaler Klinische Pathophysiologie. Georg Thieme Verlag, 2006, ISBN 3134496097. S. 526.
  3. Wolfram Gerlich: Medizinische Virologie. ISBN 978-3-131-53562-7. S. 112.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.